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Special - OnLive : OnLive ist tot, lang lebe OnLive

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Fünf Millionen Dollar seien im Monat allein dafür draufgegangen, die Server am Laufen zu halten. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum es beinahe zum Bankrott gekommen ist. Im Gegensatz zum Konkurrenten Gaikai, der vor einiger Zeit für 380 Millionen Dollar von Sony gekauft wurde, bewarb OnLive seinen Dienst aggressiv als Alternative zu aktuellen Konsolen. Solche Aussagen erschweren natürlich eine Kooperation mit potenziellen Partnern wie Microsoft oder Sony.

Zu viel gewollt?

Mit OnLive ist es möglich, Blockbuster-Titel auch auf älteren PCs zu spielen, ohne diese vorher herunterzuladen oder zu installieren. Das Repertoire wurde um Indie-Spiele erweitert, auch wenn der Umfang dieser Titel den Einsatz von Cloud-Gaming nur in den seltensten Fällen rechtfertigt. Schließlich sind diese Projekte meistens nur wenige Megabyte groß. Es folgten Werkzeuge für Programmierer und sogar eine Desktop-App, die es möglich machte, ohne zusätzliche Kosten auf Windows und Office zuzugreifen. Microsoft leitete diesbezüglich rechtliche Schritte wegen Lizenzverletzung ein. OnLive wollte anscheinend mit möglichst vielen Angeboten so viele Kunden wie möglich bedienen, schoss dabei allerdings über das Ziel hinaus.

Jüngst wurde bekannt gegeben, dass OnLive auf der Indie-Konsole OUYA vertreten sein wird. Und wenn diese Konsole im März 2013 erscheint, haben Besitzer die Möglichkeit, den Streaming-Dienst zu verwenden. Sei es im Abo oder leihweise. Daran ändert auch die momentane finanzielle Situation nichts. Somit könnten Kunden auf einem weiteren Weg auf OnLive zugreifen - allerdings nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Belgien. In Deutschland ist der Dienst nach wie vor nicht verfügbar. Ob OUYA das ändern wird, ist unklar.

Zurück in die Zukunft

Für OnLive heißt es also nicht "Game over": Lauder Partners wird den Dienst von nun an stemmen. Ein essenzieller Teil des ehemaligen Teams wurde wieder eingestellt. Manager verzichten angeblich auf einen Teil ihres Gehalts, um weitere ehemalige Mitarbeiter wieder an Bord zu holen. Sollte in Zukunft das Geld großzügiger fließen, werden laut Führungsetage weitere Neueinstellungen folgen. Allerdings weist die weiße Weste von OnLive nach den jüngsten Vorfällen nun erhebliche Schmutzflecken auf. Das Vertrauen in den Dienst hat gelitten, mögliche Investoren werden es sich in Zukunft sicherlich zweimal überlegen, ob sie den Cloud-Gaming-Dienst unterstützen. Auf dem Papier klingt dieses Prinzip reizvoll und Erfolg versprechend. Allerdings zeigen die jüngsten Entwicklungen, dass ambitionierte Projekte nur mit entsprechendem Kapital und disziplinierter Vorgehensweise realisiert werden können.

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