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Test - Toshiba Qosmio X300 : PC Brûlée

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Der eine mag es, der andere läuft frustriert davon: Das gesamte Keyboard tauchte Toshiba im schwarzen Klavierlack ein, wodurch jeder Fingerabdruck sofort sichtbar ist – Zocker mit Putzfimmel schwingen daher häufig den Lappen. Unterm Strich bleibt das allerdings das geringere Übel, viel mehr stören die wackeligen Tasten mit unterschiedlich weich definierten Anschlägen. Ihr sauber angeordnetes Layout und ein vollständiger Nummernblock retten in dem Fall nicht viel. Genauso mittelmäßig schneidet die druckempfindliche Multimedia-Leiste über dem Schreibbrett ab, sie gibt schon bei leichtem Drücken nach.

Unterstützung bekommt die Tastatur vom Touchpad, das sich mit gutem Grip und großen Maustasten ein Fleißkärtchen abholen darf. Für Shooter und andere flinke Flitzer empfiehlt sich dennoch ein externer Nager.

Schwachpunkt Display

Deplatziert wirkt der grobkörnige Bildschirm. Nur 1.440 x 900 Bildpunkte könnt ihr aus der Mattscheibe herauskitzeln, selbst beim teuren 13E greift die Schmiede auf nur 1.680 x 1.050 Pixel zurück. Die Strafe folgt sofort: Wenig Leuchtstärke und schwacher Kontrast schmälern das Bild, sogar die Farben zeigen ihre wenig vornehme Blässe. Nehmt ihr nun noch den schwachen Blickwinkel und die nervige Verspiegelung in die Rechnung mit auf, bleibt hier nur noch eine solide Reaktionszeit auf der guten Seite der Macht.

Eine 180-Grad-Wende legt das X300 beim Sound hin. Die vier Lautsprecher und zwei Subwoofer schütteln einen sauberen Klang aus dem Gaming-Monster, außerdem liefern die maximale Lautstärke und der starke Bass ordentliche Arbeit ab. Jeder Frequenzbereich scheint zum Spezialgebiet zu gehören, vor allem die tiefen und hohen Tonlagen schneiden beim Soundsystem exzellent ab. Wäre jetzt noch das Display gut, dann könnte das Notebook lässig als mobiles Heimkino durchgehen.

Während vier USB-Ports, ein VGA-, LAN- und Modem-Anschluss sowie Audio-Eingänge zum Standard gehören, legt das Qosmio X300 noch ein paar Sachen obendrauf. Dazu gehören eine eSATA-Pipeline, HDMI und eine Fernbedienung. Ein Kartenleser rundet die ganze Geschichte noch ab.

Sparflamme oder Flammeninferno?

Für Multimedia, Office und Videobearbeitung rammt die Kombination aus Core 2 Duo P8600, 4.096 MB DDR3-Speicher und schnellen Festplatten sehr gute Werte in den Boden. Der Desktop-Ersatz versorgt euch in dieser Fahrtrichtung mit ordentlicher Leistung. Schwächere Performance drückt das Notebook bei Spielen aus den Kanälen, vor allem im 3DMark 06 hinkt es den stärkeren (und teureren) Schlitten hinterher. Als Flaschenhals tritt die GeForce 9700M GTS auf die Bremse, obwohl ihr 256 Bit großes Speicherinterface und 512 MB Videospeicher immer noch ausreichen.

Richtig flüssig fluppt das gemeine 3D-Spiel allerdings nur bei angepassten Einstellungen und Auflösungen über den Bildschirm. World in Conflict verdurstet beispielsweise bei hohen Details und 1.024 x 768 Bildpunkten mit 26 FPS, kann aber gleichzeitig bei mittleren Einstellungen und 1.440 x 900 Pixeln 35 bis 40 Frames herausquetschen. Kantenglättung bleibt sowieso ein Tabuthema.

Call of Duty 4 meckert hingegen gar nicht, bei hohen Details sowie der nativen Auflösung unterschreitet der Titel nur selten die 40-Frames-Marke. Crysis Warhead schreit unterdessen bei vergleichbaren Einstellungen nach mehr Leistung, nur mit mittlerer Grafik bleibt die schicke Welt lebendig. Ähnliche Abzüge in der B-Note nimmt Far Cry 2 in Kauf. Trotzdem muss sich die mittelmäßige Ausstattung nicht verstecken, die in Relation zum Preis fair erscheint. Von der geliebten Steckdose solltet ihr euch aber nicht lange entfernen: Nur 80 Minuten Akkulaufzeit ersticken mobiles Zocken im Keim.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Das Qosmio X300-11L kann weder Krankheiten heilen noch über Wasser laufen. Trotzdem kurbelt der elektronische Rechenschieber eine solide Performance auf die Mattscheibe, mit der ihr 3D-Spiele unter angepasster Auflösung und verringerten Details flüssig zocken könnt. Ein schickes Design, viele Anschlüsse und ein hervorragender Sound gehören eindeutig zu den besten Seiten des Bit-Brühwürfels und sind das Hauptargument für den 1.500 Euro teuren Batzen. Schlecht fällt hingegen das Display aus. Das ist angesichts der angepeilten Zielgruppe peinlich, aber kein Totalabsturz. Auch die wackelige Tastatur und ein paar Verarbeitungsmängel fallen negativ auf. Wenn Toshiba hieran arbeitet, dann könnten die Japaner ein ausgezeichnetes Gaming-Kraftpaket auf euch loslassen. So reißen die Abstriche zu viele Punkte für ein noch besseres Ergebnis weg - die Tendenz zum "befriedigend" ist nicht von der Hand zu weisen. Falls ihr über die Bildschirmabzüge hinwegsehen könnt, spricht nicht viel gegen den Einkauf.

Überblick

Pro

  • genialer Sound
  • schnelle Festplatten
  • außergewöhnliches Design
  • viele Anschlüsse
  • kühl

Contra

  • schwaches Display
  • wackelige Tastatur
  • kurze Akkulaufzeit

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