Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Scorn : Ekel-Horror mit fantastischer Optik, aber spielerischen Mängeln

  • PC
  • XSX
Von  |  |  | Kommentieren
Greift zu, wenn...

… ihr Fans von H.R. Gigers Arbeiten seid und die fantastische Optik euch über jegliche spielerische Mängel hinwegsehen lässt.

Spart es euch, wenn...

… ihr Probleme mit plumpen Ekel-Elementen habt, miese Shooter-Mechaniken und träges Rätseldesign nicht ertragt.

Fazit

Dennis Hilla - Portraitvon Dennis Hilla
Ein faszinierend verstörender Stil, aber ohne Action wäre alles besser gewesen

Die Entwickler von Ebb Software wollen, dass ihr das Spiel und sein Geschehen selbst interpretiert, der Geschichte eine eigene Deutung verleiht und noch lange nach dem Ende darüber nachdenkt. Das haben sie bei mir zumindest in Teilen geschafft, auch wenn das Ergebnis wohl nicht ganz ihrem Ansinnen entspricht. So wie ich das sehe, bestand das Ziel der Entwickler vornehmlich darin, einfach nur plump zu schockieren.

Nein, leicht macht es mir Scorn wahrlich nicht. Auf der einen Seite fesselt es mich durch die beeindruckende Grafik und die beängstigende Soundkulisse. Wie oft mir aufgrund der ekelhaft schmatzenden Geräusche ein Schauer über den Rücken lief, kann ich nicht zählen. Obwohl (oder eben gerade weil) sich der Horror nie in konkreten Schreckmomenten z.B. in Form von Jumpscares entlädt, erzeugt er eine ständige Anspannung, die mich über die gesamte Spielzeit von sechs Stunden konstant gefangen hielt Insbesondere aber in seinem Design sticht Scorn als extrem stimmig heraus. Die Kapelle im letzten Drittel des Spiels stellt stilistisch geradezu einen Geniestreich dar und könnte direkt aus dem Giger-Museum stammen: schwangere Statuen, angedeutete und tatsächlich vollzogene Sex-Szenen, die Mischung aus organischen und maschinellen Elementen – ganz großes Tennis!

>> 12 viel versprechende Horror-Spiele, die demnächst erscheinen <<

Auf der anderen Seite tritt Scorn in seiner regelrecht zynisch übertriebenen Gewaltdarstellung höchst fragwürdig in Erscheinung. Solch plumpe Versuche, ausschließlich durch Ekel und moralische Grenzüberschreitungen zu schocken, können mir jedenfalls reichlich gestohlen bleiben. Weder lege ich wert darauf, in der First-Person-Perspektive mitanzusehen, wie meinem Charakter der Schädel aufgesägt wird, noch wollte ich jemals einen deformierten Fötus zermatschen, um mit den Überresten eine Apparatur in Gang zu setzen. Und schlussendlich gesellen sich spielerisch zu den Kritikpunkten noch die unausgegorenen Kämpfe hinzu, die sich so steif und überflüssig spielen, dass sie mir oftmals nichts anderes als Qualen bereiteten.

Überblick

Pro

  • fachmännisch umgesetzte Optik im Stil von Giger und Beksiński
  • die simplen Rätsel stehen der Atmosphäre nicht im Weg
  • Sound geht mit der Grafik Hand in Hand
  • subtiler Grusel anstelle von Haudrauf-Horror

Contra

  • Orientierung oftmals reine Zufallssache
  • viele plumpe Schock-Elemente
  • Action-Szenen schlecht ausgearbeitet und unnötig
  • keinerlei Tutorials oder anderweitige Hilfen
  • Story ist nicht existent
  • unnötig unhandliches Inventar

Awards

  • Technik
    • PC
    • XSX
  • Design
    • XSX
    • PC

Kommentarezum Artikel