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Test - Doom 3 : Spiel der Woche 33/04

  • PC
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Grafik der besonderen Art

Curved Surfaces, Spectacular Highlights, Anisotropic Filtering, Extended Bumpmapping, High Detail-Texturen, korrekter Licht-/Schattenwurf - die Liste der Grafik-Features in 'Doom 3' ist endlos. Und genau so sieht das Spiel, eine vernünftige Grafik-Karte vorausgesetzt, auch aus: affengeil.

Schade nur, dass viel von der Pracht in allzu dunklen Gängen vergammelt und Außenlevels nur sehr begrenzt und in Kleinstausführung auftauchen. Was hätte der eine oder andere Spieler für einen Spaziergang à la 'Far Cry' auf der Marsoberfläche gegeben.

Aber auch und vor allem die größeren und besser beleuchteten Innenräume haben es absolut in sich, und man kommt aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Besonders zu Beginn des Spiels werdet ihr das eine oder andere Mal als Zombiefutter enden, weil ihr lieber eines der vielen Grafik-Highlights als eure Gegner beobachtet. Besonders die runden Objekte und die Technik-Einrichtung in voller Bewegung sind eine Schau für sich und brennen ein wahres Lichtfeuerwerk in allen Farben des Regenbogens ab. Nicht dahinter verstecken müssen sich die Effekte der Technik-Waffen, die beim Abschuss ebenfalls gigantische Effekte hervorzaubern. Schade nur, dass sie nur wenig Unterschied in ihrer Wirkung zeigen, Lieblingswaffe dürfte noch immer die Shotgun sein, die - wenn aus kurzer Distanz abgefeuert - wie jeher einen finalen Schuss ermöglicht, der den Gegner sofort zur Strecke bringt. Zur sensationellen Grafik gesellt sich eine Soundkulisse, die über jeden Zweifel erhaben ist. Mögen einige über die Waffen-SFX meckern, ich für meinen Teil bin davon genauso begeistert wie von der fetzigen Hintergrundmusik, die gerne noch ein wenig öfter zum Einsatz hätte kommen können, sowie den klassisch guten 5.1 Surround-Effekten, wenn Zombies grunzen, Spinnen trippeln oder Ghouls hinter einem her sind.

Multiplayer der bescheidenen Art?

John Carmack hat von jeher betont, 'Doom 3' wird ein Singleplayer-Spiel und das ist es wohl auch geworden. Mit mäßigen vier Spielern könnt ihr euch auf einigen Maps im Multiplayer-Modus messen. id vertraut hier voll und ganz der Community, die auch aus den 'Quake'-Teilen erst im Laufe der Zeit Multiplayer-Games gezaubert haben. Eines scheint aber schon in der rudimentären jetzigen Version durch alle Ritzen: Aus 'Doom 3' werden die Modmacher einen GENIALEN Multiplayer-Shooter zaubern. Denn bereits jetzt und trotz der wenigen Möglichkeiten macht der Multiplayer-Modus vor allem eines: einen Heidenspaß! Die Waffen sind ausbalanciert, die Steuerung ist ein Traum, der Netcode nicht zu überbieten. Shooter-Herz, was willst du mehr? - Außer mehr Levels und Spielmodi. Alles in allem weckt vor allem der Multiplayer die Erinnerung an 'Doom', die bereits der Singleplayer hervorrufen sollte. 'Doom 3' ist im Multiplayer kein 'Counter-Strike' und will es auch nicht sein, hier geht es nur um eines: Action pur, und das schafft id ohne große Anstrengung.

Ein Coop-Modus für die Singleplayer-Kampagne wäre allerdings der Clou gewesen, aber wie so oft bei guten Spielen, je besser sie sind, umso mehr gehen einem mehr Features ab. Die Mod-Community wird es schon richten.

Insgesamt macht 'Doom 3' einen gemischten Eindruck: Am Anfang bis hin zur Mitte des Spiels kann man sich an den Gimmicks nicht satt sehen, erschrickt bei jedem Geräusch und fällt auf die Gruselgags herein. In der Mitte des Spiels gewöhnt man sich an die immer wiederkehrenden Effekte, hat sich an den Gimmicks satt gesehen und wartet sehnsüchtig auf das Finale. Gegen Ende des Spiels dreht 'Doom 3' noch mal richtig auf und zeigt endgültig, was die Grafiker von id Software zu leisten imstande sind. Grafische Superhighlights geben sich dann die Hand und die Motivation steigt noch mal bis zum ultimativen Schluss-Level.

Von der technischen Seite her muss sich 'Doom 3' jedenfalls nicht verstecken, während des Testens sind, bis auf kleine Probleme bei der Gamma-Korrektur, keine technischen Fehler oder Bugs aufgefallen. Dass die KI-Zombies manchmal etwas dröge und dumb daherkommen, kann man als Bug sehen oder als Feature, denn wer hat jemals intelligente Zombies erlebt. Speichern könnt ihr überall und auch das Laden, sieht man mal von der etwas langen Ladezeit ab, gestaltet sich unproblematisch. Über den Hardware-Hunger des Spiels haben wir schon genug berichtet, gute Grafik-Spiele benötigen nun mal Hammer-Rechner und das ist auch gut so. Wer zuwenig Frames hat: ab in den PC-Laden, 'Doom 3' ist es wert.

Der Clou ist die Bedienung von Ingame-Objekten, hier hat sich id wirklich etwas Innovatives einfallen lassen. Zeigt euer Zielpunkt auf ein bedienbares Element, wird dieser zum Cursor und ihr könnt alle Tasten, Schalter etc. problemlos bedienen. So stellt man sich die interaktive Verschmelzung von realem und virtuellem Leben vor.

Zum Schluss noch ein Wort zur deutschen Version: Diese ist absolut inhaltsgleich mit der US-Version und wird ein deutsches Handheftchen enthalten.

Fazit

von Vitus Hoffmann
Ja, wie soll man dieses Spiel bewerten. 'Doom 3' ist Kult, keine Frage, 'Doom 3' ist schnell, keine Frage, 'Doom 3' stellt grafisch alles in den Schatten, was bisher dagewesen ist, es ist laut, es ist eben 'Doom'. Auf der anderen Seite, wir schreiben das Jahr 2004, ist ein Simpel-Shooter, der zudem noch ein wenig kastriert wurde, heute noch die 90 Prozent und mehr wert? Fanbois mögen mir verzeihen, wenn ich etwas darunter bleibe, ihr solltet euch das Spiel trotzdem kaufen und habt das sicher schon gemacht. Allen anderen lege ich unser Video-Review ans Herz, das vor allem von Grafik und Sound noch mal einiges zeigt.

Überblick

Pro

  • sensationelle Grafik
  • umwerfende Soundkulisse
  • zu Beginn grandioser Spannungsbogen
  • wunderbar einfache Steuerung
  • Gegner und Action ohne Ende

Contra

  • repetitive Schock-Elemente
  • zu dunkles Grafik-Setting
  • Allerwelts-Story
  • lange Ladezeiten

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