Test - Tom Clancy's Rainbow Six: Lockdown : Tom Clancy's Rainbow Six: Lockdown
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Apropos Gadgets: Davon gibt es wieder eine ganze Menge und sie greifen euch in den unterschiedlichsten Situationen hilfreich unter die Arme. Das Nachtsichtgerät etwa hellt auch die dunkelsten Ecken auf, während der Motion Tracker selbst hinter Mauern postierte Terroristen erspäht. Wer diese Gegenstände sinnvoll einsetzt, rennt deutlich seltener in eine Falle bzw. Hinterhalt als ungestüme Kollegen. Überhaupt solltet ihr trotz dem neuen Actionflair des Spiels nicht allzu unbesonnen vorgehen. Wer sorglos auf einen Markplatz rennt, braucht sich nicht über die Einschusslöcher im eigenen Rücken zu wundern. Auch in 'Rainbow Six: Lockdown' gilt das Motto: Erst sondieren, dann agieren. Zu diesem Zweck stehen euch drei Kameraden hilfreich zur Seite. Sagten wir eben hilfreich? Nun ja, nicht wirklich. Zwar folgen die Kollegen noch immer euren Befehlen, helfen euch beim Knacken von Türen und geben euch beim einem Vorsturm Rückendeckung. Allerdings haben die Entwickler seit der Preview-Version in Sachen KI-Programmierung untätig die Hände in den Schoß gelegt. Noch immer agieren die Jungs und Mädels stellenweise ziemlich dämlich. So stehen sie sich oftmals selbst im Weg, ignorieren direkt vor ihnen postierte Feinde oder haben mit der hakeligen Wegfindung zu kämpfen. Das führt zu unnötigen Frustmomenten und raubt dem gesamten Spielablauf extrem viel an Atmosphäre.
Wenn es nicht so schlimm wäre, könnte man fast darüber lachen – die Gegner sind nicht minder blöde. So kommt es nicht selten vor, dass plötzlich mehrere Terroristen zehn Zentimeter vor eurer Nase stehen, aber anstatt das Feuer zu eröffnen, schauen sie euch lieber mit ihren starr blickenden Augen an. Manchmal deuten sie Spuren von Intelligenz an, nur um wenig später wieder jede Hoffnung zu zerstören. Beispielsweise nehmen sie bei Unterlegenheit schon mal Reissaus und suchen Deckung. Allerdings drehen sie eben so plötzlich auf dem Absatz wieder um und ballern wild um sich. Dabei hätten die Einsätze mit halbwegs cleveren Kontrahenten deutlich mehr Reiz und würden vor allem Profis mehr Herausforderung bieten. Als Ausgleich präsentiert sich der Multiplayer-Part in besserer Verfassung. Neben den kooperativen Missionen und den halbwegs spaßigen Deathmatch-Partien weiß vor allem der neue Rivalitäts-Modus zu gefallen. Hierbei treten Söldner gegen ein Einsatzkommando der Rainbow Six an und müssen vorgegebene Teamziele erreichen. Vor allem mit einer gut eingespielten Truppe macht dieser Modus einen Heidenspaß und bringt auch etwas mehr Taktik mit ins Geschehen.
Feinschliff fehltWenden wir uns nun der Präsentation des Spiels zu. Auch hier hat sich seit unserem letzten Testeinsatz nicht viel getan. Nach wie vor sehen die Schauplätze recht schick aus, was vor allem an der Liebe der Designer zum Detail liegt. Egal ob vollbestückter Marktplatz einer Wüstenstadt oder Universitätsbücherei samt imposanter Architektur; der Ort des Geschehens ist trotz aller Action immer wieder einen genaueren Blick wert. Schade nur, dass die Animationen der Figuren nicht nochmals überarbeitet wurden. Diese bewegen sich noch immer etwas hüftsteif und vollführen teilweise ungelenk wirkende Ausweichmanöver. Oder wie auch immer man diese Verrenkungen nennen mag. Die Sprachausgabe wurde komplett lokalisiert, ohne großartig an Qualität zu verlieren. Lediglich einige Terroristensprüche klingen arg aufgesetzt oder deplatziert. Die Musik, so spärlich sie auch sein mag, passt stets gut zum Szenario und gibt eigentlich keinen Grund zur Beanstandung.
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