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Test - MDK 2 : MDK 2

  • PS2
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MDK 2
Kurt is back.

Anders sieht es bei Max aus, dem vierarmigen Roboter-Hund. Dieser hat sich zu Spielbeginn ein Programm eines Action-Heldens heruntergeladen. Mit einer Zigarre im Maul und grimmigen Blick hasst er alle Aliens und wird durch die Tatsache, dass er vier Waffen gleichzeitig benutzen kann, zum Rambo der Neuzeit. Entsprechend haben die Entwickler auch daran gedacht, die Max-Welten mit reichlich Waffen zu bestücken und Gegner in grossen Mengen aufkreuzen zu lassen. Auch seine Energiepunkte sind höher angesetzt als bei Kurt. Reine Action steht also beim Mech-Köter im Mittelpunkt. Aber das ist noch nicht alles. Max kann auch ein Jetpack bedienen, mit dem er einige luftige Ausflüge durch die Welten machen kann. Dieses Jetpack muss aber immer wieder aufgetankt werden, was mitunter nicht immer einfach ist. In einem Level beispielsweise müsst ihr den Tank vor euch hinschieben, damit sich das Jetpack im Fluge auftankt und ihr nicht in eine verseuchte Brühe klatscht.

Doktor Fluke hingegen ist erwartungsgemäß rein körperlich schwächer ausgefallen. Es reicht nicht einmal, um sich eine Kante hochzuziehen. Entsprechend wehrlos erscheint er auf den ersten Blick. Doch was man nicht in den Armen hat, das hat man im Kopf. Und so werdet ihr mit Puzzles konfrontiert und dürft Objekte einsammeln, die ihr frei kombinieren müsst, um daraus neue Objekte zu machen. So wundert es nicht, dass ihr zum Beispiel mit Toastbrot und einem Toaster durch die Gegend watschelt und geröstetes Brot durch die Gegend ballert. Noch besser sind da die atomaren Baquettes, die die Aliens sofort ins Nirvana befördern. Natürlich ist aber auch der Doktor diversen Sprungeinlagen und fiesen Fallen ausgesetzt.

Die Steuerung
Alle drei Charaktere bieten unterschiedliches Gameplay, wodurch 'MDK2 Armageddon' sehr abwechslungsreich wird. Logischerweise ändert sich auch die Steuerung bei den einzelnen Charakteren. In der PS2-Version dürft ihr diese Steuerung zwar nicht frei konfigurieren, aber immerhin haben die Entwickler einige Varianten mitgeliefert, die ihr ausprobieren dürft. Bei allen drei Charakteren gibt es auf dem Screen ersichtlich ein Item-Menü, wo diverse Waffen und andere Gegenstände gehandhabt werden - ihr habt diese also sofort auf einen Blick sichtbar angezeigt. Bei Kurt und Max könnt ihr standardmäßig mit den Tasten R1 und L1 zwischen den Items wählen, die ihr dann mit Dreieck aktiviert. Gleiches Prinzip gilt auch für den Sniper-Modus von Kurt. Beim Doktor hingegen ist die Steuerung etwas anders geregelt. Hier dienen die R1 und L1 Tasten zur Aktivierung der Objekte. Der Doktor kann bestimmte Dinge nur in der linken und andere wiederum in der rechten Hand halten. Wählt ihr also zwei Dinge aus, könnt ihr versuchen, diese zu kombinieren. Am Anfang gibt es einige Probleme mit diesem Steurungswechsel. Ich schätze mal cirka zwei Stunden Spielzeit braucht ihr schon, um mit allen drei Charakteren problemlos umgehen zu können. Bei Kurt kann es Probleme geben, wenn ihr im Sniper-Modus seid. Hier kann die R3 (rechter Analog-Stick) für die Zoomfunktion gebraucht werden, die im restlichen Teil des Spieles nicht zum Einsatz kommt. Es ist schwer zu erklären, aber mit einer Hand steuert ihr und mit der anderen schiesst ihr - die dritte Hand zum Zoomen fehlt leider. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das Ganze also schon.

MDK 2
Charakteristisch für Kurt ist der Sniper-Modus.

In diesem Zusammenhang sei auch auf das Problem mit der Kameraführung erwähnt. Die Kamera könnt ihr nicht beeinflussen, sprich manuell steuern. Bei Spielen aus der 3rd-Person-Perspektive ist dieses Problem eigentlich bekannt und Entwickler sollten entweder unübersichtliche Situationen vermeiden oder den Spieler mit einer Kamerakontrolle ausstatten. Bei 'MDK2 Armageddon' ist aber beides nicht der Fall. Nicht allzu selten passierte es mir, das ich kurzzeitig 'blind' springen oder fliegen musste, da die Kamera nicht so schnell hinterher kommt. Wenn dann einem gleichzeitig noch böse Aliens Feuer unterm Hintern machen, dann kommt manchmal schon Panik auf. Wo bin ich jetzt? Kann ich noch ein Ausweichschritt machen? Von wo kommen die Schüsse überhaupt?

Das Leveldesign
Vielleicht erklärt dies auch die ausgewogene Verteilung der automatischen Savepoints. Vor solch schwierigen Einlagen oder nach brenzligen Situationen erscheint fairerweise meist solch ein Savepoint. Da ihr unbegrenzt Leben habt, ist es leicht verkraftbar wenn ihr mal gestorben seid. Vor allem könnt ihr dann auch zwischendurch längere Pausen einlegen, da der Schwierigkeitsgrad auch in der leichten Stufe bereits recht happig ist. Um beispielsweise die Endbosse zu bezwingen, gehört neben dem Wissen der Schwachpunkte auch viel Glück dazu. Und einige Stellen des Spieles erfordern viel Geduld und noch mehr Geschick von euch. Zum Zeitpunkt des Reviews steckte ich in Level 8 fest, wo man mittels eine Jetpacks ein riesiges Gebäude erklimmen muss. Nur an einigen Stellen gibt es kleine Landepunkte. Anschliessend folgen kleine Plattformen, die sich mal ausklappen und mal einklappen. Dort muss man binnen von Sekunden landen, um sein Jetpack aufzuladen und wieder abspringen und zur nächsten Plattform fliegen. Schafft man es nicht, dann geht es im Normalfall sehr weit abwärts und man beginnt von vorne. Ein anderes Beispiel mit Kurt: Er muss in einem Level eine Art Schalter mittels Sniper-Modus und zurückprallender Munition eine Ecke der Wand anschiessen, damit die Munition so zurückprallt, das sie den Schalter trifft - sehr knifflig. Aber genau das macht auch den Reiz des Titels aus.

MDK 2
Auch den Doktoren dürft ihr steuern.

Ausgesprochen gut gelungen sind meiner Meinung nach auch die Welten und deren Umsetzung auf der PlayStation 2. Ausser einigen Stellen, an denen die Charaktere in der Luft zu schweben scheinen, gibt es keinerlei Probleme. Die Welten sind riesig, trotzdem merkt man nur selten ein Nachladen der Abschnitte. Die Grafiken sind hochauflösend und abwechslungsreich ausgefallen. Einziger Kritikpunkt sind die Lichteffekte. Die meisten Lichtquellen sind nämlich fest auf die Textur aufgezeichnet. Das merkt man auf den ersten Blick nicht, ist aber so. Wie es sich für ein Alienszenario gehört, wurde das Spiel recht dunkel gehalten. Ort des Geschehens sind ja auch Raumschiffe und andere Einrichtungen. Die düstere Atmosphäre wurde mit 'Matrix'-ähnlicher Musik untermalt, die das Spielgefühl noch steigert - auch wenn die Musik an einigen Passagen mit der Zeit nervig wird. Das Charakterdesign der Figuren passt zum ungewöhnlichen Schauplatz. Allerdings könnten die Figuren detaillierter ausfallen, so wirken sie noch ein wenig eckig. Die KI der Gegner lässt eigentlich auch zu wünschen übrig. Da die Viecher allerdings immer in Gruppen auftreten, seid ihr dennoch tüchtig beschäftigt, die Gegend zu säubern.

 

Fazit

von Jan Krause
'MDK2 Armageddon' ist mehr als nur ein würdiger Nachfolger der Klassikers. Das Gameplay des Sequels konnte bereits auf dem PC und Dreamcast überzeugen. Spielerisch gesehen wird sehr viel Abwechslung geboten. Angefangen von actionreichen Passagen bis hin zu fortgeschrittenen und logischen Rätseln. Der gehobene Schwierigkeitsgrad und der beachtliche Umfang der zehn Welten beschäftigen euch sicherlich ein Weilchen, da neben Geschick auch gelegentlich Glück im Spiel ist. Die PS2-Umsetzung kann sich sehen lassen - Grafisch ansprechend, aber bei weitem kein Feuerwerk. Hinzu kommen kleinere Probleme in Sachen Steuerung und Kameraführung, wofür es einige Punkte Abzug gibt. Dennoch bleibt der Titel für Action-Fans fast schon ein Pflichtkauf. Kenner der PC oder Dreamcast-Version hingegen finden keine wirklichen Neuerungen, abgesehen von verschiedenen Schwierigkeitsstufen - ja, es geht sogar noch härter.  

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