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Test - Assassin's Creed 2 : Warum denn nicht gleich so?

  • PS3
  • X360
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Lediglich bei den Sprungpassagen kommt es durch das stark automatisierte Steuerungssystem, die gelegentlich etwas zickige Kamera und die komplexere Architektur der Gebäude mal zu kleinen Hakeleien. So zum Beispiel wenn ihr mit Vollgas über die Dächer rennt und, statt an einem Vorsprung oder Kamin vorbeizurennen, daran erst mal hängen bleibt, weil die Steuerung meint, dass ihr da raufklettern wollt. Man gewöhnt sich aber mit der Zeit daran und schafft es, das meistens zu umgehen. Dafür gibt es auch hier Abwechslung: klettern, rennen, fliegen, Gondel fahren, reiten - Ezio ist deutlich mobiler als Altair. Wozu übrigens ein Schnellreisesystem zwischen den Städten beiträgt. Vielen Dank dafür.

Bilderpracht mit kleinen Schnitzern

Doch wie sehen Florenz, Venedig und die anderen Schauplätze eigentlich aus? Unterm Strich hervorragend, aber nicht ohne Mängel. Die Umgebungen und Gebäudearchitekturen nebst ihren Details hauen einen fast vom Stuhl. Ubisoft hat sich immens Mühe gegeben, vor allem die bekannten Wahrzeichen so detailgetreu wie möglich umzusetzen. Und das ist bemerkenswert gelungen. Wenn ihr auf die Spitze des Campanile klettert und von dort auf die Kathedrale schaut, treibt es euch fast die Tränen der Glückseligkeit in die Augen. Ganz großes Kino und immer wieder beeindruckend.

Ebenso gelungen ist das Leben auf der Straße. Unmengen von Passanten gehen ihren Geschäften nach, Herolde geben die Nachrichten des Tages zum Besten, überall wird geplaudert, gelacht oder gebrüllt. Leider wiederholen sich einige Sprachsamples recht häufig, was vor allem bei manchen Charakteren wie da Vinci auffällt, die ihr des Öfteren besuchen müsst. Insgesamt aber ist die Sprachausgabe sehr gut, mit beinahe ausnahmslos guten Sprechern. Und wem das nicht reicht, der kann im Hauptmenü jederzeit auf eine andere Sprache wechseln, da das Spiel multilingual ist.

Die Charaktere sehen ebenfalls beeindruckend aus und sind insgesamt erstklassig ausgearbeitet. Es ist immer schön zu sehen, wenn einem Freund und Feind aus einem Spiel im Gedächtnis bleiben. Tolle Animationen, viele Details, schicke Gesichter - auch hier gibt sich Ubisoft alle Mühe. Allerdings müsst ihr ein paar technische Mängel hinnehmen, wie sehr häufige Pop-ups, gelegentliches Tearing und ein paar schwache Texturen. Hier und da auch mal ein Schatten- oder Texturflimmern. PS3- und X360-Version unterscheiden sich in dieser Hinsicht übrigens nicht spürbar.

Alles in allem bleibt das aber verzeihlich, wenn man bedenkt, dass Assassin's Creed 2 im Grunde ein Open-World-Spiel und visuell seiner Konkurrenz in diesem Genre immer noch um Lichtjahre voraus ist. Beim Anblick von Assassin's Creed 2 müssten sich eigentlich andere Entwickler in Grund und Boden schämen, wenn sie weitaus eingeschränktere Umgebungen mit weitaus weniger Detailpracht und denselben technischen Problemen abliefern.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Dass ich das noch erleben darf: Ein Entwickler, der die Kritik an einem Spiel ernst nimmt, im zweiten Anlauf fast alles richtig macht und das immense Potenzial des Vorgängers ausreizt. Perfekt ist Assassin's Creed 2 zwar noch lange nicht, aber Ezios hervorragend inszenierte Abenteuer ziehen einen tief in den Bann des mittelalterlichen Italien und lassen einen stundenlang vorm Bildschirm verharren. Dazu gibt es einen ganzen Batzen optionaler Nebenbeschäftigungen, die einen etliche Stunden beschäftigen. Ubisofts Idee, Geld für den Ausbau einer ganzen Stadt und für Ausrüstung erforderlich zu machen, sorgt für Motivation und lässt die langweiligen Pflicht-Nebenaufgaben des Vorgängers absolut vergessen, zumal ihr mit dem verdienten Schotter auch was anfangen könnt und jederzeit die Entscheidung habt, was ihr zu tun gedenkt. Der stete Wechsel aus rasant in Szene gesetzten Kämpfen, waghalsigen Kletterpassagen und spielerischer Freiheit gefällt mir jedenfalls bestens und die unverbrauchte und beeindruckende Kulisse von Florenz und Venedig tut das Ihrige dazu. An Ezio gibt es in diesem Herbst einfach kein Vorbeikommen.

Überblick

Pro

  • gut ausgearbeitete Charaktere
  • hervorragende deutsche Synchro
  • viele neue Features
  • enorm detaillierte Umgebungen
  • gelungenes Kampfsystem
  • sinnvoll eingebundene Nebenaufgaben
  • einige intelligente Rätsel
  • Unmengen an Sammelobjekten
  • toll erzählte Geschichte
  • sehr gute Animationen
  • deutlich verbesserte Missionsstruktur
  • viel Abwechslung
  • viele neue Waffen und Angriffe

Contra

  • häufige Pop-ups
  • Kamera manchmal zickig
  • Sprachsamples wiederholen sich oft
  • gelegentliche Texturschwächen
  • Sprungsystem nicht immer reibungslos
  • könnte etwas schwieriger sein / keine Schwierigkeitsgrade
  • KI nicht immer glaubwürdig

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