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Test - Slender: The Arrival : Rückkehr des Horror-Phänomens

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Einfach mal entkommen

Slender Mans Rückkehr fällt allerdings recht knapp aus. War der Vorgänger in rund zehn bis zwanzig Minuten zu schaffen, liegt die Länge der Fortsetzung bei rund zwei Stunden. Zwei sehr gleichförmige Stunden, da ihr bis auf gelegentliche Notizen keine wirkliche Handlung erlebt und es spielerisch keine Abwechslung gibt. Es sind mitunter auch zwei sehr frustrierende Stunden, da bei jedem Erwischen durch den Slender Man - was in Sackgassen oder bei fiesen Teleportationen oftmals unumgänglich ist - ein kompletter Neustart des Levels ansteht.

Der schlanke Terror verliert zudem alsbald seine Wirkung, wenn man erst einmal den Dreh heraus hat, wie man ihm leicht entgehen kann. Man blickt gen Boden, um zwar den Weg zu sehen, den Slender Man aber möglichst nicht ins Blickfeld zu bekommen. Sobald man ihn sieht, sprintet man in eine andere Richtung davon. Die Taschenlampe macht man nur noch gelegentlich an. Sämtliche Orte mit Sackgassen klappert man als erstes ab, um sich die leichteren für später aufzubewahren. Hätte er ein Gesicht, würde der Slender Man darüber wohl mit der Stirn runzeln. Es gibt minimale Extras freizuspielen, überdies bleibt jedoch keine hohe Wiederspielbarkeit.

Visuell mau, aber furchterregend guter Klang

Technisch ist Slender: The Arrival an sich kein Grauen, aber weiterhin nichts Hochwertiges. Da man die meiste Zeit im völligen Dunkel tappt, lenkt das Spiel zunächst gekonnt von seinen wenigen Grafikdetails und den simplen Texturen ab. Verbergen kann es auf Dauer jedoch nicht, dass der Slender Man und seine schaurigen Wälder durchaus besser aussehen könnten.

Während das Spiel visuell leider nicht viel zu bieten hat, beweist es sich in der Klangkulisse. Sämtliche Umgebungsgeräusche sind fantastisch gesetzt. Egal ob es Rascheln im Gras, entfernte Schreie oder rasche Verfolgungsschritte sind – spielt man den Titel bei ordentlicher Lautstärke, oder besser noch mit Kopfhörern, zieht einem der Sound wiederholt die Schuhe aus. Das reine Spazieren in den nächtlichen Gefilden wird zum fesselnden Erlebnis, aufkommende Schock-Momente greifen genau so gut wie in erstklassigen Horrorfilmen, und die nach und nach steigernde Intensität zerrt recht schnell selbst an den härtesten Nerven.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester

Die Fortführung des beliebten Free-to-Play-Horrortitels Slender kann sich zweifellos sehen lassen. Für rund zehn Euro gibt es bessere Grafik, eine Handvoll neuer Spielabschnitte und weiterhin Gänsehaut ohne gleichen. Bei gedämmtem Licht und ordentlicher Lautstärke ist Slender: The Arrival wie schon der Vorgänger ein ungemein packendes Erlebnis, das Mumm erfordert und beste Albträume verspricht. Mehr als effektvollen Grusel gibt es dieses Mal jedoch noch nicht. In Sachen Handlung oder spielerischer Abwechslung bleibt der schlaksige Schrecken leider nach wie vor blass. Habt ihr zudem erst einmal den Dreh heraus, wie ihr dem Slender Man am besten aus dem Weg geht, offenbart sich der Rest als zweitklassiger Myst-Klon: Viel Laufen, hin und wieder Dinge einsammeln und gelegentlich mit Türen und Schaltern interagieren. Ein Pflichttitel von Fans von Titeln wie Amnesia: The Dark Descent, aber insgesamt ein nur mittelmäßiges Spiel.

Überblick

Pro

  • tolle Gruselatmosphäre
  • schockiert prächtig
  • mitreißende Geräuschkulisse
  • kleiner Preis

Contra

  • mickriger Spielumfang
  • Handlung ist ein Witz
  • Spielmechanik leider eintönig
  • technisch altbacken
  • enthält Kopie eines Levels des Vorgängers
  • zuweilen hoher Frustfaktor
  • Wiederspielbarkeit gering

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