Test - Star Wars Galaxies : Star Wars Galaxies

Gewöhnungsbedürftig ist auch das Kampf-System: Dank Optionen wie dem 'Berserker', der euch schneller angreifen, aber schlechter verteidigen lässt, gestalten sich die Kämpfe zwar geringfügig interaktiver als bei Konkurrenz-Titeln, der mitreißende Funke will aber nicht so recht überspringen. Zu lange dauert es, selbst schwächere Monster zu besiegen, die dann kurz vor ihrem Ende zu allem Übel noch fliehen und sich unter Umständen nicht mehr erwischen lassen.

Ein vollständiges Spiel? Nein, läuft doch erst ein halbes Jahr...
Ü berladen wirkt nicht zuletzt das Interface. Während sämtliche Aktionen bei NPCs per Linksklick aufgerufen werden können, ist der Bildschirm mit seinen unzähligen Buttons einfach zu voll gepfropft, die Menüs sind unnötig verschachtelt. Eine vernünftige Missions-Übersicht mit sämtlichen Informationen und Waypoints wird beispielsweise schmerzlich vermisst. Zudem erinnert das standardmäßige helle Blau des HUDs eher an Spiele wie 'PlanetSide'.

Obwohl 'Star Wars Galaxies' dank bekannter Charaktere, Planeten und Städte eigentlich einen riesigen Atmosphäre-Bonus haben könnte, ist es den Entwicklern nicht gelungen, das Flair der Filme vollständig einzufangen. Grund dafür sind zahlreiche fehlende Features: Warum gibt es noch keine Weltraum-Schlachten? Die werden erst per Add-on im kommenden Jahr nachgeliefert. Warum gibt es kaum Jedis? Die würden die Balance stören und sind deshalb - offenbar - nur durch mehrmonatiges Spielen freischaltbar. So genau wollte Sony das bislang nicht verraten. Diese Fragen ließen sich noch deutlich weiterführen: Immerhin tröpfeln jetzt nach und nach versprochene Features wie Spieler-Städte ein und auch die ärgsten Bugs wurden ausgemerzt - regelmäßige Updates sind vor dem Spielen aufgrund diverser Grafik-Probleme jedoch weiterhin Pflicht.

Optisch macht das Spiel dagegen - für MMORPG-Verhältnisse - einen sehr guten Eindruck: Detaillierte Models sowie die üppige Fauna und Flora zehren allerdings an der Performance. Auf unserem Test-Rechner poppten Bäume regelrecht vor unseren Füßen auf, die Sichtweite ist weitgehend stark eingeschränkt. Außerdem mangelt es in der Wildnis an markanten Punkten; fast das gesamte Gebiet außerhalb der Städte wirkt zufallsgeneriert.

Das liebe Geld
Wie jedes MMORPG ist natürlich auch 'Star Wars Galaxies' nicht kostenfrei - lediglich die ersten 30 Tage bekommt ihr beim Kauf des Spiels geschenkt, danach müsst ihr zahlen. Wie in Nordamerika stehen euch in Deutschland verschiedene Modelle zur Wahl: Ein einzelner Monat kostet 13,49 Euro, drei Monate 37,99 Euro, sechs Monate schlagen mit 69,99 Euro zu Buche und für ein ganzes Jahr sollt ihr 129,99 Euro berappen. Einzige Zahlungs-Methode ist derzeit per Kreditkarte.

Happige Preise für ein Spiel, das noch immer nicht ausgereift scheint und diverse Bestandteile missen lässt. Konkurrenz-Titel wie 'Dark Age of Camelot' sind zwar nicht deutlich preiswerter, laufen dafür aber stabil und verfügen über eine breitere Community. Zumindest zum Einstieg hätte 'Star Wars Galaxies' ein kundenfreundlicheres Preis-System sicher gut getan.