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Test - Runaway 2 : Klassisches Point'n'Click-Adventure

  • PC
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‘Runaway’ war sicherlich kein perfektes Spiel, jedoch reanimierten die Pendolu Studios mit ihrem Point’n’Click-Adventure nach landläufiger Meinung ein längst totgeglaubtes Genre. Als hätten alle LucasArts-Highlights nie existiert, dauerte es allerdings drei Jahre, bis endlich Nachahmer wie ‘Geheimakte Tunguska’ oder ‘Ankh’ diverse Kinderkrankheiten ausmerzten. Nun schlägt Brian zurück und möchte mit ‘Runaway 2’ den Genrethron erobern.

Brian grübelt wieder

Aus einem Liebesurlaub kann ganz schnell eine Abenteuerreise werden, was Brian am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Während eines harmlosen Ausfluges stürzt sein Flieger irgendwo über einer Karibikinsel ab, wobei unser Held glücklicherweise unverletzt bleibt. Zuvor konnte er seine Freundin Gina, die er im ersten ‘Runaway’ kennen gelernt hatte, dazu bringen, per Fallschirm abzuspringen. Doch damit fangen die Probleme erst richtig an: Die Gute ist spurlos verschwunden und Brians Suche nach ihr wird von einem Haufen Militärsoldaten behindert, welche aus irgendwelchen Gründen die ganze Insel evakuieren möchten.

Klassische Genrekost

Exakt sechs Kapitel dauert der neue Adventure-Spaß, und er ist insgesamt ähnlich umfangreich wie der derzeitig amtierende Genre-König ‘Geheimakte Tunguska’. Trotzdem dürftet ihr an ‘Runaway 2’ gute fünf bis zehn Stunden länger sitzen, weil der Schwierigkeitsgrad bedeutend höher ist. Vorrangig deshalb, da ihr auf die Hilfsoptionen des Konkurrenzproduktes verzichten müsst und dank knackiger Dialogrätsel konzeptionell etwas mehr Abwechslung im Spiel steckt. Auf irgendwelche Zahlenpuzzles, Schiebe- oder Actioneinlagen haben die Entwickler dagegen völlig verzichtet, was dem wahren Adventure-Fan sicherlich gelegen kommt.

Die Steuerung vertraut auf gewöhnliche Point’n’Click-Mechaniken, d. h. ihr schaltet per rechte Maustaste zwischen zwei Befehlen um (meist bestehend aus "Ansehen" und "Benutzen") und führt diese per linke Maustaste aus. Das Inventar müsst ihr stets über Icon-Klick aufrufen, was auf Dauer etwas nervt. Ebenfalls nicht ganz durchdacht ist die Automatik des Cursors, welche beispielsweise bei Ausgängen anstatt des Ansehen-Befehls jenen zum Verlassen des Raumes anzeigen sollte. In wenigen Fällen versagt diese "Intelligenz", weshalb ihr umständlich den Befehl manuell wechseln müsst.

Höhenflug von Kapitel eins bis drei ...

An solche Kleinigkeiten gewöhnt ihr euch schnell, ärgerlicher muten dagegen besonders fies versteckte Objekte an, welche die Motivation etwas stärker schmälern können. Immerhin haben sich die Pendolu Studios mehr Mühe in Sachen Rätselfairness gegeben und verlangen nur stellenweise von euch, bestimmte Rätsel zu lösen oder Situationen zu beobachten, bevor ihr den passenden Gegenstand aufsammeln dürft. Sollte dies trotzdem der Fall sein, hört ihr oftmals einen Hinweis, indem Brian per Sprachausgabe betont, dass er den Gegenstand momentan nicht brauche, aber im Zweifelsfalle wisse, wo er sich befinde.

... leichte Bruchlandung zwischen Kapitel vier und sechs

So zieht sich ein ansprechendes und größtenteils logisch durchdachtes Rätseldesign durch die ersten drei Kapitel des Spiels, danach baut ‘Runaway 2’ leider stark ab. In Kapitel vier wird euch zum ersten Mal richtig bewusst, dass die Pendolu Studios sichtlich Probleme mit der Story-Entwicklung hatten. Anstatt direkt den Hinweisen auf den Verbleib von Gina nachzugehen, müsst ihr ein komplettes Kapitel lang ein komplexes Puzzle zum Erlangen eines schnöden Passwortes lösen. Obendrein wird nun weniger das Auffinden von schlecht sichtbaren Objekten erschwert, als vielmehr von allen möglichen Ortsausgängen.

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