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Preview - Monster Hunter Stories 1 & 2 : Monster Hunter für alle, die kein Monster Hunter mögen

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  • PS4
  • NSw
  • 3DS
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Schlanke 20 Jahre ist die Monster-Hunter-Reihe von Capcom alt, gehört aber erst seit World zu den ganz Großen im Action-Rollenspiel-Bereich. Dabei präsentieren sich die Spiele sperrig, schwer zugänglich und befördern Grinding zum Kernelement. Da kam das 3DS-Spin-off Monster Hunter Stories 2016 gerade recht, das die Echtzeit-Kämpfe zugunsten eines rundenbasierten Ansatzes in Rente schickte. Am 14. Juni schickt Capcom den Titel in einer überarbeiteten Version auf PC, Playstation 4 und Nintendo Switch. Die ideale Gelegenheit zum Nachholen also?

Doch nicht nur Monster Hunter Stories bedachte Capcom mit einem Re-Release, auch der direkte Nachfolger schafft am 14. Juni den Sprung auf eine weitere Plattform. Die ursprüngliche Veröffentlichung von Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin erfolgte im Juli 2021 auf PC und Nintendo Switch, jetzt reiten die Monsties auch auf PS4 (und dank Abwärtskompatibilität auch PS5) ein.

In beiden Teilen von Monster Hunter Stories schlüpft ihr in die Rolle eines jungen Riders. Deren Titel deutet ihre spezielle Rolle schon dezent an, dank speziellen Steinen können sie Monster bändigen und anschließend auf ihren „Monsties“ reiten. In beiden Teilen bedroht eine unheilvolle Kraft die Welt und ihr seid natürlich der oder die einzige, die die Macht besitzt, um sie aufzuhalten. JRPG-typisch erzählt sich die Geschichte sehr gemächlich und die Entwicklerinnen und Entwickler strecken sie regelmäßig durch eingeschobene und narrativ unwichtige Quests.

Auch abgesehen vom grundlegenden Storykonstrukt ähneln sie sich wie ein Ei dem anderen. Ihr brütet neue Monsties aus, deren Eier ihr in speziellen Höhlen findet. Gefallen euch bestimmte Skills besonders gut, vererbt ihr sie von einem Biest an das nächste und stellt so nach und nach euer ideales Team zusammen. Ein Lagombi mit Flammenatem? Kein Problem!

Die Kämpfe bedienen sich eines simplen Stein-Schere-Papier-Prinzips, erweitern das altbekannte System darüber hinaus noch um Bindungs-Mechaniken und waffenspezifische Ideen. Dazu gilt es natürlich auch, bestimmte Körperteile zu zerstören, was sich an die Hauptreihe anlehnt und euch in kniffligen Situationen nicht zu unterschätzende Vorteile verschafft. Die Tiefe von Persona oder klassischen Final Fantasys mag fehlen, für die entspannte Runde zwischendrin und jüngere Zielgruppen eignet sich Monster Hunter Stories aber umso besser.

Frischzellenkur mit Ausfallerscheinungen

Aufgrund des jungen Alters des Spiels nahm das Studio bei Monster Hunter 2: Wings of Ruin auch keine großen Verbesserungen vor. Natürlich bekommt ihr alle bisher erschienenen Updates und die damit verbundenen neuen Monster und Inhalte. Für einen vollen Überblick zum eigentlichen Spiel empfehle ich euch unseren Test zu Monster Hunter Stories 2 von 2021.

Beim ersten Monster Hunter Stories hingegen schraubte Capcom an deutlich mehr Stellen. Am offensichtlichsten fällt die höher aufgelöste und auch an anderen Stellen überarbeitete Grafik auf. Mit der 3DS-Herkunft des Spiels im Hinterkopf präsentieren sich vor allem die Charakter- und Monstie-Modelle schön scharf und trotz der vergleichsweise simplen Cel-Shading-Optik erstaunlich detailliert. Da verzeihe ich die bisweilen sehr steifen Animationen doch gerne.

Bei den Texturen erweckt die Neuveröffentlichung von Monster Hunter Stories hingegen einen maximal mittelmäßigen Ersteindruck und der verfliegt auch nach mehreren Stunden im Spiel nicht. Doch die flachen und detailarmen Oberflächen sind immerhin noch um Welten hübscher als auf dem 3DS. Was mir allerdings nicht in den Kopf will sind die regelmäßigen Pop-ups. Entfernte Monsties erscheinen aus dem Nichts und auch Grashalme in nächster Nähe zur Spielfigur ploppen immer wieder unschön ins Bild. Auf einem zeitgemäßen PC oder dem Steam Deck darf das einfach nicht passieren.

Wo wir es schon von Valves Handheld haben: auf dem läuft Monster Hunter Stories anstandslos. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass das Steam Deck neben der Nintendo Switch die perfekte Plattform für das entspannte und nicht nur entfernt an Pokémon erinnernde Spiel ist. Unterwegs ein paar Monsties fangen und rundenbasierte Kämpfe bestehen, das passt wie der Rider in den Sattel.

Bei den Einstellungsmöglichkeiten auf dem PC ließ Capcom aber ordentlich die Faulheit walten. Das Spiel bietet euch kaum Optionen, ihr dürft lediglich die Auflösung festlegen, Bildrate beschränken, V-Sync aktivieren oder deaktivieren, Kantenglättung an- und abschalten und die Schattenqualität in drei Stufen regulieren – das war es. Nun könnten wir natürlich streiten, ob bei einem Port eines so alten Spiels diese Möglichkeiten nicht ausreichen, ein paar mehr Regler hätten aber besonders Personen mit älteren Rechnern geholfen.

Multilinguale Ergänzungen

Am meisten auf die allgemeine Stimmung von Monster Hunter Stories wirkt sich aber wohl die komplett neue Sprachausgabe auf PC, Playstation 4 und Nintendo Switch aus. Wahlweise auf Englisch oder Japanisch bringen euch die durch die Bank passenden Sprecherinnen und Sprecher die Story näher, was ein großes Plus an Immersion bringt. Ebenfalls schön: Nahezu alle Textboxen und Dialoge wurden vertont, nur bei einigen wenigen stammeln die Figuren JRPG-typisch plumpe Standard-Phrasen daher.

Für deutsche Spielerinnen und Spieler weniger relevant dürften die neue Lokalisierungssprachen ausfallen. Da durch sie aber mehr Menschen in den Genuss von Monster Hunter Stories kommen können, erwähne ich sie hier zumindest lobend. Unter anderem stehen traditionelles und vereinfachtes Chinesisch, Koreanisch, Russisch, brasilianisches Portugiesisch, Polnisch und Arabisch zur Verfügung.

Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin - Launch Trailer

Das Sequel Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin ist ab sofort erhältlich; hier gibt's den passenden Launch-Trailer.

Im neuen Museum seht ihr euch zudem Musikstücke und Artworks der Entwicklungsphase an, was wohl eher Hardcore-Fans erfreut. Die Title-Updates 1.20 und 1.30 hingegen sind alleine schon deshalb spannend, weil sie bisher nur in Japan zur Verfügung standen. Mit ihnen vergrößerte Capcom eure Stallungen, ließ euch euren Charakter auch noch mitten im Spiel ändern und baute sogar eine komplett neue Questline ein, die mit dem Anime Monster Hunter Stories: Ride On zusammenhängt.

Kurzum: Ein runderes Gesamtpaket von Monster Hunter Stories bekommt ihr nicht. Auch wenn die Grafik aus heutiger Sicht ordentlich Federn gelassen hat und es Ärgernisse wie die Pop-ups gibt, markiert der erste Serienableger (wie auch sein Nachfolger) ein gelungenes rundenbasiertes Spin-off zur Kultserie.

Fazit

Dennis Hilla - Portraitvon Dennis Hilla
Die entspannteste Form der Monsterhatz

Mein ganz persönlicher Einstieg in die Monster-Hunter-Reihe erfolgte erst mit Rise und auch das nur, weil mich ein Freund mit in den Grinding-Sumpf riss. Die Hauptreihe macht es Einsteigern nicht gerade leicht und selbst nach mehreren hundert Stunden fühlt sie sich noch immer sperrig an, egal wie genial die Spiele letztlich sind. So verschreckt Capcom sehr schnell viele potenzielle Fans, die vielleicht Bock auf das Setting, nicht aber das Spielprinzip haben.

Da kommen die beiden Stories-Ableger gerade recht, denn sie vermischen die bekannten Monster und coolen Waffen mit einem entspannten rundenbasierten Ansatz und mehr Story-Fokus. JRPG-typisch braucht die Geschichte etwas, bis sie aus dem Quark kommt, und im Vergleich zu „großen“ Genre-Kollegen flachen die Kämpfe etwas ab. Der kindgerechte Charme eignet sich in Kombination mit dem Monstie-Züchten aber perfekt für gemütliche Runden ohne Stress.

>> Für Jäger und Sammler: Die 10 besten Alternativen zu Monster Hunter <<

Der Release von Wings of Ruin auf Playstation 4 erlaubt allen Ridern in Kürze den Trip in den zweiten Teil und falls ihr keinen Nintendo 3DS euer Eigen nanntet, dürfte der Re-Release des ersten Ablegers euch gerade gelegen kommen. Technisch mag das Spiel trotz der Frischzellen-Kur nicht mehr zeitgemäß sein, die sehr starken neuen Sprecher und grundsoliden Mechaniken machen aber vieles wett. JRPG-Fans und Monsterjäger können sich den 14. Juni gleichermaßen im Kalender anstreichen, denn beide Gruppen haben mit Sicherheit viel Freude mit Monster Hunter Stories.

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