Test - Mythos : Gähnende Langeweile
- PC
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Das wäre halb so schlimm, wenn Dungeons und Bosse interessant wären. Sind sie aber nicht. Ihr rennt immer wieder durch immer gleiche langweilige Umgebungssets, auch wenn die Dungeons grundsätzlich zufallsgeneriert werden. In diesen erwarten euch zumeist ein ziemlich konzeptlos zusammengewürfelter Haufen Monster sowie der eine oder andere Endgegner nebst einem Schlüssel zur Hauptschatztruhe, die ihr oft problemlos plündern könnt, ohne euch mit den Bossen anzulegen. Die Bosskämpfe sind bis auf wenige Ausnahmen öde und unspektakulär - da kommen wehmütige Erinnerungen an prägnante Bosse wie in Diablo II hoch, deren Namen die Spieler auch nach Jahren noch kennen.
Die Spielmechanik an sich bietet typisches Hack & Slay, wahlweise aus der Isoperspektive oder einer optionalen und weitgehend unbrauchbaren MMO-Ansicht. Das Interface orientiert sich stark an Diablo und Konsorten. Gegner werden durch Anklicken und Gedrückthalten der linken oder rechten Maustaste attackiert, über Schnellwahltasten aktiviert ihr zusätzliche Fertigkeiten oder Tränke für Heilung und Manaregeneration. Nichts Neues also, aber immerhin solide und praktikabel umgesetzt.
Tonnenweise alter Krempel
Ausrüstung und Gegenstände von erlegten Gegnern oder aus Truhen und Fässern gibt es zuhauf, sodass sich das kleine Inventar schnell füllt. Wer will, darf sich gegen echtes Geld zusätzliche Inventarslots und andere Erleichterungen kaufen. Über die im Shop angebotenen Objekte finanziert sich dieses Free-2-Play-Rollenspiel, das aber auch ohne finanzielle Investitionen gut spielbar ist. Bei den zahlreichen Objekten fällt auf, dass Vater Zufall ein wenig zu oft bei der Generierung die Finger im Spiel hat, zumal viele Gegenstände komplett sinnfrei sind. Es gibt farblich markierte seltenere Gegenstände, deren Einstufung ist aber kaum nachvollziehbar. Nicht selten sind grüne Standardgegenstände deutlich besser als legendäre gelbe.
Was ihr nicht braucht, wandert zum Händler, ins fehlerbelastete Auktionshaus oder ihr zerlegt es in Rohstoffe. Die Entwickler haben dem Spiel ein Handwerkssystem spendiert, das viele Spezialisierungen bietet. Wer sich damit ein wenig beschäftigt, stellt jedoch schnell fest, dass die Motivation zum Produzieren rapide in den Keller wandert. Zum einen sind die meisten Objekte wenig hilfreich, zum anderen ist die Rohstoffbeschaffung mitunter extrem mühsam und verlangt stundenlanges Grinden in den Dungeons.
Ihr dürft euch zusätzlich dem Rufaufbau bei verschiedenen Fraktionen widmen. Dazu gibt es vor allem wiederholbare Quests, die aber außer Ruf nichts einbringen, und die meisten Gegenstände bei den Fraktionshändlern braucht kein Mensch. Wer mag, darf auch im PvP antreten, sofern man diesen Teil des Spiels so nennen kann, denn außer Duellen wird nichts geboten. Dafür gibt es umso mehr Grafik- und Übersetzungsfehler, die den Spielspaß freilich nicht verbessern.
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