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Test - AMD Radeon HD 6990 : Die stärkste Grafikkarte der Welt?

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Der Bildschirmversteher

AMD ändert den Anschlussfuhrpark. Die Grafikschmiede lässt den HDMI-Port und den zweiten DVI-Anschluss weg, stattdessen winken euch jetzt vier Mini-Displayports sowie ein DVI-Ausgang auf dem Dual-Slot-Blech entgegen. Zwei breite DVI-Häfen und andere Ausgänge wären laut Hersteller nicht möglich gewesen, da die komplette obere Slot-Seite für die Kühlung benötigt wird. Die Lösung: Jedem Exemplar liegen drei Adapter bei, darunter zwei von Mini-Displayport zu DVI und einer für HDMI. Allerdings senden die DVI-Adapter nur Single-Link-DVI-Signale, was bei üblichen Bildschirmen aber weniger problematisch sein sollte.

Mit so vielen Anschlüssen lassen sich dank AMDs Eyefinity-Feature bis zu sechs Bildschirme gleichzeitig betreiben. Eure mathematischen Grundkenntnisse haben euch übrigens nicht verlassen. Denn obwohl nur fünf Display-Anschlüsse zur Verfügung stehen – und aktuell auch tatsächlich nur fünf Flimmerkisten gleichzeitig betrieben werden können -, können zukünftig durch eine Reihenschaltung sechs Stück angeschlossen werden, sobald die Displayport-Version 1.2 den Handel erreicht.

Oh, ist der lang!

Rekordverdächtige 30 cm misst die Platine vom einen zum anderen Ende. Für manche Gehäuse wird die Radeon HD 6990 damit zur echten Herausforderung. Eine Herausforderung war sicherlich auch das Kühlsystem. Ein einziger Radiallüfter (75 mm) dreht mittig platziert seine Runden, obwohl zwei Grafik-Chips nach Kühlung schreien. Die Lösung: Genau unter dem Miniventilator schlummern die Komponenten für die Stromversorgung, die unmittelbar vom Durchzug erwischt werden. Gleichzeitig fließt die Frischluft zu den beiden Grafikchips, von denen jeweils einer links und rechts am äußeren Ende arbeitet.

Doppeltes Lottchen auf der Waage

Ein wortwörtlich heißes Thema ist der Stromverbrauch. AMDs Konfiguration lässt bereits den kräftigen Hunger der HD 6990 erahnen. Unser Test zeigt, dass sich die Energiekonzerne durchaus über den Feinschmecker freuen dürften. Im Desktop-Betrieb lutscht das gute Stück (auch im OC-Modus) zusammen mit unserem Test-PC 205 Watt aus dem Netzteil, knapp 30 Watt mehr als mit der Radeon HD 6970. Das lässt bereits Böses für den Spielebetrieb erahnen, obwohl die Aufnahme pro Chip, auf die Leistung umgerechnet, als durchaus gut bezeichnet werden kann.

Satte 575 Watt saugt die Konfiguration beim Zocken aus der elektronischen Brust, im OC-Modus werden sogar 635 Watt fällig. Damit zieht sie weit mehr als jede andere aktuelle Grafikkarte und lässt, absolut gesehen, selbst Reiner Calmund wie einen Hungerhaken aussehen. Trotzdem betonen wir nochmals: In Anbetracht der gewaltigen Performance (dazu gleich mehr in den Benchmarks) ist das Leistung-pro-Watt-Verhältnis völlig in Ordnung.

Tabelle: Stromhunger und Temperatur

 

Temperatur und Lautstärke

Rein von der Temperatur her bewegt sie sich in unterschiedlichen Levels. Im Desktop-Betrieb heizt die HD 6990 mit 45 °C, also weniger als die HD 6850, die HD 6950 sowie die Geforce GTX 470. Beim Spielen steigt das Quecksilber auf 90 °C, in dem Fall brütet nur die GTX 470 und 480 ihre Pixel mit mehr Wärme aus. An warmen Sommertagen solltet ihr folglich für eine gute Gehäusebelüftung sorgen.

Gute Ohrstöpsel wären ebenfalls angebracht. Im Windows-Betrieb (ohne große Arbeiten) entpuppt sich das Alphamännchen mit seinen 49 dB als durchaus "kommunikativ", um die hohe Lautstärke freundlich auszudrücken. Hier könnte AMD den Lüfter ruhig langsamer rotieren lassen, eben weil sich die Temperatur im absolut grünen Bereich befindet. Es stünde also ein guter Temperaturpuffer für weniger Lautstärke bereit. Beim Zocken fallen dann alle Hemmungen. Nervtötende 69 dB spuckt die HD 6990 aus, sogar 76 dB im OC-Modus. Weil der Lüfter auch ständig seine Drehzahl ändert und ohnehin schon extrem laute Geräusche fabriziert, solltet ihr den Rechner weit von euch wegstellen. Es sei denn, ihr steht auf Turbinengeräusche, hört gerne Flugzeugen beim Starten und Landen zu oder schlaft normalerweise in einem Wasserkraftwerk. Die HD 6990 ist beim Zocken also ungefähr so laut, als wenn ihr neben einer gut befahrenen Straße stehen würdet oder eine Fräse bedient.

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