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Preview - Halo Infinite : Ein Multiplayer, wie man ihn sich wünscht

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Nachdem wir im ersten Probespiel mit Halo Infinite nur gegen Bots randurften, ging es dieses Mal endlich gegen echte Spartans in den Kampf. Neben den bereits bekannten 4-gegen-4-Matches konnten wir zum ersten Mal die neuen Big Team Battles ausprobieren. Die Halo-Insider sind sich jedenfalls jetzt schon einig: Der Multiplayer von Infinite hat alles an Bord, was zu einem echten Halo gehört.

Wie damals der kleine Junge vor der Probierkonsole in der kleinstädtischen Karstadt-Filiale, genau so habe ich mich die letzten zwei Wochenenden gefühlt. Während der Halo Infinite Flight-Weekends konnten wir nämlich endlich nochmal Hand an 343s neues Masterchief-Geballer legen und im Multiplayer all das ausprobieren, was Halo schon seit jeher ausmacht. Los ging es zunächst mit bereits bekannten 4-gegen-4-Playlists, ehe wir uns in den neuen Big Team Battles auch endlich mit Halo-typischen Vehikeln beharken durften.

Echte Spieler machen den Unterschied

Was für eine Wohltat das war, endlich auf Basar, Behemoth und Co. wieder die gute alte Halo-Luft zu schnuppern. Und zwar gegen echte Spieler, nicht mehr gegen Bots. Die kleinen und verwinkelten Karten, die visuell an eine Mischung aus Counterstrike GO und bekannten Halo-Maps wie Fathom oder Mercy erinnern, zeigen ihr echtes Potenzial eben nicht gegen eine KI. Auch die bekannten Playlists, in denen man beispielsweise ein Wettrennen um die schnellsten 50 Abschüsse gegen feindliche Spartans absolviert, machen mit echten Spielern einfach mehr Spaß.

Mit integriertem VoIP-Chat geht es also am Freitagabend in die ersten Keilereien in der Social Arena. Zu viert mit echten Spartans wirken die Maps wie Basar (die ein wenig an Dust aus Counterstrike erinnert) deutlich kompakter als gegen Bots. Viel öfter sind wir auf den Nahkampfangriff angewiesen und sehen uns in den verwinkelten Gängen genau den 1-gegen-1-Fights ausgesetzt, die Halos Multiplayer schon immer spannend gestaltete.

Abseits davon laufen die Kämpfe genauso ab, wie es in einem Halo sein muss: ziemlich flott, durch einen recht hohen Sprung unseres Spartans bisweilen vertikal und mit sehr viel Kontrolle über die eigenen Bewegungen. Clevere Teams werden bei taktischen Flanken nach dem Frag-Refrag-Prinzip belohnt und gewinnen so schnell die Oberhand. Wer sich lieber auf seinen Aim verlassen möchte, fühlt sich aber auch zu keiner Zeit bestraft von der Spielbalance.

Wie man es auch schon aus Halo 5 kennt, liegen auf den Karten an verschiedenen Stellen Power-ups wie Schilde oder Granaten und alternative Waffen bereit, mit denen wir spontan den Spielstil wechseln können. Egal ob wir aggressiv mit dem riesigen Gravity-Hammer den Nahkampf suchen wollen oder mit dem Scharfschützengewehr die Distanz bevorzugen, die kurzen Wege der Karten ermöglichen zu jeder Zeit Flexibilität und sprechen jeder vorhandenen Waffengattung eine Daseinsberechtigung zu.

Infinites absolute Stärke liegt außerdem im schon jetzt phänomenal austarierten Gunplay. Das Recoil der MGs, Shotguns und typischen Halo-Waffen wie dem Needler, lässt sich schnell erlernen und mit etwas mehr Geduld meistern - Halo-Veteranen werden sich sofort pudelwohl mit den Wummen fühlen. Vor allem bei den Single-Shot-Waffen wie der Bulldog-Shotgun oder dem äußerst präzisen VK78-Commando-Gewehr macht jeder Treffer einen spürbaren Unterschied in den Lebenspunkten und Schilden des Gegners. Satte Sounds unterstreichen den Eindruck des gelungenen Trefferfeedbacks zusätzlich.

Big Team Battles

Am zweiten Wochenende ging es dann mit insgesamt 24 Spielern in die neuen Big Team Battles (BTB). Auf unterschiedlichen Playlists treffen darin je zweimal drei verbündete Vierer-Teams aufeinander (insgesamt 12-gegen-12-Spartans) und kämpfen mit Waffen und Vehikeln auf der neuen Karte Fragmentation um den Sieg.

Fragmentation erinnert schon auf den ersten Blick an den Map-Klassiker Valhalla aus Halo 3. Abseits eines großen Pfades, der die zwei Start-Locations der konkurrierenden Teams verbindet, fällt die Karte sehr verwinkelt aus. Grasbewachsene Felsen bilden natürliche Deckung und kleinere Pfade und Plattformen, die man über Booster erreicht, haben viel Potenzial für Flanken und Hinterhalte - aber auch genug Platz, um dem ein oder anderen Kampf aus dem Weg gehen zu können.

Wie auch auf den kleineren Maps starten die Spartans mit einem Standard-Loadout (MG40 und Pistole) und können Waffen wie das S7-Sniper, das Stalker-Rifle oder den mächtigen Raketenwerfer an unterschiedlichen Spawnpunkten auf der Karte finden. Es lohnt sich also, nicht etwa an einer geeigneten Stelle zu campen bis der Lauf glüht, denn die Waffen haben zudem nur einen knappen Munitionsvorrat, was zum Waffenwechsel animieren soll.

Spaßige Playlists mit taktischer Tiefe

Neben dem klassischen Capture-the-Flag (CTF) präsentierte Entwickler 343 noch zwei zusätzliche Modi in der Playlist für Fragmentation. Im Modus Total Control (TC) spielen die Spartans um die Kontrolle von drei Orten auf der Karte - ähnlich also wie im CTF. Die betreffenden Bereiche ändern sich allerdings innerhalb eines kurzen Zeitfensters, sodass immer neue Kämpfe auf der Karte ausbrechen.

Das Team, das zuerst alle drei Bereiche dreimal für sich beanspruchen kann, gewinnt die Partie. TC eignet sich mit seiner Spieldynamik vor allem für koordinierte Teams, die sich taktisch absprechen. Mit Anfängern und zufälligen Mitspielern fällt der Modus hingegen eher unkoordiniert aus und belohnt diejenigen, die besser mit den Waffen umgehen können.

Der Slayer-Modus zielt vor allem auf Letztgenanntes ab. Darin treten die zwei 12-Spieler-Teams gegeneinander an, um möglichst schnell 100 Frags zu erzielen. Wer hier mit seinen Freunden koordiniert spielt und Flanken bildet, der ist erneut deutlich im Vorteil und kann schon mit dem eigenen 4-Mann-Squad den Weg zum Sieg ebnen. Slayer dürfte damit besonders für Anfänger eine recht große Hürde darstellen, zumindest solange es noch kein Matchmaking nach Rang gibt. Es empfiehlt sich in jedem Fall zuvor ein bisschen Zeit auf der Shooting-Range zu investieren und die zahlreichen Waffen zu lernen.

Aufgepeppt werden alle drei Playlists mit Airdrops spezieller Waffen wie beispielsweise dem Shock-Rifle und natürlich - wie sollte es in Halo anders sein - besonders starker Vehikel. Während der klassische Warthog und auch das kleine Mongoose-Quad zufällig auf der Karte zu finden sind, legt 343 aus besagten Airdrops mit Vehikeln wie dem Panzer M808 Scorpion oder dem Raketen feuernden Kampfflugzeug AV49 Wasp ordentlich was obendrauf.

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Sobald ihr euch mit den Fahr- und Flugzeugen vertraut gemacht habt, bieten sie viele Optionen für den taktisch klugen Einsatz - auch und vor allem im Zusammenspiel mit den Spartans in eurem Team. Die Map ist gerade groß genug, um die Vehikel spielentscheidend einsetzen zu können - beispielsweise um schnell einen Ort einzunehmen oder eine Flagge zu hissen - gibt aber auch genug Möglichkeiten vor ihnen geschützt zu sein. So verhindert beispielsweise ein Gebäude in der Mitte der Karte, dass eine zu offene Fläche entsteht, die ein Panzer andernfalls dominieren würde. Genauso sorgen einige steinerne Bögen auf Fragmentation für Schutz vor Angriffen aus der Luft.

Geschmeidig wie eine Katze

Technisch gingen beide Wochenenden weitestgehend einwandfrei von der Bühne. Die von uns gespielte PC-Version unterstützte Monitore bis 240 Hz, was besonders Shooter-Veteranen erfreuen dürfte. Das dargestellte Bild bleibt dabei stets flüssig, ohne an den Rändern ins Flimmern zu geraten. Die Texturen werden scharf dargestellt, kleinere Ungereimtheiten in der Farbabmischung der Texturränder sollten in der fertigen Version auch behoben sein. Selbst Mittelklasse-PCs dürften mit Halo Infinite auf hohen Grafik-Einstellungen fertig werden, auch wenn dann auf Auflösungen von über 1440p bei mehr Bildern pro Sekunde vermutlich verzichtet werden müsste.

Halo Infinite - Multiplayer Season 1 Cinematic

Auf der heutigen Opening Show der gamescom wurde der Trailer zur ersten Season des Halo Infinite Multiplayer vorgestellt.

Auch die Verbindung zur neuen Halo-Waypoint-App lief soweit stabil. Einzig die Server waren zu Spitzenzeiten ein wenig langsamer. Dazu gesellten sich recht lange Wartezeiten zwischen den Matches, die gerne mal im Verbindungsabbruch geendet haben. Das sind aber natürlich allesamt genau die Probleme, für die 343 einen Stresstest wie diesen durchführt. Anscheinend hat man aus dem Release-Debakel der Master-Chief-Collection gelernt und will es diesmal besser machen.

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