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Test - Creative SXFI Gamer : Bleibt unter seinen Ansprüchen

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Glaubt man all den vollmundigen Aussagen auf der offiziellen Website des knapp 130 Euro teuren Creative SXFI Gamer, müsste das Headset eigentlich eine Offenbarung sein. Aber wie so oft, trotz hoher Ansprüche und im Grunde interessanter Technologie bleibt das Endergebnis dann doch unter den Ansprüchen und zeigt trotz insgesamt gutem Klang einige Schwächen im Detail, die sich ein modernes Headset eigentlich nicht leisten sollte.

Creative ist weiter fleißig dabei, die hauseigenen Headsets mit der Super X-Fi Technologie auszustatten. Das SXFI Gamer richtet sich, wie der Name schon sagt, nach früheren Modellen nun voll und ganz an den Zocker. Für knapp 130 Euro bekommt ihr eine im Grunde sehr interessante Technologie, die Ohr- und Kopfform für individuelle Klangoptimierung nutzen will, um daraus einen möglichst authentisches Surround Sound in 7.1 zu generieren.

Bevor dies greift, gibt es allerdings eine Hürde. Per App für iOS oder Android müsst ihr nämlich Fotos eures Schädels aufnehmen. Aus diesen wird dann ein entsprechendes Profil generiert. Der Haken: ohne zweite Person, sie sich als Fotograf opfert, ist das nur schwierig zu handhaben und schon kleine Fehler oder eine schwächelnde Beleuchtung wirken sich eher kontraproduktiv aus und verschlechtern den Klang hörbar. Gelingt alles, kann es Super X-Fi das Klangbild aber durchaus verbessern. Wenn auch nicht in einem Ausmaß, dass es eine akustische Offenbarung ist. Immerhin, das Soundprofil wird in der Cloud gespeichert und Zugriff ist jederzeit per SXFI Control-Software möglich.

So viel zur Erklärung, was das so gelobte Super X-Fi eigentlich macht. Kommen wir zum eigentlichen Produkt. Optisch wird das SXFI Gamer seinem Namen nicht gerecht, es entpuppt sich als eher schlichtes Headset, das durchaus auch straßentauglich ist. Einzig RGB-beleuchtete und per Software konfigurierbare LED-Ringe an den Blenden lassen echtes Gamer-Feeling rüberkommen – sofern man denn auf derartiges Blingbling steht.

Der Tragekomfort entpuppt sich als kleines Problem. Creative setzt auf ein recht straffes Metallkopfband, kaum vorhandene Kopfpolsterung und dicke Ohrpolster. Das bedingt für einen stabilen Sitz allerdings einen recht strammen Seitendruck, der für Brillenträger nach einer Weile durchaus unangenehm wird.

Die Bedienelemente sind gut zugänglich an der linken Ohrmuschel angeordnet. Neben einer Taste zum Wechseln der SXFI-Modi gibt es, wie gewohnt, einen Lautstärkeregler und eine Mikrofontaste. Vorn befindet sich zudem noch der Lichtschalter. Mit an Bord ist ein abnehmbares Mikrofon, dessen rote Betriebslampe bei angeschaltetem Mikrofon allerdings ziemlich nerven kann.

Der Anschluss des Headsets erfolgt mittels eines USB Type-C Kabels, das gern noch etwas länger hätte ausfallen können. Ein Adapter auf normales USB liegt bei. Zusätzlich kann das Headset per 3,5 mm Klinke angeschlossen werden, sodass es tatsächlich so ziemlich an allen Plattformen inklusive modernen Android-Smartphones angeschlossen werden kann. Die SXFI-Effekte bekommt ihr allerdings ausschließlich via USB, konfigurierbar sind sie ohnehin nur am PC.

Zur Konfiguration des Headsets dient die SXFI Control Software, die auf den ersten Blick umfangreich wirkt, im Grunde aber wenig zu bieten hat. Es gibt einige wenige, eher mittelprächtige Presets, einen 10-Band-Equalizer und eine Modusauswahl für Stereo, 5.1 und 7.1 sowie ein simples Tool für die Beleuchtung – viel mehr ist nicht vorhanden. Immerhin können eigene Profile erstellt werden, den SXFI-Klang könnt ihr damit aber nicht nachbessern.

Der Klang der eingebauten 50-mm-Treiber ist grundsätzlich ziemlich gut und hat eine Menge Potenzial. Schon von Natur aus bieten sie einen recht breiten und voluminösen Sound, der uns in den Höhen allerdings einen Tick zu scharf ist und bei den Bässen noch etwas mehr Fundament vertragen könnte. Mit leichten Anpassungen via EQ kann man schon eine Menge aus den Treibern herausholen.

Die Grundeinstellung für SXFI liefert ein gutes Surround-Klangbild, das in der Tat eine sehr ordentliche Richtungswahrnehmung liefert. Der neue Battle-Mode macht es gerade in Shootern oder Open-World-Titeln durch entsprechende Abstimmung durchaus etwas leichter, Geräusche zu lokalisieren. Die 5.1- und 7.1-Modi sind ebenfalls gut. Dennoch überzeugt uns das Gesamtbild nicht, es fehlt einfach ein wenig an Ausgewogenheit. Der Mix aus Klangqualität und SXFI-Effekt könnte noch weitere Optimierungen vertragen. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

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