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Test - Cave Story 3D : Freeware war gestern

  • 3DS
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Die Stärke des Designs liegt ganz klar in der Vielschichtigkeit der Szenarien: Da gibt es das recht beschauliche Dorf der Mimiga, eine Brutstätte mit riesigen Eiern, ein verwinkeltes, dunkles Labyrinth oder eine Außenplattform mit schmalen Wegen sowie tödlichen Abgründen. Ständig begegnet ihr neuen Gegnern oder erlangt frische Waffen, die ihr sogar ein wenig verbessern könnt. Cave Story 3D erfindet das Rad nicht neu, jongliert jedoch sehr gekonnt mit altbewährten Elementen.

Eine Schwäche ist das Speicherpunktesystem: Diese dienen gleichzeitig als Rücksetzpunkte, sobald euch die Lebensenergie ausgeht. Im späteren Spielverlauf liegen sie immer weiter auseinander und auch nicht mehr zwangsweise direkt vor einem der zahlreichen Bosskämpfe, was enorm frustrieren kann. Das passt zum Old-School-Design, könnte den einen oder anderen Quicksave-Fetischisten jedoch stören. Ihr müsst eben Schritt für Schritt aufpassen, nicht in eine tödliche Grube zu fallen oder von einem schweren Stein erschlagen zu werden. Instant-Death-Stellen gibt es in Cave Story 3D zur Genüge.

Am Schwierigkeitsgrad gefällt uns die sehr klar erkennbare Lernkurve enorm gut: Das Spiel fängt wirklich kinderleicht an, wird zunehmend härter und endet mit einigen wirklich knackigen Herausforderungen. Dazu gehören sowohl die heftiger werdenden Kämpfe als auch die immer gemeiner werdenden Jump-'n'-Run-Aufgaben, in denen ihr die recht sensible Steuerung punktgenau beherrschen müsst.

Neuerungen nur unter der Lupe zu sehen

Ebenfalls nett: In Cave Story 3D könnt ihr im Gegensatz zum Freeware-Original den Schwierigkeitsgrad nach unten oder nach oben regulieren. Ansonsten gibt es jedoch kaum spielerische Unterschiede. Hauptsächlich könnt ihr nun mithilfe der Herzkapseln bedeutend mehr Lebensenergie sammeln, was das Spiel für Erforschernaturen klar vereinfacht. Ein paar Gebiete wurden vergrößert, allerdings dürfte das nur den größten Cave-Story-Fans auffallen.

Die wichtigste Neuerung ist kosmetischer Natur, was bereits der Name verrät: Cave Story 3D stellt den Bitmap-Ansatz des Originals auf den Kopf und setzt vollends auf Polygone. Dies mag technisch anspruchsvoller sein, das Ergebnis überzeugt allerdings nicht. Die neue Grafik ist zwar recht brauchbar, wirkt jedoch aufgesetzt. Das Original ist einfach stilvoller und leider nur bedingt Teil des Remakes: Einzig die Figuren können auf Wunsch mit dem “Classic Mode“ so platt dargestellt werden wie auf dem PC.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Es ist beeindruckend, was sich ein einzelner Japaner alles einfallen lassen hat. Genau genommen sind es keine besonders cleveren Ideen oder einzelnen Elemente, die Cave Story aufwerten: Das gesamte Spiel-Design ist herausragend und allenfalls für heutige Verhältnisse etwas biestig, siehe das Speicherpunktesystem, die tödlichen Fallen oder auch die zahlreichen Endgegner. Die 3DS-Version gefällt mir rein spielerisch sehr gut, allerdings bin ich von der Polygongrafik nicht überzeugt. Diese ist technisch durchaus ansprechend und auch der 3-D-Effekt kommt gut rüber. Jedoch gefällt mir der 2-D-Stil des Originals, der von dem seltsamen "Classic Modus" nicht ausreichend ersetzt wird, einfach besser. Insofern ist eine Kaufempfehlung trotz hoher Wertung problematisch, weil das PC-Spiel nun einmal nichts kostet. Wer jedoch Cave Story für unterwegs haben möchte oder unbedingt eine 3-D-Version braucht, der macht mit dem Kauf nichts falsch.

Überblick

Pro

  • sehr liebevoll durchdachtes Old-School-Spieldesign
  • dezent unterschiedliche Handlungsstränge sowie Enden
  • abwechslungsreiche Szenarien
  • charmante Präsentation

Contra

  • 3-D-Grafik wirkt aufgesetzt
  • Speicherpunkte nicht immer direkt vor einem Endgegner
  • spielerisch kaum Neuerungen gegenüber dem Freeware-Original

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