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Test - Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 : Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2

  • X360
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Auch die Superkräfte sind wieder mit von der Partie. Mithilfe der in Gefechten gesammelten Erfahrungspunkte schaltet ihr diese frei und entfesselt sie dann im Kampf. Ab sofort ruft ihr nicht nur den riesigen Balrog herbei, sondern spült mit einer gigantischen Flutwelle ganze Armeen hinweg oder lasst den Tentakelwächter – bekannt aus dem ersten Kinofilm – aus der Erde brechen. Allerdings sind einige dieser Specials trotz der Cooldown-Phasen eine Spur zu mächtig geraten und können den Verlauf einer Schlacht um 180 Grad drehen – auch bei taktischer Unterlegenheit.

Trotz aller Gefälligkeiten weist ‘Schlacht um Mittelerde 2’ einige unnötige Schwächen auf. So sind die beiden Kampagnen (Gut und Böse) viel zu kurz geraten, sodass danach nur der Gefechts- oder Ringkrieg-Modus samt öde gestalteter Landkarte bleibt. Hinzu kommt, dass die KI während der Missionen ziemlich lasch agiert, während sie in Einzelgefechten sogar Verteidigungsstellungen umgeht und gezielt eure Rohstoffproduktion angreift. Ebenfalls nervig: Updates für eure Einheiten müsst ihr nach wie vor jedem Trupp manuell zuweisen. Das hat schon im Vorgänger genervt und sollte eigentlich der Vergangenheit angehören – fummelig und unnötig. Überhaupt kann die Konsolensteuerung auch in den Kämpfen nicht mit der PC-Vorlage mithalten: Das Anklicken von Einheiten ist weniger einfach als mit einer Maus und das Zusammenfügen und Anwählen mehrerer Gruppen per Tastenkombis wirkt unhandlich. Wenig zu bemängeln gibt es beim Multiplayer-Part, bei dem bis zu vier Spieler (in der PC-Version sind es acht) in zwei Teams gegeneinander antreten und es auf hübsch gestalteten Karten so richtig krachen lassen können. Hier läuft das Spiel zur Hochform auf, wobei fünf wenig originelle, aber höchst unterhaltsame Spielmodi zur Auswahl stehen.

Ansehnliche Gefechte mit Schluckauf

Die Stärke von ’Schlacht um Mittelerde 2’ liegt eindeutig in der Präsentation des Geschehens. Kein anderes Echtzeit-Strategiespiel brennt ein dermaßen ansehnliches Feuerwerk an Effekten ab. Wer einmal die Special Powers, wie etwa die Elbenflut, in Aktion gesehen und riesige Schlachten mit vielen Einheiten erlebt hat, weiß, was wir meinen. Dazu gesellen sich liebevolle Animationen jeder einzelnen Figur und eine enorm große Liebe zum Detail. Leider birgt die Optik aber auch Schattenseiten: Was auf einem aktuellen PC opulent aussieht, hätte für die Xbox 360 sicher mit dem einen oder anderen Effekt noch hübscher gemacht werden können. Außerdem litt zumindest unsere Presseversion an einigen heftigen Rucklern und hässlichen Pixel-Schatten. Es wird zudem rasch klar, dass die vom PC stammende Grafik nicht für das 16:9-Bildformat ausgelegt wurde und dass die manchmal ohnehin schon mangelnde Übersicht auf Standarddefinition-TVs noch weiter abnimmt.

Wenig zu meckern gibt es hingegen beim opulenten Sound: Eine wuchtige Schlachtenkulisse, untermalt vom orchestralen Filmsoundtrack, lässt einen akustischen Leckerbissen entstehen. Besonders gefallen hat uns außerdem die sehr gute Surround-Abmischung – diese klingt nicht nur toll, sondern kann euch im Spielgeschehen eine nicht zu unterschätzende Ortungshilfe sein. Unsere Presseversion bot eine englische Sprachausgabe, die X360-Verkaufsversion wird aber über die ordentliche deutsche Lokalisation der PC-Vorlage verfügen.

Fazit

von David Stöckli
Das mutige Vorhaben, einen aktuellen Strategietitel aus dem PC-Bereich für eine Konsole umzusetzen, ist EA ganz ordentlich gelungen: Auch auf der Xbox 360 macht ’Die Schlacht um Mittelerde 2' ordentlich was her und kann mit seinem Mix aus epischen Schlachten und Aufbau-Part die Spieler für einige Stunden an den Bildschirm fesseln. Die detailverliebte Optik, der cineastische Sound, die verschiedenen Rassen sowie Einheiten und der launige Mehrspieler-Part entzücken nicht nur ’Herr der Ringe’-Fans. Da sieht man schon mal großzügig über die beiden recht kurzen Kampagnen und die durchwachsene KI hinweg. Leider gibt es dann aber doch das eine oder andere Manko, was einen eher zum PC-Original greifen lässt. Zum einen ist die Steuerung recht komplex und gewöhnungsbedürftig ausgefallen, zum anderen wirkt die Spielperspektive zuweilen unübersichtlich und schlecht auf die Konsolenverhältnisse angepasst, was sowohl für das SD- als auch HDTV-Bildsignal gilt. Wer keinen leistungsstarken PC zu Hause und Lust auf eine prächtige Echtzeit-Strategie mit Film-Touch hat, kann aber unbesorgt bei der X360-Fassung zugreifen.

Überblick

Pro

  • imposante Gefechte mit bekannten Figuren
  • ordentliche ’Herr der Ringe’-Atmosphäre
  • unterschiedlich agierende Rassen
  • gelungener Aufbau-Part

Contra

  • gewöhnungsbedürftige Steuerung
  • manchmal Übersichtsprobleme
  • durchwachsene KI
  • kurze Kampagnen mit langweiliger Story

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