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Test - Need for Speed: Hot Pursuit 2 : Need for Speed: Hot Pursuit 2

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Need for Speed: Hot Pursuit 2
Noch zu teuer zum Freischalten.
Teures aus dem Auto-Salon
An Fahrzeugen steht euch - wie nicht anders zu erwarten - Edles zur Verfügung. Neben vergleichsweise günstigen Boliden von BMW, Ford oder Mercedes gibt es natürlich auch die richtig teuren Flitzer, von der Corvette über Jaguar bis hin zu Lamborghini, Porsche, Ferrari und McLaren. Bei der Fahrzeugauswahl wird euch ein hübsches, drehbares Bild des Fahrzeugs geboten, sowie einige sehr magere Informationen zu Beschleunigung, PS und Höchstgeschwindigkeit. Ein Auto-Fan hätte sich hier sicher über mehr Liebe zum Detail gefreut. Unbedingte Freude steht beim Fahren nicht immer an, oftmals entpuppt sich das Fahrzeugverhalten als etwas schwammig und die Kollisionen gestalten sich manchmal eigenartig. So kommt es schon mal vor, dass ihr bereits nach einem kleinen Rempler die Kontrolle über das Fahrzeug verliert, während eure Gegner selbst nach einem harten Crash unbeeindruckt weiterfahren. Auch das eigentliche Tempogefühl kommt manchmal etwas zu kurz. Dafür fahren eure Gegner recht aggressiv, rammen euch oftmals oder versperren den Weg und nutzen auch die Besonderheiten der jeweiligen Strecken, ohne allerdings wirklich zu glänzen. Man hat nicht wirklich den Eindruck, als gingen die Gegner auf euer Fahrverhalten ein.

Abkürzungen führen schneller zum Ziel
Mager sieht es auch bei den Strecken aus, wie schon erwähnt gibt es lediglich elf Strecken, die in beide Richtungen befahren werden können. Immerhin werden die Strecken optisch sehenswert in Szene gesetzt und bieten reichlich Details. Ebenfalls gibt es zahlreiche Abkürzungen und Seitenwege, so dass sich gute Streckenkenntnis positiv auswirken können, um die eine oder andere Sekunde einzusparen oder der Polizei zu entkommen, was übrigens auch mit einer kleinen Prämie honoriert wird. Die Polizei selbst steht, wenn aktiv, irgendwo an der Seite der Strecke und verfolgt euch, wenn ihr an deren Wagen vorbeifahrt. Seltsamerweise kommt es immer wieder vor, dass euch ein Streifenwagen gar nicht erst zur Kenntnis nimmt. Ansonsten machen es euch die Herren in Uniform nicht einfach und versuchen immer wieder, euch mit Rammen von der Piste zu bringen. Erwischt werdet ihr zwar selten, aber oft genug kosten euch diese eher lästigen Eingriffe den Sieg. Leider gestalten sich die oftmals tumben Polizeiangriffe eher als Störfaktor denn als echte Herausforderung.

Need for Speed: Hot Pursuit 2
Fast schon eine Postkarten-Idylle.

Wie eine Torte ohne Sahne
Was die grafische Ansicht angeht, ergibt sich ein recht durchwachsenes Bild. Die Strecken sind hübsch umgesetzt und bieten viele Details, auch am Fahrbahnrand, sowie eine erstaunlich gute Weitsicht. Das Niveau in diesem Bereich ist sehr hoch angesetzt, fast alle Strecken machen einen hervorragenden Eindruck. Die Fahrzeuge selbst bieten ebenfalls einiges an Details, inklusive animierter Fahrer, auch wenn die Boliden hier und da vielleicht eine Spur zu kantig wirken, dafür aber schicke Lackspiegelungen im Programm haben. Mager hingegen sieht es auf der Effekt-Seite aus. Weder Wettereffekte noch Nachtfahrten, Verschmutzung oder andere Goodies werden geboten, immerhin sind wenigstens Reifenspuren und Staubwolken oder Rauch zu sehen. Dafür ist ein optisches Schadensmodell vorhanden, dass aber ebenfalls nur kosmetische Wirkung hat, zumal eigentlich nur die Motorhaube verbeult. Glasbruch oder abfallende Fahrzeugteile sind ebenfalls nicht vorhanden. Im Grunde hätte man sich die Schadensdarstellung auch ganz sparen können, letztendlich ist 'NFS: HP 2' ein Arcade-Racer und jedwede Crashs oder Unfälle haben ohnehin keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten.

Need for Speed: Hot Pursuit 2
Mageres HUD statt Cockpit-Perspektive.

Ebenfalls mau sieht es bei sonstigen Grafik-Features aus. Zwar gibt es eine Replay-Funktion, jedoch nur aus einer statischen Perspektive, immerhin könnt ihr das Ganze beschleunigen oder in Zeitlupe ablaufen lassen. Apropos Zeitlupe: Besonders spektakuläre Crashs oder Sprünge werden in einer Art Matrix-Darstellung in Zeitlupe als kurze (und meist störende) Zwischensequenz dargestellt. Glücklicherweise ist diese unspektakuläre Funktion deaktivierbar. Besonders ärgerlich für die Fans dürfte der Mangel an Kamera-Perspektiven sein, außer einer Stoßstangen-Kamera und zwei Verfolger-Kameras wird nichts geboten, weder Motorhauben- noch Cockpit-Sicht. Ein weiteres kleines Ärgernis ist das unschön dargebotene HUD, dessen Elemente irgendwie etwas billig wirken. Dafür ist die Performance nicht von schlechten Eltern, bei 1024x768, vollen Details und 32 Bit Farbe ruckelt da gar nix.

Der Soundtrack rockt!
Ähnlich durchwachsen wie die Grafik zeigt sich auch die akustische Seite des Spieles. Die – in dieser Version englische – Sprachausgabe ist ordentlich, der abgehörte Funkverkehr der Herren in Uniform bringt gute Atmosphäre. Die Fahrgeräusche an sich gehen durchaus in Ordnung, eher Geschmackssache sind die Motorensounds, die bei einigen Fahrzeugen nicht überzeugen können und teils etwas dünn oder zu künstlich klingen. Einsame Klasse hingegen ist der Soundtrack, der mit Titeln von Bush, Uncle Kracker oder Curse of Nature aufwartet. Insgesamt sind 15 Tracks sowie acht Instrumentalversionen dieser Tracks vorhanden, die dank treibendem Sound exzellent zum Renngeschehen passen. Schade nur, dass es nicht die Möglichkeit gibt, auf einfachem Wege eigene MP3s ins Spiel zu integrieren.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Unterm Strich gesehen ist 'Need for Speed: Hot Pursuit 2' sicherlich kein schlechtes Spiel. Es bietet rasante Rennerlebnisse in teuren Boliden, eine ansehnliche Grafik, wenige aber dafür schöne Strecken und viele abwechslungsreiche Renn-Modi sowie einen sehr guten Soundtrack. Dennoch kann man eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen. Rein technisch gesehen ist heutzutage wesentlich mehr machbar, speziell die mageren Effekte enttäuschen, ebenso wie der eklatante Mangel an Kamera-Perspektiven und die – bis auf die Musik - eher maue Soundkulisse. Diese Faktoren, gepaart mit einigen Halbherzigkeiten in der Umsetzung und im Gameplay, sowie ein teilweise etwas zu schwammiges Fahrmodell sorgen dafür, dass der sechste Teil der Reihe nicht an seine Vorgänger herankommt. Für Einsteiger und Gelegenheitsspieler sicher gut geeignet, für echte 'Need for Speed'-Fans jedoch eher eine Enttäuschung.  

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