Test - Stupid Invaders : Stupid Invaders
- PC
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Viele der Rätsel drehen sich um die Benutzung von Objekten in der Umgebung, wobei das Inventar meist nur mit ein oder zwei Gegenständen belastet wird. Hin und wieder kommt es auch mal zu einem Dialog nach der üblichen 'Multiple Choice'-Methode, wobei diese aber den Witz eines 'Flucht von Monkey Island' deutlich missen lassen. Der eigentliche Witz des Spiels liegt halt vor allem in der Cartoon-Grafik, den humorigen Wesen und den bizarren Umgebungen.
Neben den genannten Rätsel-Typen taucht hier und da einmal ein Logik-Rätsel auf. Leider haben es sich die Entwickler nicht verkneifen können, ein Labyrinth mit einzubauen. Diese Kategorie hat noch nie zu meinen besonderen Lieblingen bei Adventures gehört, weswegen der Part bei mir auch eher auf Ablehnung stiess und den Eindruck macht, die Spieldauer künstlich zu verlängern.
Das Lösen der Rätsel und auch einige Schlüsselszenen werden durch die umfangreichen Zwischensequenzen dargestellt, die qualitativ hochwertig und mit Cartoon-üblichem Humor, auch wenn dieser teilweise etwas zu bodenständig ist, versetzt sind. Diese nehmen einen Großteil der vier CDs ein und täuschen stark darüber hinweg, dass das Spiel insgesamt trotz hirnzermarternder Rätsel an ein oder zwei Wochenenden durchgespielt werden kann - etwas Fantasie vorausgesetzt. Leider ist auch eine ausgesprochen lange und langweilige Zwischensequenz dabei, während der ihr getrost euren menschlichen Bedürfnissen frönen oder den Kühlschrank plündern könnt, ohne etwas zu verpassen.
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Dennoch macht das Spielen Spass, denn die grafische Umsetzung ist gut gelungen, auch wenn hier technisch sicher keine innovative Meisterleistung vorliegt - was ich aber bei einem Adventure auch nicht erwarte. Die Aliens sind schön durchgeknallt und putzig animiert, zudem glänzt das Spiel mit jeder Menge bizarrer Einfälle. So habt ihr unter anderem die Aufgabe, in einer Dung-Fabrik eine Kuh zu entführen. Dieser ist dann ein Haufen Exkremente zu entlocken, die als Treibstoff für das Alien-Raumschiff dient. Auch explodierende Hühner und der furchterregende Chickzilla wurden nicht vergessen.
Die Steuerung ist unkompliziert, wie man es von einem Point&Click-Adventure gewöhnt ist. Texte zeigen alle benutzbaren Gegenstände beim Überfahren mit dem Cursor an. Dieser verändert sich entsprechend der möglichen Aktion, sprich Anschauen, Nehmen, Benutzen und Reden. In einigen wenigen Fällen ist ein Rechtsklick zum Wechsel der möglichen Aktion erforderlich, aber das kommt so selten vor, dass es eher verwirrt als erleichtert. Auch etwas verwirrend und nicht konsequent umgesetzt ist das Bewegen der Aliens. Üblicherweise wechselt ihr von Screen zu Screen über bestimmte Hotspots, an denen ein Text angezeigt wird. In einigen Fällen wurde das allerdings offenbar vergessen, so dass teilweise einfach herumprobieren nötig ist, um den rechten Weg zu finden. Allerdings tritt dieser Effekt nur in einigen der frühen Rätsel auf und schadet dem Spielspass nicht.
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Ein grosses Lob geht auf jeden Fall an die Leute, die für die Soundkulisse verantwortlich sind. Alle Klänge sind nämlich ausgesprochen launig und betonen den Cartoon-Charakter des Spiels. Auch die Hintergrundmusik ist klasse und teilweise mit Elementen aus alten Science-Fiction-Filmen versetzt. Nicht ganz so gut schneiden die deutschen Synchronsprecher ab. Zwar geht die Übersetzung insgesamt in Ordnung, einigen Sprechern fehlt aber irgendwie der letzte Biss.
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