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Test - Freedom Force : Freedom Force

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Freedom Force
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Das Schlachtfeld
In 'Freedom Force' dreht sich alles um die virtuelle Stadt Liberty City, welche über gewaltige Hochhäuser, bunt belebte Strassen und weitläufige grüne Parks verfügt. Dort überall ist es an euch, gegen normale Gangster, bewaffnet mit Knüppel oder Pistole, sowie diverse Superschurken zu kämpfen. Insbesondere der Park ist wunderschön designt und der einzigartige Comicstil haucht 'Freedom Force' eine Genuinität ein, die ich selten in einem Spiel erlebt habe. Oft hab ich mich dabei ertappt, wie ich einfach so durch den Park spaziert bin und ein bisschen randaliert habe, allein die gut gelungenen Animationen und Soundeffekte beim Ausreißen einer Laterne oder Demolieren sonstiger Gegenstände weckten die destruktiven Sehnsüchte in mir, bis eine mahnende Stimme schließlich den Fortgang der Verbrecherhatz in Erinnerung rief.

Die Kameraperspektive ist dabei übrigens frei zoombar und neigt sich beim Hereinzoomen etwas, so dass ihr eigentlich immer einen guten Überblick über die Situation behalten könnt. Ist euer Held oder ein Ziel von einem Gebäude verdeckt, wird dieses transparent dargestellt. Sehr clever und sehr nützlich.

Action oder Taktik?
Zwar kann beziehungsweise muss man in 'Freedom Force' an einigen Stellen taktisch vorgehen, insgesamt ist allerdings eher pure Action gefragt als viel Hirnschmalz. Den richtigen Weg einzuschlagen, um Gegnerhorden auszuweichen, beziehungsweise von hinten anzugehen - eure Gegner verfügen über ein 'echtes' Sichtfeld, haben also hinten keine Augen im Kopf - oder die ein oder andere Gelegenheit zu nutzen, ein parkendes Auto als Waffe einzusetzen, ist eigentlich, alles was das Taktik-Repertoire zu bieten hat. Einzig das Zusammenspiel von mehreren Superhelden, von denen wie gesagt jeder seine ganz besonderen Fähigkeiten hat, rettet 'Freedom Force' davor, in einen Action-Einheitsbrei abzusinken. Auch dass während des Spiels jederzeit die Pausenfunktion bedient und somit die weitere Vorgehensweise sorgsam geplant werden kann, bleibt positiv anzumerken. Zudem gibt es keine Art 'Fog of War' oder ähnliche Sichtblenden, so dass ihr das ganze Spielgeschehen gut übersehen könnt.

Freedom Force
Auf dem Weg vom Park in die Stadt.

Die Action hat es allerdings in sich, wenngleich die Steuerung hier etwas genauer reagieren könnte, so passiert es das ein oder andere Mal, dass ihr einen Gegenstand nicht ergreifen könnt, oder euer Superheld partout einen Gangster nicht erledigen will. Die Rollenspielelemente hingegen beleben 'Freedom Force' ungemein, dürft ihr doch eure gewonnenen Erfahrungspunkte nach jeder Mission in neue Fähigkeiten investieren, was sich langfristig auch positiv auf die Motivation auswirken sollte.

Sprachausgabe vom Feinsten
Die englischsprachige Version von 'Freedom Force' glänzt mit einer absolut originellen und spieltypischen Sprachausgabe. Allein die heroischen Sprüche der Helden und die mit Pathos erfüllte Stimme des Hauptsprechers lassen euch in die witzige Comic-Welt des Titels versinken. Hier kann man sehr gespannt sein, wie sich die deutsche Synchronisation mit dem Titel beschäftigt, denn meiner Meinung nach kann diese typisch amerikanische Eigenart im Deutschen wohl gar nicht richtig rüberkommen. Wenn dann noch die Sprechblasen mit den bekannten Kampfausdrücken dazu kommen, dürfte es um den Spieler endgültig geschehen sein. Nahtlos in die Sound FX reiht sich auch die Hintergrundmusik ein, welche die Stimmung in jeder Mission anheizt und euch immer vorwärts treibt, vorwärts, um die Welt zu retten und das zu sein, was jeder einmal sein möchte: Ein Superheld.

Technisch superb
Irrational Games hat auch von technischer Seite her eigentlich alles richtig gemacht. Die Grafikeinstellungen bieten alles, was des GeForce 4 verwöhnten Herz begehrt. So wird eine Auflösung bis zu 1920x1440 Pixeln in 32 Bit Farbtiefe unterstützt, sowie alle Arten der Kantenglättung und Texturdichte angeboten. Dass ein solcher Titel nicht auf EAX-, Aureal 3D und sonstige Surround-Modi verzichtet, dürfte nach Lesen dieses Tests wohl kaum jemanden überraschen. Denn vom Lokalisieren der einzelnen Sounds, vornehmlich der Hilfeschreie der zu befreienden Opfer, hängt schließlich auch der Missionsverlauf ab.
Das natürlich auch alle Tastaturkommandos euren Wünschen angepasst werden können, sowie die Maussteuerung konfiguriert werden kann, sei nur nebenbei erwähnt. Einzig die Möglichkeit, das Spielfeld auch zu drehen, konnte man zwar anklicken aber rausgefunden, wie man dies im Spiel bewerkstelligt, habe ich bis heute nicht. 'Freedom Force' verfügt übrigens über satte fünf Schwierigkeitsgrade, wodurch sich das Spiel wohl für alle Spielernaturen eignen dürfte.

Freedom Force
Drei auf einen Streich? Kein Problem.

Ein Charakter-Editor, mit dem ihr eure eigenen Helden erstellen und designen könnt, rundet das Ganze nach oben hin geschmackvoll ab.

Leider besitzt der Titel keinen zentralen Server, zum Spielaustausch bedient er sich des externen Game-Services von GameSpy, welcher nicht immer so zuverlässig arbeitet. Schade eigentlich, denn Electronic Arts verfügt ja bekanntlich über eine eigene Multiplayer-Lobby, welche zum Beispiel 'Shogun' hostet. Trotzdem kann natürlich mit bis zu acht Spielern über das Internet oder LAN gezockt werden.

Insgesamt ist 'Freedom Force' eine beinah geniale Parodie auf die Comics der sechziger bis achtziger Jahre, welche sowohl grafisch als auch spielerisch sein Ziel voll erreicht hat. Einzig die etwas ähnlichen Missionen sowie der nach einiger Zeit doch leicht monotone 'Arbeitsablauf' trüben den Gesamteindruck ein wenig. Durch die umfangreichen Rollenspielelemente und die kaum zu überschauende Vielzahl an spielbaren Superhelden - es gibt auf der offiziellen Website sogar noch weitere zum Downloaden - macht dies Irrational Games aber fast wieder wett. Der Comic-Stil des Spiels verleitet natürlich gerne dazu, das Ganze als ein Game für die jüngere Generation abzustempeln, aber eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall. Vor allem Erwachsene, welche noch mit Batman, Superman und Co. aufgewachsen sind und damals die Bücher und Zeitschriften verschlungen haben, sollten zugreifen.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
Selten hat mich ein Titel trotz eines doch recht einfachen Spielprinzips - rumrennen und böse Jungs verhauen - so fasziniert und mir soviel Spaß gemacht. Als eingefleischter Anglistik-Fan konnte ich natürlich auch über die trockenen Witze und die aus jeder Pore des Spiels fliesende Parodie auf die Superhelden-Manie der 60er, 70er und 80er Jahre die Zunge schnalzen. Inwieweit dies auch der deutschsprachigen Version gelingen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Nichts zu rütteln gibt es sicherlich an der gelungenen Grafik sowie den astreinen Animationen, eher schon an der etwas hakeligen Steuerung sowie dem leicht durchschaubaren Missionsablauf. Insgesamt ist 'Freedom Force' für mich ein absoluter Geheimtipp und wer noch nicht überzeugt ist, der sollte sich rasch die Demo zum Spiel herunterladen und einmal gegen Nuclear Winter oder Captain Chaos oder gegen einen der anderen mannigfaltigen Superschurken antreten. Auch die wirklich coole Webseite zum Spiel möchte ich dem geneigten Leser ans Herz legen. Den Link dazu findet ihr bei den weiteren Infos.  

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