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Preview - Ground Control 2: Operation Exodus : Ground Control 2: Operation Exodus

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Weniger ist mehr
In Sachen Einheitenvielfalt herrscht auf den ersten Blick ein wenig Enttäuschung vor, denn beide Fraktionen bieten nicht sonderlich viele Truppentypen. Was anfangs nach einem Manko aussieht, passt sich jedoch bestens in das taktische Gefüge des Spiels ein. Es geht nämlich nicht darum, möglichst viele Einheiten einer besonders mächtigen Ultrawaffe unbesonnen auf das Schlachtfeld zu schicken und sich dem fahrlässigen Gedanken hinzugeben, dass es die reine Masse schon richten wird. Vielmehr steht die geschickte Nutzung des Terrains im Vordergrund, was trotz augenscheinlicher Unterlegenheit für den Sieg sorgen kann. Dies beschränkt sich nicht nur darauf, dass man hinter verschiedenen Objekten in Deckung gehen kann. So erhalten Einheiten, die aus einem dicht bewachsenen Waldstück heraus angreifen einen kleinen Verteidigungsbonus und halten somit einige Gegnersalven mehr aus als sonst üblich. Auch der Höhenunterschied sollte in eure taktische Überlegung mit einbezogen werden, denn Truppen, die von einer leicht erhöhten Position aus angreifen, können nicht nur weiter, sondern auch einen Tick genauer schießen. Doch das alles schöpft das Namen gebende Ground Controlling noch nicht gänzlich aus. Viele der auf der Map verteilten Gebäude können von den Fußtruppen besetzt werden. Geschützt von den massiven Mauern ist es dann sehr viel einfacher, umherstreifende Feindeinheiten aufs Korn zu nehmen. Auch das Wetter nimmt Einfluss auf die Kämpfe und die Effektivität der einzelnen Truppen. Heftige Regengüsse und Windböen erschweren euer Vorankommen spürbar.

Ebenfalls von Bedeutung ist die Tatsache, dass die Einheiten im Kampf Erfahrung sammeln und nach jedem Levelaufstieg kleinere Upgrades zum Beispiel in den Bereichen Angriffsschaden oder Hitpoints erhalten. Damit eure Infanteristen, Panzer und anderen Truppen nicht gleich nach jedem Kampf kurz vor dem Aus stehen, kommen Engineers zum Einsatz, die kurzerhand den Schraubenschlüssel ansetzen und sämtliche Schäden beheben.

Seltsame Wesen
Während die Kolonisten der NSA noch recht 'normal' wirken, sind die Virons und deren Einheiten ebenso interessant wie auch gewöhnungsbedürftig. Sie verfügen lediglich über vier Basiseinheiten, die jedoch durch einen nano-organischen Vorgang zu einem neuen Truppentyp verschmelzen können. Dabei spielt die Kombination der einzelnen Waffen und Chassis eine wichtige Rolle und bringt eine weitere taktische Note ins Geschehen. Was jedoch beide Parteien gemeinsam haben, ist der sekundäre Aktionsmodus einiger Einheiten. Ein kurzer Klick und die normalen Infanteristen lassen Panzer brechende Raketen durch die Lüfte sausen, werden dabei aber gleichzeitig bewegungsunfähig.

Das bisherige Missionsdesign stellt zwar keine wirkliche Offenbarung dar, bietet aber durchaus schmackhafte Strategiekost in einem gewohnten Konstrukt. Mal muss eine Landezone verteidigt werden, während man später an verschiedenen Stellen der Karte kleine Sensoren aufbauen muss. Leider trübt die Computer-KI den Gesamteindruck noch ein wenig, denn an manchen Stellen agiert sie extrem dämlich und lässt sich beispielsweise in aller Ruhe aus der Distanz zerlegen, ohne das rettende Weite zu suchen. Auch die Wegfindung hakt teilweise noch recht arg und man kann nur hoffen, dass sich dies bis zur finalen Version noch ändert. Denn die ansonsten recht gut aufgebaute Atmosphäre bekommt durch solch unnötige Schnitzer einen ordentlichen Kratzer.

Optisch ansprechend
Die optische Präsentation bewegt sich auf einem recht hohen Niveau: wunderschöne Licht- und Explosionseffekte, eine traumhaft präsentierte Wasseroberfläche sowie weitläufige Areale, die es an zahlreichen Details nicht mangeln lassen. Lediglich aus der Nähe sehen einige Texturen arg verwaschen aus und auch die Einheiten-Models verlieren dann ein wenig von ihrer Attraktivität. Die vorgerenderten Cinematics machen dagegen allesamt einen guten Eindruck. Auch beim Sound gibt es Licht- und Schattenseiten, denn die englische Sprachausgabe klingt sehr ansprechend und auch die Geräuschkulisse auf dem Schlachtfeld weiß zu gefallen, wohingegen die etwas monoton wirkenden Musikstücke abwechslungsreicher sein könnten.

 

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Endlich tut sich mal wieder was im Echtzeit-Strategie-Genre. Die Jungs von Massive Entertainment lassen die eingefahrenen Praktiken einfach links liegen und schicken den Spieler in ein taktisch tief greifendes Kampfgeschehen, das dazu optisch noch sehr ansprechend präsentiert wird. Auch der Verschmelzungsaspekt der Virons klingt alles andere als langweilig und zeigt interessante Ansätze. Wenn jetzt noch die KI, die Wegfindung und auch die akustische Präsentation ein wenig verfeinert werden, bekommen vor allem erfahrenere Strategen in diesem Sommer wohl ein echtes Highlight geboten. Für Einsteiger wird das Ganze wohl doch eine Spur zu anspruchsvoll sein.

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