Preview - Resident Evil 6 : Prall gefüllte Gruseltüte?
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Call of Resident: Modern Evil
Chris Redfield hat ganz andere Sorgen. Er versucht seine Vergangenheit erfolglos mit Alkohol zu verdrängen. Dabei plagen ihn Erinnerungen, denen ihr im Laufe seiner Kampagne auf den Grund geht. Von B.S.A.A.-Agentin Sheva Alomar, die ihn im letzten Teil begleitete, fehlt allerdings jede Spur. Stattdessen versucht er mit Jungspund Piers Nivans und weiteren Soldaten, die chinesische Metropole Langshiang vor einer Epidemie zu retten. Neo-Umbrella will die Stadt brennen sehen.
Was sich schon in Resident Evil 5 angedeutet hat, wird im sechsten Ableger in Chris' Teil der Geschichte gnadenlos weitergeführt: Statt gruseliger Atmosphäre regieren Michael Bay'sche Action-Sequenzen. Hubschrauber werden mit Raketenwerfern vom Himmel geholt und stürzen vor euren Augen auf Jeeps, die in einem riesigen Feuerball die Nacht erhellen. Die Monster, die ihr, sofern ihr Munition besitzt, sicher aus der Deckung erledigt, hetzen in Horden auf euch zu. Es passiert auch mal einige Sekunden nichts, das sind aber nur kleine Ruhephasen vor dem nächsten Sturm. Besonders in diesem Szenario profitiert ihr vom neuen, reichhaltigen Bewegungsrepertoire: Ihr bewegt euch beim Zielen von Deckung zu Deckung, werft euch auf den Boden, um Angriffen zu entgehen, und kontert Attacken per Knopfdruck im Nahkampf.
Ein Hauch Nostalgie
Mit den größten Erwartungen hat sicherlich Leon Scott Kennedy zu kämpfen. So soll seine Kampagne am ehesten an klassische Resident-Evil-Episoden anknüpfen. Das ist am Anfang nur schwer nachzuvollziehen, wenn er auf einer Schnellstraße vor einer gigantischen Explosion flieht, die verlassene Autos wie Spielzeuge durch die Luft wirbelt. Die anschließende Sequenz im Helikopter, die mit Quick-Time-Events gespickt ist, lässt alteingesessene Anhänger auch eher ungläubig zurück. Doch dann wird es ruhiger. Leon erschießt auf einem Campus zuerst den Präsidenten der USA, der als Untoter sein Dasein fristete, anschließend flieht ihr aus dem verlassenen Campus.
In der Universität ist es düster, atmosphärisch und schaurig. Geradezu gruselig. Die Stimmung längst vergangener Ableger liegt in der Luft. Leider nicht ausschließlich, denn irgendwann ist der rettende Ausgang gefunden. Die anschließende Flucht im Polizeiauto endet frühzeitig mit einem Unfall. Von nun an seid ihr wieder zu Fuß unterwegs. Eure Partnerin Helena möchte euch unbedingt zu einer Kathedrale schleifen, um reinen Tisch zu machen. Leon lässt sich bereitwillig mitzerren. Auf dem Weg dahin kommt ihr in eine kleinere Stadt, in der Chaos herrscht. Diese Szene ist beeindruckend: Zombies fallen über Menschen her, die teilweise versuchen, in Autos zu fliehen, aber früher oder später dennoch den Tod finden.
Trotzdem gibt es gerade in diesem Abschnitt erzählerische Ungereimtheiten. Irgendwann findet ihr mit anderen Überlebenden zum Beispiel einen Waffenladen. Der Besitzer hat sich in der ersten Etage eingeschlossen und macht erst dann die Tür auf, wenn ihr alle Zombies getötet habt. Knapp fünfzig verschossene Kugeln später ist er mit eurer Arbeit zufrieden und lässt euch nicht nur nach oben, sondern auch die Metallrollläden herab, die jedes Fenster verschließen. Warum er das nicht sofort tat, um von vornherein die Untoten auszusperren, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Genauso die Tatsache, dass Leon und Helena als einzige der sechs Protagonisten über jeden Zombie stolpern, der im Weg steht. Das geht einem nach einiger Zeit nämlich gehörig auf die Nüsse.
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