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Test - Auto Assault : Auto Assault

  • PC
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Schon nach den ersten Minuten erfreut ihr euch an der intensiven Endzeitatmosphäre, die bis auf wenige Ausnahmen stets gut rüberkommt. Verwüstete Landschaften, verstrahlte Ruinen ehemals imposanter Städte und ein Mix aus High-Tech-Waffen und Altzeitschrott erschaffen ein ebenso glaubhaftes wie fesselndes Szenario. Spieltechnisch bedienen sich die Entwickler bei mittlerweile bewährten Mechanismen. Questgeber erkennt man an hellen Lichtsäulen, die auch schon aus großer Entfernung zu sehen sind. Nimmt man eine Aufgabe an, weisen farbige Pfeile auf der Minimap und dem Hauptbildschirm auf den Zielort hin. Das ist auch bitter nötig, denn in den riesigen Arealen würde man sich ansonsten recht schnell verfahren.

Ballern, bis die Rohre glühen

Nochmals kurz zu den Quests: Diese sind meist nach dem bewährten Genremuster gestrickt. So fahrt ihr beispielsweise vorgegebene Wegpunkte ab, sammelt Gegenstände von bestimmten Gegnern ein oder liefert Teile von Punkt A nach B. Dabei kommt die Action eigentlich nie zu kurz, denn ständig feuert ihr aus vollen Rohren, um Spinnen, Mutanten oder rivalisierende Fahrer auszuschalten. Warum das Spiel nicht in Kinderhände gehört, stellen die recht blutigen und brutalen Gefechte gegen menschliche Kontrahenten eindrucksvoll unter Beweis. Um etwas mehr Abwechslung in den Missionsreigen zu bringen, stehen auch immer wieder mal Scharmützel mit besonders zähen Bossgegnern an, die etwas mehr Taktik erfordern. Diese lassen dann besonders wertvolle Gegenstände fallen, die ihr entweder in der Stadt vertickt oder gleich an euer Fahrzeug schraubt. Letzteres besitzt quasi ein eigenes Inventar und wird stufenweise aufgerüstet. Vom besonders harten Titanpanzer über bessere Reifen bis hin zu effizienteren Kühlungssystemen ist alles dabei, was der Hobbyschrauber benötigt.

Apropos Schrauber. Das Craftingsystem von 'Auto Assault' wirkt aktuell noch nicht ganz ausgereift. Ihr könnt euch zwar in insgesamt vier Berufen, wie etwa Tüftler oder Zerleger, spezialisieren, doch alles macht einen etwas verworrenen und unzugänglichen Eindruck. Das gilt übrigens auch für das Interface des Spiels. Dieses ist dermaßen überladen und teilweise extravagant designt, dass viele Einsteiger sicherlich überfordert abwinken. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen – bzw. größer. Hinzu kommen nämlich futzelig kleine Icons samt Minibeschreibung, die auf Dauer sehr anstrengend zu lesen sind. Gelungen ist hingegen die allgemeine Charakterentwicklung. Mit jedem Stufenanstieg verbessert ihr eure Werte in mehreren Attributen und schaltet neue Talente frei. Neben allgemeinen Skills, wie etwa Schutzschilde oder Energiedetonationen, gibt es auch klassenspezifische Fähigkeiten. Aktive Skills legt ihr auf eine Hotbar, von wo aus ihr sie ganz bequem per Tastendruck auslöst. Die Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten ist groß, aber überschaubar, reicht jedoch auf jeden Fall aus, um sich individuell auszurichten. Was uns hingegen wieder missfallen hat, ist die allgemeine Leere. Trotz zahlreicher Gegner und NPCs wirkt alles ein wenig steril. Erschwerend kommt hinzu, dass bisher nicht allzu viele Spieler auf den drei europäischen Servern zu finden sind, was gerade Gruppenquests erschwert. Hoffentlich ändert sich das noch in den nächsten Wochen.

Hui und Pfui

Grafisch hat 'Auto Assault' einiges zu bieten. Gerade die zahlreichen Waffeneffekte machen ordentlich was her. Wenn man im Kampf mit mehreren Gegnern sein gesamtes Arsenal an Wummen und Skills entfesselt, brennt vor euren Augen ein kleines Inferno ab. Auch das Wasser und das Design der Schauplätze wissen zu gefallen, wenn auch ein leicht steriler Beigeschmack bleibt. Selbiges gilt auch für die Charaktere, die aus nächster Nähe nicht mehr allzu hübsch aussehen. Soundtechnisch gibt sich das Spiel allerdings kaum eine Blöße: Ein atmosphärischer Soundtrack sowie die gelungene Sprachausgabe ergeben mit den wuchtigen Waffensounds eine tolle Klangkulisse. Ärgerlich sind hingegen zahlreiche Übersetzungsfehler bzw. englische Textpassagen, die sich immer wieder in die deutsche Version einschleichen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Es ist immer schwer, ein Online-Rollenspiel zu bewerten, da es sich ständig weiterentwickelt. 'Auto Assault' macht vieles richtig: vom recht unverbrauchten Endzeitszenario über die actionreichen Kämpfe bis hin zum kernigen Sound. Allerdings stellen sich die Entwickler mit unnötigen Fehlern selbst ein Bein. Das Handwerkssystem ist wenig zugänglich, das Interface überladen und viele Komfortfunktionen fehlen gänzlich. Das Missionsdesign reißt niemanden vom Hocker, ist aber grundsolide. Lediglich die Gruppenquests sind aktuell aufgrund der (noch) geringen Spielerdichte ein Knackpunkt. Wer die Schnauze von Elfen, Orks und edlen Rittern voll hat, sollte ruhig mal einen näheren Blick riskieren. Der echte Brecher ist 'Auto Assault' jedoch nicht.

Überblick

Pro

  • unverbrauchtes Szenario
  • actionreiche Kämpfe
  • zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten
  • toller Sound

Contra

  • überladenes Interface
  • schwer zugängliches Handwerkssystem
  • fehlende Komfortfunktionen
  • teilweise sterile Umgebung
  • Übersetzungsfehler

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