Test - The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom : Test: Mehr vom Selben und doch ganz neu
- NSw
Fazit
Wo hört Breath of the Wild auf und wo fängt Tears oft he Kingdom an? Diese Frage wird in Zukunft niemand beantworten können, denn kämen diese beiden Spiele auf einem Modul daher, würden die Grenzen verschwimmen. Für mich ist es eine interessante Erfahrung, ein komplett neues und doch so ähnliches Spiel in derselben Umgebung zu erleben. Es fühlt sich an wie ein Besuch in meiner alten Heimatstadt, die ich nach Jahren des Fernbleibens bei jedem Besuch neu entdecke. Alles scheint vertraut, aber das Leben ging weiter, und so veränderten sich auch gewisse Umstände. Man trifft auf alte Freunde und bekannte Ortschaften, die man aus einem neuen Blickwinkel sieht.
Für ein verkapptes Add-on ist Zelda: Tears of the Kingdom viel zu umfangreich und dennoch haftet ein gewisses Stigma an dieser direkten Fortsetzung, das in den ersten Spielstunden schwer wiegt und eine gewisse Müdigkeit erzeugt. Glücklicherweise helfen Links neue Fertigkeiten und die Aufteilung in drei Welt-Ebenen dabei, diese subjektive Müdigkeit schnell zu überwinden. Es dauert keine fünf von locker über 120 Spielstunden, bis der alte Suchtfaktor wieder eintritt. Waffen basteln, erkunden, Rätsel lösen, Fahrzeuge bauen, Quests nachgehen – all das geht so flüssig Hand in Hand, dass nie auch nur ein kleiner Moment Langeweile aufkeimt. Selbst dann nicht, wenn man die Landschaft Hyrules durch den Vorgänger in- und auswendig kennt.
Schade nur, dass auch Tears of the Kingdom abseits seines mitreißenden Hauptthemas mit der Hintergrundmusik knausert. Manchmal wünscht man sich eine schwungvolle Melodie beim Reiten durch Wald und Flur. Auch in Sachen Menüführung haben die Entwickler leider nichts dazugelernt. Im Gegenteil, die Optionen für den Bau von Waffen und Fahrzeugen wirken oft etwas fummeliger als sie sein müssten. Zudem fehlt es weiterhin an knackigen Haupt-Dungeons, was ich persönlich nicht übermäßig schlimm finde, da es genug zu tun gibt. Aber ich kann den Wunsch vieler Fans angesichts der weiterhin antiklimaktischen Tempel der Hauptquest durchaus nachvollziehen.
>> Die legendärsten Legenden: Top 10 Zelda-Spiele <<
Unterm Strich sind das berechtigte Kritikpunkte, aber keine Spielverderber, denn in allen anderen Belangen wirkt Tears of the Kingdom noch ein wenig ausgereifter als der Vorgänger. Zumindest aus faktischer Sicht. Da diesem Ableger der Innovationsbonus des Vorgängers fehlt und die Welt sich allzu bekannt anfühlt, kassiert der Nachfolger in meinem Ranking nur die Silbermedaille hinter dem Original. Reicht trotzdem noch für einen würdigen Schluss-Paukenschlag im Software-Lineup der guten alten Nintendo Switch, die ihren Zenit längst überschritten hat. Eine Bemerkung kann ich mir nämlich nicht verkneifen: So stimmungsvoll und ausgereift Tears of the Kingdom auch sein mag, ich habe den technisch altbackenen Ansatz inzwischen satt. Liebe Leute bei Nintendo, es wird Zeit für die Ankündigung modernerer Hardware!
Überblick
Pro
- gigantische Welt mit drei Ebenen
- liebevolle Weltgestaltung mit herzigen Spielfiguren
- wunderbare Grundstimmung
- offene Spielstruktur ohne feste Vorgaben
- vier neue interessante Basiskräfte
- kreatives Basteln von Fahrzeugen und Waffen
- ordentlicher Schwierigkeitsgrad
- witzige Puzzles, die auf nachvollziehbarer Physik basieren
- mehr als 120 Stunden Spielinhalt durch etliche Nebenquests und viel Sammelkram
- technisch ausgereift
Contra
- größtenteils wiederverwendete Assets aus Breath of the Wild
- zu wenige Sortieroptionen für Inventargegenstände
- fummelige Handhabung beim ersten Bau von Fahrzeugen
- Regen und Gewitter zu häufig präsent
- Hauptpaläste sind zu leicht
- einige wenige Schrein-Puzzles arg undurchsichtig
- wenig Musikuntermalung
Awards
- NSw
- NSw
Kommentarezum Artikel