Test - Act of Aggression : Und alle Superwaffen machen BOOM!
- PC
Suchen, bauen, rekrutieren, zerstören
Fast jede Einheit bekommt eine oder mehrere Verbesserungen, zum Beispiel in Form von besseren Waffen, Panzerungen oder Raketenabwehrsystemen. Es gibt eine Menge zu entdecken und ihr habt Raum zum Experimentieren. Welche Upgrades sind sinnvoll? Soll ich meine wertvollen Ressourcen dafür ausgeben? Könnte dieses auf den ersten Blick unnütze Upgrade in dieser Schlacht endlich nützlich sein? Das sind die Fragen, die ihr euch als Neuling mitten in der Hektik des Kampfes stellt. Act of Aggression kann chaotisch und hektisch sein, was unserer Meinung nach ein Pluspunkt ist.
An der etwas unüberschaubaren Anzahl an Upgrades, Einheiten und Gebäuden liegt das nicht. Man hätte auf jeden Fall Sachen streichen können, ohne dass es dem Spiel geschadet hätte. Vor allem durch die spärlich gesäten Ressourcen, die ihr auf der Karte suchen müsst, sind eure Entscheidungen in diesem Bereich überlebensnotwendig. Das Spiel generiert auf der Karte zwar Öl, Aluminium und Metalle der seltenen Erden, allerdings werden sie bei jedem neuen Match zufällig auf der Karte verteilt. So könnt ihr nie mit Sicherheit sagen, ob das Ölfeld der letzten Partie an der gleichen Stelle zu finden sein wird.
Deswegen sucht ihr mit einem Scout-Fahrzeug nach Ressourcen, das sie aus der Distanz besser erkennen kann als jede andere Einheit. Allerdings startet ihr euren Basisbau immer zwischen einem Ölfeld und Aluminiumvorkommen, damit das Spiel Fahrt aufnehmen kann. Dennoch gibt es pro Karte zu wenig Ressourcen. Besonders in Mehrspielerpartien wird das deutlich. Die dauern meistens nicht länger als 15 Minuten, da fast jeder weiß, dass es nicht genug Rohmaterial gibt, um eine längere Schlacht zu rechtfertigen. Klar, dann wären die Kriegsgefangenen oder Banken nicht so wichtig wie jetzt, in unseren Augen aber trotzdem noch immer eine nötige Geldspritze, um Rekrutierung oder Forschung voranzutreiben.
Wer bist du gleich wieder?
Fans von Command & Conquer: Generals und Act of War werden es mit Sicherheit schon bemerkt haben: Bezüglich des Gameplays erwartet euch ein typisches Echtzeitstrategiespiel der alten Schule. Basis bauen, Ressourcen ernten, Einheiten rekrutieren, sie mit Upgrades versehen und den Gegner plattwalzen. All das funktioniert bis auf die paar genannten Ausrutscher problemlos.
Auch die langweilige Singleplayer-Kampagne ließe sich verschmerzen, wäre da nicht ein Punkt, der Act of Aggression noch weiter von Command & Conquer: Generals oder Act of War entfernt. Und zwar fehlt der Wiedererkennungswert, was sich durch das gesamte Spiel zieht. Viele Einheiten wirken charakterlos und heben sich optisch oft schlecht voneinander ab. Zudem bellen sie stets die gleichen uninteressanten Funksprüche.
Es gibt keine Spezialeinheiten wie die Söldner in Act of War oder etwas Vergleichbares wie Colonel Burton Pondon aus Command & Conquer: Generals. Die Truppen geben keine Kommentare zu neuen Upgrades ab, schreien im Kampf manchmal dreimal hintereinander den gleichen Satz und verstummen durch einen Bug sogar vollständig. Das klingt zwar nach Meckern auf hohem Niveau, aber nach 15 Stunden Spielzeit kann man die Funksprüche einfach nicht mehr hören.
Wenigstens die Musikuntermalung rockt genug, um sie angeschaltet zu lassen, auch wenn jede Fraktion die gleiche Musik hat. Wir hätten uns jedoch in den Schlachten etwas mehr Wums gewünscht, vor allem wenn es um die Lautstärke einiger Explosionen und Einschläge geht. Grafisch bewegt sich Act of Aggression mit hübschen Effekten und Einheiten mit scharfen Texturen auf einem guten Niveau, frisst aber für das Gebotene dann doch zu viel Leistung. Etwas mehr Arbeit hätten die Entwickler in das Grafikgerüst schon noch stecken können. Es sieht zwar gut aus, hinkt allerdings mindestens zwei Jahre hinterher.
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