Test - Rogue Legacy : Spiel der Generationen

Unabhängig davon könnt ihr eure Sippe mit mehr Lebensenergie, neuen Waffen oder frischen Fähigkeiten, beispielsweise einem Doppelsprung, ausstatten. Unterm Strich gewinnt ihr mit jedem Nachkommen an Kraft und erhaltet Vorteile, weshalb eure Überlebenschancen stetig steigen.

Kind des Zufalls

All das ist bitter nötig, denn Rogue Legacy ist schwer. Sowohl eure Sprünge als auch eure Angriffe müssen gut getimt sein, sonst schnellt eure Lebensenergie in Sekunden auf den Nullpunkt. Gemeinerweise werden die Räume des Schlosses mit jedem Nachkommen neu arrangiert, weshalb ihr stets von vorne beginnen müsst. Zwar könnt ihr einen Architekten darum bitten, die Raumanordnung des Vorfahren zu erhalten, jedoch müsst ihr dann im folgenden Spieldurchlauf auf 40 Prozent der gefundenen Beute verzichten.

Überhaupt ist es schwer, Reichtümer zu horten, weil ihr jede Goldmünze, die ihr vor dem nächsten Durchlauf nicht ausgegeben habt, verliert. Erst wenn ihr abermals viel Geld investiert habt, könnt ihr wenigstens einen Bruchteil eures Vermögens behalten und an die nächste Generation weitervererben.

Die Umsetzungen für alle aktuellen PlayStation-Geräte sind gelungen und kaum von der PC-Version zu unterscheiden. Wer sich Rogue Legacy für ein System kauft, darf es dank Cross-Buy auch für die anderen beiden nutzen und sogar die Speicherstände untereinander austauschen, sofern er mit dem Internet verbunden ist. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Vita-Version bei einem Grafikeffekt, der eine verschwommene Sicht simuliert, leicht ruckelt. Ansonsten sind uns keine technischen Ungereimtheiten aufgefallen.

Fazit

von Andreas Altenheimer

Ein Spiel für diejenigen, die sich gerne festbeißen

Ein innovatives Spielkonzept, gepaart mit einer sauberen Umsetzung: Solch eine Mischung ist selten. Obwohl ihr mit vielen Zufallsfaktoren zurechtkommen müsst, sei es die Art eurer Nachkommen oder die neu arrangierte Raumanordnung, vermittelt Rogue Legacy stets einen gut durchdachten Eindruck. Zwar kommt ihr dank der garstigen Monster und der schnell verbrauchten Lebensenergie nur schrittweise voran, doch die Motivation, es immer und immer wieder zu probieren, ist hoch. Schließlich kostet euch ein neuer Versuch nur ein paar Minuten, weshalb ihr euch wie selbstverständlich von Nachfahre zu Nachfahre klickt. Frustriert hat mich einzig der stetige Verlust des Goldes, das ich nicht ausgeben konnte oder wollte. Zumindest wurde mir das Kaufen neuer Fähigkeiten oder Waffen bereits nach ein paar Stunden zu zäh. Aber davon abgesehen hat Rogue Legacy Hand und Fuß und trumpft in all den Aspekten auf, in denen es wichtig sein möchte.

Überblick

Pro

• interessante und gut umgesetzte Nachkommenidee
• sympathische Retrografik
• unterschiedliche Klassen und Gendefekte sorgen für Abwechslung
• Suchtfaktor dank flotten Spielablaufs

Contra

• Frustgefahr dank zahlreicher und schneller Tode
• praktisch keine Geschichte
• zufallsgenerierte Raumanordnung sorgt für unberechenbaren Schwierigkeitsgrad