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Test - Redfall : Test: Das war eher nix - blutleer statt bissig

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Greift zu, wenn...

… ihr ein Game-Pass-Abo habt und genügend Leidensfähigkeit für einen unterhaltsamen, aber technisch und spielerisch durchwachsenen Shooter habt, der das Niveau früherer Arkane-Titel bei weitem nicht erreicht.

Spart es euch, wenn...

… ihr einen typischen Arkane-Titel wie Dishonored oder Prey und das auch noch mit sauberer technischer Umsetzung erwartet habt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ein ansatzweise unterhaltsamer Open-World-Shooter, der durch Inkonsequenz und technische Mängel im Mittelmaß versinkt.

Ich frage mich ein wenig, was hinter den Kulissen von Arkane, Bethesda und Microsoft alles vorgefallen sein muss, damit solch ein Ergebnis herauskommt. Redfall versucht den Spagat zwischen Story-Spiel, Open-World-Titel und Koop-Gameplay, fängt sich dabei aber eine schmerzhafte Leistenzerrung ein. Nahezu alle Elemente können nicht überzeugen und kommen zum Teil über pures Mittelmaß nicht hinaus. Die eigentlichen Stärken von Arkane, nämlich Erzählung, Kreativität und Level-Design, entdeckt man nur in wenigen Ansätzen.

In einigen kurzen Momenten blitzt das Potenzial auf, das Arkane mit Titeln wie Dishonored und famosen Leveln wie der Clockwork Mansion bereits erfolgreich umgesetzt hat. Wie zum Beispiel bei der Adison Villa und dem famosen Puppenhaus-Level. Doch schnell enttäuscht Redfall wieder mit immer gleichen Abläufen bei allen Missionstypen. Auch erzählerisch stockt das Spiel immer wieder und lässt keine Beziehung oder Bindung zu den statischen Charakteren in der Basis aufkommen.

Das ist schade, denn zumindest das Gunplay ist solide und dank UV-Waffe oder Bolzenwerfer sogar halbwegs originell, auch die Skills der Charaktere sind sinnvoll angelegt. Aber warum ist das Feedback beim getroffen werden so mies? Warum ist die Gegner-KI dumm wie Bohnenstroh? Warum sind die Standard-Einstellungen für den Controller unbrauchbar? Warum bekomme ich solo auf mittlerer Einstellung den Hintern versohlt, während es im Zweier-Koop bei maximaler Schwierigkeit der reinste Spaziergang ist? Warum werde ich mit immer den gleichen Waffen zugeschmissen, statt gleich ein vernünftiges Upgrade-System zu integrieren?

>>> 13 hilfreiche Tipps für den Einstieg in Redfall <<<

Das Spiel umfasst mit Story, Nebenmissionen und Unterschlüpfen gerade mal 15 bis 20 Stunden. Augen zu und durch, könnte man sagen, aber selbst die begrenzte Zeit wird durch technische Probleme getrübt. Ein Xbox-Exklusivtitel ohne 60-fps-Modus? Der in 4K Probleme hat, die 30 fps stabil zu halten? Dazu immer wieder Bugs, Performance-Einbrüche und andere Macken? Puh. Immerhin, das Art Design ist ansehnlich (vor allem die Stadt selbst), aber die visuelle Qualität nicht wirklich überzeugend und in der offenen Spielwelt passiert bis auf sporadische Gegner herzlich wenig. Alles nur Kulisse.

Redfall hätte noch zwei oder drei Monate Polishing vertragen können. Damit wären zwar die grundsätzlichen Probleme hinsichtlich des Konzeptes nicht behoben worden, aber zumindest wäre das Spiel dann technisch auf einem akzeptablen Niveau. Redfall hat durchaus einen gewissen Unterhaltungswert und wer den Game Pass hat, sollte dem Spiel nach einigen Updates durchaus mal einen Blick gönnen. Ein Lockvogel für Xbox Series X/S und Game Pass ist das Spiel allerdings nicht und erst recht kein Aushängeschild für die einst so guten Arkane Studios. Schade.

Update 08.05.2023

Man darf gespannt sein, ob und wann Arkane einen ersten Patch nachschiebt. Wir haben nach dem Release noch einige Stunden weitergezockt und etliche Koop-Sessions absolviert und die Situation ist an sich verheerend. Neben etlichen kleineren Bugs tauchten auch schwerwiegende Fehler aus, sodass Quests nicht ohne Neustart zu beenden waren oder gar Spielstände des Koop-Hosts über mehrere Stunden nicht gespeichert wurden und somit alle Fortschritte bei der nächsten Session verschwunden waren. Das Balancing bleibt zudem ein Witz, vor allem im Koop ist das Spiel bei weitem zu leicht (Bosse dauern selbst auf Mitternacht nur wenige Sekunden), während solo selbst der normale Schwierigkeitsgrad echte Probleme bereitet. Wir behalten die Situation nach etwaigen Patches weiter im Auge.

Überblick

Pro

  • ansprechendes Art Design
  • über weite Strecken unterhaltsame Story
  • an sich hübsch gestaltete Stadt
  • solide Shooter-Mechanik
  • sinnvolle Skills der Charaktere mit guten Synergien
  • teils originelle Waffen
  • einige gelungene Level-Abschnitte (Adison-Villa, Puppenhaus-Level)
  • Cross-Play zwischen PC und Xbox ziemlich reibungslos

Contra

  • technisch nur mittelmäßig mit Performance-Durchhängern auf allen Plattformen
  • nur 4K30 auf Xbox Series X
  • zahlreiche , teils schwerwiegende Bugs in allen Bereichen
  • ziemlich dumme KI
  • repetitive Missionsabläufe
  • schlechtes Feedback beim selbst getroffen werden
  • Schwierigkeitsgrad seltsam unbalanciert – Koop viel zu einfach
  • Koop-Fortschritte nur für den Host
  • kein Drop-in/Drop-out Koop
  • statisch-passive NPCs

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