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Preview - Der Herr der Ringe: Gollum : Endlich selbst gespielt: Das erwartet euch im Mittelerde-Adventure

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Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Gollums vermeintliche Schwäche könnte sich als seine größte Stärke erweisen

Ich befürchte, dass Gollum viel Gegenwind bekommen wird von Kritikern, die nicht bereit sind sich darauf einzulassen, seine Stärken und Qualitäten zu erkennen. Schnell weckt das Action-Adventure Assoziationen mit Spielen wie Uncharted oder Assassin’s Creed und kann diesen natürlich technisch nicht ansatzweise das Wasser reichen, weder in der Grafikqualität noch im Polishing der Handhabung. Doch mit solcherlei Kalibern will sich das Spiel gar nicht messen. Daedalic ist ein Entwickler, der ziemlich genau weiß, was er kann und was eben nicht, und wie sie die Schwächen mit ihren Stärken auffangen.

Gollum bezieht seinen Reiz aus einer Disziplin, die in den Genre-Vorbildern meist nur unter „nice to have“ laufen und daher vernachlässigt werden: vor allem seiner Geschichte, die immerhin 70 Jahre in der Lore von Mittelerde umspannt und deren Lücken schließt, wobei die Entwickler in Zusammenarbeit mit der Tolkien-Gesellschaft eine bewundernswerte Liebe zum Detail walten ließen.

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Eine vermeintliche Schwäche dürfte sich dabei letztlich als womöglich größte Stärke des Spiels erweisen. „Wer will denn schon Gollum spielen?“, ist ein Satz, den ich schon häufig im Zusammenhang mit dem Herr-der-Ringe-Titel gehört habe. Doch während andere Helden des Tolkien-Universums charakterlich recht simpel als gut und böse ausdefiniert sind und sich in erster Linie nur in ihren körperlichen Fähigkeiten unterscheiden, der eine etwa mit dem Schwert und der andere mit Pfeil und Bogen kämpft, ringt die Persönlichkeit Smeagols stets in seinem tiefsten Inneren mit sich selbst und wandelt derartig auf einem schmalen Grat, dessen Richtung ihr im Spiel dann selbst vorgeben und beschreiten dürft.

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