Test - Motorstorm : Rasante Wüsten-Action!
- PS3
Wer meint, hier Vollgas durch alle Strecken preschen zu können, liegt völlig neben der Spur. Die Kurse besitzen alle mehrere Routen, die je nach Fahrzeug besser oder schlechter zu befahren sind. So kommt man mit flotten Rallyewagen und Motorrädern im Matsch kaum weiter, während die großen LKW kaum auf den schmalen schnellen Abschnitten fahren und die vielen Rampen benutzen können. Daneben haben LKW durch ihre Größe den Vorteil, jeden Gegner zu Brei fahren und ziemlich alles aus dem Weg räumen zu können. Wer hingegen auf zwei Rädern unterwegs ist, sollte sich darauf einstellen, von fast jedem Kontrahenten einiges einstecken zu müssen, ist dafür aber annähernd der Schnellste auf dem Kurs.
Trotz der unterschiedlichen Fahrzeuge ist den Entwicklern jedoch eine recht gute Balance gelungen, mit der jedes der vielen Geschosse relativ konkurrenzfähig ist. Dabei muss man sich natürlich von Fahrzeug zu Fahrzeug umstellen und stets die optimale Route suchen. Am einfachsten ist es da, auf die Gegner zu achten und der irren Meute blind zu folgen. So simpel es klingt, so einfach ist die Sache auch. In den meisten Fällen wissen die Konkurrenten, wo sie sich mit ihrem Gefährt hineintrauen können, und so finden sich oft ganze Kolonnen auf einzelnen Streckenabschnitten. Schließlich ist nicht jeder Weg für jeden Fahrer optimal und demzufolge bringt das Gelände oft starke Vor- und Nachteile für die jeweiligen Fahrer mit sich.
Meister alle KlassenAbseits der Strecke gibt es leider nicht allzu viel zu sehen. Das Motorstorm-Event ist in 21 Veranstaltungen mit bis zu vier Rennen aufgeteilt, bei denen ihr entweder mit einem Gefährt eurer Wahl oder einer vorgegebenen Fahrzeugklasse unterwegs seid. Nach und nach fahrt ihr so ziemlich jede Fahrzeug- und Streckenkombination und schaltet im Spielverlauf auch die höheren Stufen frei. Leider bleibt hier die Langzeitmotivation schnell auf der Strecke, da bis auf neue Lackierungen und Fahrzeuge kaum Abwechslung dazukommt. Nach einigen Stunden hat man jede Strecke gesehen und kann sich nur noch auf die steigenden Anforderungen einspielen. Damit bietet der Titel neben den eigentlichen Rennen, ganz ehrlich gesagt, absolut nichts.
Einzig ein Onlinemodus setzt den Spieler mit einem Haufen anderer Verrückter auf die Strecke, wo man Freunde und Bekannte in Grund und Boden fahren kann. Leider war der Onlinemodus im Rahmen unseres Reviews wegen eines fehlenden Servers nicht verfügbar, weswegen wir diese Spielvariante selbst nicht Probe fahren konnten.
Nichtsdestotrotz hinterlässt der Arcade-Racer einen hervorragenden Eindruck, was nicht zuletzt der überwältigend guten Grafik und der exzellenten Physik zu verdanken ist. Besonders in der Cockpitansicht wirkt das Ganze äußerst authentisch und wenn Dreck umherspritzt, der Vordermann an einer Felswand zerschellt und der eigene Buggy munter über die Buckelpiste hüpft, vermittelt der Titel ein verdammt gutes Spielgefühl. Die fesselnde Präsentation lebt dabei weniger von ultrascharfen Texturen, sondern eher von einer sehr natürlich wirkenden Ausleuchtung der Strecken und verblüffend gutem Detailreichtum. Wenn die Fahrzeuge beim Aufschlag einfedern, sich gegnerische Fahrer nach euch umschauen und die Menge tobt, fühlt man sich mehr mittendrin als nur dabei.
Die gute Soundkulisse rundet das Geschehen gekonnt ab, was jedoch größtenteils auf die Rechnung des Soundtracks geht. Die rockigen Songs von Monster Magnet, Queens of the Stoneage, Primal Scream und weiteren Künstlern passen hier zum Geschehen wie der Stollenreifen in den Matsch. Zu guter Letzt sei aber noch gesagt, dass bei unserer Version einige sehr lange Ladezeiten den Spaß etwas trübten.
Kommentarezum Artikel