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Special - Microsoft & Sony : Pressekonferenzauftakt am Tag vor der Messe

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    Sonja Gross

    Microsoft und Sony – was soll ich sagen? DIE Giganten hielten ihre obligatorischen Pressekonferenzen als Erste, hinterließen bei mir aber nur blasse Erinnerungen daran, dass da was war. Das meiste kannte man von der E3 ohnehin schon und mit ewig langen Szenen aus Call of Duty: Advanced Warfare punktet Microsoft bei mir leider gar nicht, da mich der Titel eher weniger interessiert. Die drei neuen Xbox-One-Bundles sind eine feine Sache, aber der größte Knaller war wohl die Ansage, dass das neue Tomb Raider Xbox-exklusiv sein wird – wow.

    Sony hat mich im Großen und Ganzen auch nicht vom Hocker gehauen. Allerdings bin ich bei dem Überraschungstitel WiLD ganz schön neugierig geworden – da möchte ich auf jeden Fall noch mehr sehen. Als von PlayStation TV die Rede war, konnte ich mich wieder getrost anderen Dingen zuwenden, da mich solche Gimmicks eher kaltlassen. Ich will Spiele für meine Konsolen, alles andere brauche ich einfach nicht. Insgesamt waren die Pressekonferenzen von Microsoft und Sony ziemlich genau so, wie ich schon vermutet hatte: viel Altes neu verpackt und ein paar neue Sachen – aber so ist das auf der gamescom eben. Mission erfüllt!

    Andreas Philipp

    Microsoft hat mit der Eröffnung des PK-Reigens ja nicht sonderlich tief in die Tasche gegriffen. Die Ankündigung der Exklusivität von Rise of the Tomb Raider allerdings war wirklich eine faustdicke Überraschung. Und eine etwas fragwürdige dazu, denn zum einen ist noch nicht klar, ob es sich nicht vielleicht doch nur um eine zeitliche Exklusivität handelt, zum anderen blieb der Vorgänger schlussendlich verkaufstechnisch hinter den Erwartungen zurück. Im Fussballjargon: Das neue Tomb Raider ist wohl eher ein Ergänzungsspieler. Ansonsten gab es leider nur viel Aufgewärmtes, die üblichen zeitlich exklusiven DLCs und Inhalte sowie - immerhin - drei neue Bundles, Preorder- und Predownload-Ankündigung (willkommen in der Gegenwart) und ein neues Spiel namens Screamride - na ja. Ach ja, und noch mehr Indie-Titel – die Flut (so langsam eher Überschwemmung) nimmt kein Ende. Insgesamt trotz neuer Gameplay-Szenen eine recht dünne Veranstaltung.

    Sony ließ es recht lässig angehen bei der Pressekonferenz und zeigte wenig Neues zu den kommenden Blockbustern. Starker Fokus auf Indie-Spiele, einige Portierungen bekannter PSN-Titel. Ich mag Indies, aber mir ist das so langsam zu sehr zur Modewelle beziehungsweise -flut geworden. DriveClub sah überraschend gut aus, bin gespannt, wie es sich fahren wird. Bezüglich der Spiele fehlte mir die große Überraschung. Hollowpoint und Rime hauen mich nicht vom Hocker. Hellblade, der neue Titel von Ninja Theory, ist auch nicht so meine Baustelle. Sich den Rayman-Schöper Michel Ancel an Land zu ziehen, ist allerdings nicht zu verachten, der Mann hat schon einige tolle Spiele gemacht, und WiLD spricht mich durch das, was zu sehen war, schon sehr an. Insgesamt konnten beide Publisher bei mir nicht so recht punkten. Gleichstand auf erwartungsgemäß niedrigem Niveau nach der E3.

    David Kepler

    Ja, so eine Gamescom-Pressekonferenz ist oftmals weitaus weniger spannend als das E3-Pendant. Wenn man seine Erwartungen dementsprechend ein wenig herunterschraubt, wird man am Ende vielleicht nicht enttäuscht. So ist es mir zumindest ergangen. Nichts Spektakuläres, dafür aber durchweg solide, was Microsoft in Köln ablieferte. Die Redmonder konzentrierten sich wie bereits in L. A. auf die Spiele und legten den Fokus erfreulicherweise auf die eigenen Exklusivtitel. Definitiv eine kluge Vorgehensweise, um den ärgsten Konkurrenten Sony in Sachen Exklusivität auf Abstand zu halten. Lediglich zwei Dinge sind mir nach dieser 90-minütigen Präsentation (die ruhig 30 Minuten hätte kürzer ausfallen können) im Gedächtnis geblieben: Mit Quantum Break kommt ein weiterer Third-Person-Shooter, der trotz Zeitmanipulation erst noch seine Daseinsberechtigung beweisen muss, und Rise of the Tomb Raider kommt exklusiv für Xbox. Definitiv ein großer Deal, den Microsoft da eingefädelt hat und der sogleich eine große Kontroverse ausgelöst hat.



    Kommen wir gleich zum großen und für mich einzigen Problem der Sony-Pressekonferenz: Der PlayStation 4 wird es (wenn man sowohl E3 als auch gamescom als Gradmesser nimmt) in absehbarer Zeit an hauseigenen großen Exklusivspielen fehlen. Microsoft ist trotz eines Bloodborne oder DriveClub breiter aufgestellt, was das angeht. Nichtsdestotrotz hat Sony das bessere Programm abgeliefert. Besser heißt in diesem Zusammenhang vielfältiger. Das Spektrum an sowohl großen als auch kleinen Titeln ist Balsam für meine Seele. Diesmal stand nicht nur AAA im Mittelpunkt, stattdessen wurde teils unbekannten Entwicklerstudios eine Bühne zur Verfügung gestellt. Sie zeigten viele interessante Spiele, die sowohl spielerisch als auch optisch anders daherkommen, als man es sonst gewohnt ist. WiLD, The Vanishing of Ethan Carter, Rime, The Tomorrow Children aber auch Tearaway gleichen sich in einem Punkt: Keines ähnelt dem anderen. Der Mut zur Vielfalt hat letzten Endes dafür gesorgt, dass die Sony-Pressekonferenz bei mir positiver im Gedächtnis bleiben wird - auch wenn nicht an jeder Ecke AAA lauerte. Muss es auch nicht, Bloodborne reicht ohnehin.

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