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Test - Capes : Test: Ein XCOM mit Superhelden hat seine Tücken

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Greift zu, wenn...

… ihr Lust auf ein Superhelden-Taktikspiel mit einigen guten Ansätzen, aber auch vielen Nervtötereien habt.

Spart es euch, wenn...

… ihr die Finesse und den Nervenkitzel eines XCOM oder die Originalität und Fairness eines Marvel’s Midnight Suns erwartet.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Der Versuch eines XCOM mit Superhelden scheitert an mangelnder Finesse und Fairness

Gleich vorweg: Capes ist kein ganz schlechtes Spiel. Die Spielmechanik funktioniert im Großen und Ganzen gut und es gibt durchaus einige recht originelle Features in der Superheldentruppe. Insgesamt zeigt das Spiel aber deutlich, warum Firaxis bei Marvel’s Midnight Suns einen anderen Weg eingeschlagen hat, denn Capes schafft es relativ schnell, einem durch unfaires Design den Spaß zu verderben. Viel zu oft hat man das Gefühl, nicht taktisch vorgehen zu können, sondern nur durch Trial&Error den einen Weg finden zu müssen, den sich die Entwickler für die jeweilige Mission ausgedacht haben.

Das fängt schon damit an, dass uns Spitfire Interactive bei den Gegnern mehr Masse als Klasse entgegenschleudert. Noch eine Welle, noch ein Spawn aus dem Nichts und noch eine Bossphase ... puh. Damit könnte man noch leben, wenn sich die Superhelden wenigstens super anfühlen würden. Stattdessen gibt es recht eindimensionale Skillsets, die in viel zu vielen Situationen nutzlos sind, keine Heilungsoptionen und man fühlt sich ständig eingeschränkt durch ein Modell, das Aktionen und Bewegungen nur in vier Richtungen ohne Diagonalen zulässt. Da helfen auch die an sich guten Teammechaniken nicht.

Neue Helden müssen zudem erst mühsam durch Wiederholung bereits absolvierter Missionen hochgelevelt werden, um vielleicht irgendwann einmal halbwegs nützlich zu sein. Warum nicht eine Art Trainingscamp? Oder zumindest die Möglichkeit, neue Helden mit einem durchschnittlichen Level zu starten? Das Missionsdesign ist nun wirklich nicht so gut, dass ich die gleichen Missionen immer und immer wieder spielen möchte, nur damit Lusche Nummer 5 vielleicht mal mehr als drei Runden übersteht.

Insgesamt fallen mir nur wenige Gründe ein, warum ich Capes einer neuen Runde XCOM mit seiner Finesse oder Midnight Suns mit seiner Fairness vorziehen sollte. Denn an deren Spielspaß und Nervenkitzel kommt Capes trotz guter Ansätze zu keinem Zeitpunkt heran. Selbst mein Kollege, ein großer XCOM-Fan, hat Capes irgendwann mit den Worten "Nee, das ist nicht schwer, das ist einfach total unfair" abgebrochen. Capes hat seine Momente, verlangt aber unglaublich viel Geduld und Wiederholungsbereitschaft, sei es um Helden zu leveln oder weil man immer wieder gnadenlos scheitert.

Überblick

Pro

  • erfreulich gut bedienbares Interface
  • solide Story
  • spannende Teamwork-Boni
  • einige spaßige Manöver, zum Beispiel Gegner in Abgründe werfen
  • recht ordentliche Superhelden-Charaktere

Contra

  • wenig Finesse
  • Gegnermassen statt Klasse
  • unfaires Missionsdesign
  • Grind erforderlich, um schwächere Helden hochzuziehen
  • eindimensionale Skillsets
  • limitierter Bewegungs- und Aktionsspielraum der Superhelden (z.B. kaum diagonale Aktionen möglich)

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