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Test - Nvidia Shield : Zockerflunder im Praxistest

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Streaming vom und auf das Tablet

Wer möchte, kann sein aktuelles Spiel ohne große Umschweife sogar via Twitch streamen. Ähnlich wie bei der GeForce Experience auf dem PC stehen entsprechende Funktionen zur Verfügung, euch direkt in Twitch einzuloggen, eine Session zu streamen und einige Voreinstellungen zu treffen. Wer möchte, kann sogar die Frontkamera nebst Mikrofon zur Moderation des Streams nutzen. Das ist mal eine echte Ansage - allerdings noch mit etwas Optimierungsbedarf, denn das Twitchen nagt doch ein wenig an der Bildrate und bei unserem Test stürzte bei Verbindungsproblemen gleich mal das ganze Spiel ab. Als Ansatz ist das aber gar nicht mal so übel, zumal es auch beim Gamestream via PC nutzbar ist.

Gamestream? Hä? Hier kommen wir zum Zusammenspiel von PCs mit GeForce-Karten nebst Software mit dem Tablet nebst Controller. Denn wer möchte, kann tatsächlich PC-Spiele kabellos auf das Tablet streamen und dort zocken, allerdings nicht ohne ein paar Mindestanforderungen. Eine GeForce GTX der 600er-Reihe sollte minimal in eurem Rechner werkeln, dazu 4 GB RAM, eine halbwegs aktuelle CPU (i3-2100 oder Athlon II X4 630 2.8 Ghz) und die neuesten Nvidia-Treiber. Noch wichtiger aber ist ein kräftiges Netzwerk, optimalerweise mit 802.11n-Dualband-Router, um jegliches Ruckeln zu vermeiden. Für den einen oder anderen also durchaus ein Kostenfaktor, wenn er mit dem Gedanken spielt, sich Shield zuzulegen und voll zu nutzen.

AAA-Spiele in jedem Raum

Gut 100 Spiele werden derzeit von Shield Gamestream unterstützt, und zwar nicht irgendwelche Indie- oder Browser-Spiele, sondern richtig große Titel wie Assassin's Creed, Mittelerde: Mordors Schatten und viele mehr. Was von der Optimierungssoftware von GeForce Experience entdeckt wird, sollte im Normalfall auch streamfähig sein. Entsprechend eingerichtet und per Wi-Fi verbunden könnt ihr nun besagte PC-Spiele vom Tablet aus starten und auf dem Tablet mit dem Controller zocken.

Das funktioniert überraschend gut, sofern ihr ein gutes WLAN zur Verfügung habt. Wir haben mehrere Spiele ausprobiert und hatten bis auf gelegentliche kleine Hakler keine Probleme. Selbst die Steuerung verhielt sich vorbildlich. F1 2014, also ein Rennspiel, bei dem jeglicher Controller-Lag zu einem Problem wird, konnte weder Tablet noch Controller aus der Ruhe bringen und auch Shooter wie Borderlands: The Pre-Sequel liefen erfreulich flüssig und störungsfrei. Spiele ohne Controller-Support könnt ihr übrigens mit Bluetooth-Maus und -Controller ebenso zocken.

Natürlich besteht auch hierbei die Möglichkeit, das gestreamte Spiel via HDMI über das Tablet an einen Fernseher weiterzugeben (in 1080p!) und den ganzen Salat auch noch auf Twitch zu streamen. Letzteres ist allerdings dann doch etwas zu viel des Guten, sowohl Bildrate als auch Gamestream kamen dabei im Test etwas ins Straucheln. Mit all dem Drumherum entpuppt sich das Shield nebst Zubehör also in der Tat als interessantes Gadget für Gamer. Mal eben eine Runde Skyrim zocken, während man im Bettchen liegt und im Nebenzimmer der PC werkelt, statt am Schreibtisch zu hocken, oder gemütlich auf der Couch liegen und ein PC-Spiel daddeln, das im Arbeitszimmer am Rechner rotiert – ein durchaus verlockendes Szenario.

Noch interessanter wird die Sache, wenn der Streaming-Service GRID hinzukommt, mit dem ihr nicht nur Spiele vom eigenen PC, sondern auch direkt aus dem Internet auf das Tablet zerren könnt. Den konnten wir allerdings noch nicht ausgiebig testen, da der Service derzeit mit den US-Servern verbunden ist und erst im Dezember für Europa ans Netz geht.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass das Shield eine guter Performance für die verschiedenen Gaming-Zwecke aufweist und das Gesamtkonzept sehr durchdacht wirkt, was allerdings auf den Akku des Tablet nicht so ganz zutrifft. Bei vollem Spielebetrieb ist nach vier bis fünf Stunden Schicht im Schacht und auch bei normaler Nutzung kann die Akkulaufzeit nicht so recht überzeugen. Definitiv ein Ansatz zum Nachbessern.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gaming-Allrounder mit Anspruch

Klar stellt sich die Frage, ob man so ein Gadget wie das Nvidia Shield wirklich braucht, aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden. Für Benutzer, die das Tablet lediglich zum Surfen nutzen und ab und zu mal einen Mobile-Titel daddeln, ist das Shield eigentlich zu viel des Guten. Interessant wird Shield für Technik-Freaks mit Gamer-Herz, die wirklich in jedem Raum ihrer Bude zocken möchten. Das an sich recht preiswerte Tablet bietet dank der kräftigen GPU ausgesprochen starke Spiele-Power mit einem guten Display und dazu überaus interessante Features wie Twitch-Streaming oder das Gamestreaming vom heimischen PC, eine moderne Nvidia-Grafikkarte vorausgesetzt. Dabei sollte man allerdings unter Umständen anfallende Nebenkosten wie Controller und/oder einen vernünftigen Router nicht vernachlässigen, um einen reibungslosen Betrieb für diese Zwecke zu gewährleisten. Negativ fällt die etwas arg schwache Akkulaufzeit auf, hier sollte Nvidia nachbessern. Ansonsten ist das Shield ein ziemlich cooles Zocker-Gadget mit erstaunlichen Möglichkeiten, das sicherlich bei dem einen oder anderen Technikbegeisterten seinen Platz finden wird.

Überblick

Pro

  • sehr starke Grafikleistung
  • Gamestreaming
  • Twitch-Anbindung
  • Anschlussmöglichkeit an HDTV
  • MicroSD-Slot
  • durchdachte Software (Shield-Hub)
  • farbkräftiges und kontrastreiches Display
  • vergleichsweise preiswert (für ein Tablet)

Contra

  • schwache Akkulaufzeit
  • wenig Speicher
  • An-/Austaste schwer bedienbar
  • eventuell Zusatzkosten, um alle Features voll zu nutzen (Router, Controller, Grafikkarte für PC)

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