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Test - Hitman 2: Silent Assassin : Hitman 2: Silent Assassin

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Hitman 2: Silent Assassin
Noch ahnt die Zielperson nichts von ihrem baldigen Ende ...
Kleider machen Leute
Eine gute Tarnung ist die halbe Miete, weswegen sich der Hitman in so ziemlich jedes Outfit der liquidierten Gegner oder Zivilisten zwängen und sich somit unbemerkt an den Wachen vorbeischleichen kann. Ihr dürft euch nur nicht besonders auffällig verhalten und nicht mit gezückter MP/Waffe durch die Gegend marschieren. Wird die KI erst einmal misstrauisch und löst den Alarm aus, kann dies im schlimmsten Falle des Scheitern der kompletten Mission zur Folge haben. Aus diesem Grunde verrät euch ein kleiner Balken am linken oberen Spielrand stets, wie viel Aufmerksamkeit ihr derzeit. auf euch zieht. Hektisches Hin- und Herrennen macht Gesetzeshütter wie Bodyguards ebenso stutzig wie das auffällige Verfolgen eines unbescholtenen Zivilisten.

Natürlich bietet auch 'Hitman 2' genügend Anlass zu actionorientiertem Vorgehen. Für den Geschmack vieler Spieler leider deutlich zu oft. Besonders die letzten Missionen der Kampagne lassen sich selbst in der Spielstufe 'Schwer' ohne größere Schwierigkeiten in bewährter Ego-Shooter Manier angehen. Eigentlich ein KO-Punkt für ein Spiel, das sich selbst als Taktik-Shooter bezeichnet. Das mindert den Spielspass doch zeitweise beträchtlich und lässt die Motivationskurve schlagartig unter die Zimmertemperatur fallen.

Hitman 2: Silent Assassin
...doch schon bald wird sie mit der Klaviersaite erdrosselt.

Leider strotzen auch die computergesteuerten Gegner nicht vor Intelligenz. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich in dieser Hinsicht absolut gar nichts getan. Die Feinde werden höchsten aufgrund ihre Anzahl, nicht aber durch ihr schlaues Verhalten gefährlich. Gibt der Spieler einen Schuss ab, laufen die Wachmänner wie Schar aufgescheuchter Hühner umher, anstatt sich zu sammeln und gemeinsam gegen den Eindringling vorzugehen. Eben so unerklärlich, wieso es sie absolut kalt lässt, wenn vor ihren Augen einer ihrer Spießgefährten erschossen wird.

Das Waffenarsenal
Genre-like ist der Waffenschrank in 'Hitman 2: Silent Assassin' bestens gefüllt. Das gute Stück enthält gut und gerne zwanzig verschiedene Ballermänner. Angefangen von kleinen Handfeuerwaffen wie der faustgroßen Pistole mit Schalldämpfer über präzise Scharfschützengewehre mit mehreren Zoom-Stufen bishin zu eher rustikalerem Kriegsgerät wie etwa einer Feuerwehraxt, lässt das Spiel in dieser Hinsicht wirklich keine Wünsche offnen. Als Nahkampfwaffen kommen zudem eine Flasche Chloroform sowie die aus dem Vorgänger einschlägig bekannte Klaviersaite zum Einsatz.

Die Eigenschaften der verschiedenen Waffen wurden im Spiel akkurat umgesetzt. Die Ballistikwerte und Rückstoßkraft beim Abfeuern der diversen Knarren stimmen im Großen und Ganzen mit der Realität überein und sorgen für ein authentisches Spielgefühl.
Unrealistisch: Trifft man den Gegner am Kopf, ist er sofort tot, trifft man ihn jedoch an einer anderen Körperstelle, werden nicht einmal Anzeichnen ein Verletzung sichtbar. Obwohl das Programm in einer absolut unzensierten Version auf den Markt gebracht wurde – die deutsche Version unterscheidet sich von ihrem englischen Pendant lediglich durch die Verwendung der so genannten 'No Blood'-Funktion – fließt erst nach dem Ableben der Gegner Blut. Von diskussionswürdigen Splatter-Effekten eines 'Soldier of Fortune 2: Double Helix' bleibt der Käufer verschont.

Hitman 2: Silent Assassin
Auf der Satellitenkarte sind alle möglichen Gefahrenstellen verzeichnet.

Die Glacier-Engine
Bei der grafischen Gestaltung setzt Entwickler I/O Interactive auf Bewährtes. Für die optische Umsetzung des Programms zeigt sich einmal mehr die hauseigene Glacier-Technik verantwortlich. Die Stärken der Engine liegen auf der Hand: Geringe Ladezeiten, saubere Texturen und gefällig dargestellte Außen- und Innenareale. Tag- und Nacht-Einsätze sowie Schneegestöber oder Nieselregen wissen zudem zu gefallen. Lediglich die etwas hölzern wirkenden Spielfiguren trüben den ansonsten durchaus überzeugenden Gesamteindruck.
Sehr vorbildlich: Trotz der teilweise sehr großen Levels gibt sich das Spiel in punkto Systemanforderungen äußerst genügsam. Selbst auf einem PC mit 800 MHz und einer GeForce 2 MX Grafikkarte war das Programm in der höchsten Detailstufe und einer Auflösung von 800x600 Bildpunkten ohne merklichen Einbruch der Framerate sehr gut spielbar.

Vom bekannten Budapester Symphnoieorchester eingespielt, setzt auch der Sound des Spiels die Messlatte für künftige Konkurrenten sehr hoch.. Dramatische klassische Töne begleiten das Vorgehen im Verborgenen, die deutschen Synchronsprecher verstehen ihr Handwerk und agieren sehr motiviert. Alle Achtung.

Hitman 2: Silent Assassin
Aus sicherer Entfernung liquidieren wir den russischen General.

Auch die Steuerung des Spiels wurde für einen Multiplattform-Titel äußerst durchdacht und einfach umgesetzt. Ihr lenkt die Spielfigur mittels Kombination aus Maus und Tastatur wahlweise aus der First- oder Thrid Person Perspektive heraus. Mit der linken Taste des virtuellen Nagers feuert ihr eure Kanone ab, mit der rechten ruft ihr das Waffenmenü auf. Zudem lassen sich noch diverse Hot-Keys definieren, die einen reibungslosen Spielablauf gewährleisten. Erfreulich: Auch die vom Programm vorgegebene Kameraperspektive garantiert stets einen guten Überblick über das Geschehen und behindert zu keiner Zeit die Handlungen des Spielers – ganz im Gegenteil zum Vorgänger.

 

Fazit

von Michael Beer
'Hitman 2: Silent Assassin' ist gar nicht so einfach zu bewerten, wie dies auf den ersten Blick scheinen mag. Keine Frage, die frische Spielidee weiß vor allem zu Beginn des Spiels wirklich zu gefallen. Die spannenden Missionen bieten ein hohes Maß an Handlungsfreiheit und auch technisch hat IO Interactive saubere Arbeit geleistet. Allerdings offenbart das Programm bei genauerem Hinsehen einige derbe Schnitzer. Die Aufträge lassen sich allesamt nach demselben Schema F lösen und stellen den Spieler spätestens nach zwölf erfüllten Missionen vor keine allzu große Herausforderung mehr. Rechnet man die wirklich haarsträubende Künstliche Intelligenz der Gegner noch mit ein, so bleibt festzuhalten, dass 'Hitman 2' zwar durchaus kein schlechtes Spiel ist, der ganz große Wurf ist dem dänischen Entwickler aber erneut nicht gelungen.  

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Hitman 2: Silent Assassin
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