Test - Lego Indiana Jones 2: Die neuen Abenteuer : Abenteurer staunt Bauklötzchen
- Multi
Das Gesetz der Lego-Serie
Wenige Überraschungen offenbart hingegen das Spielprinzip. Die grundlegende Spielmechanik gehorcht dem Gesetz der Lego-Serie und wurde im Vergleich zum Vorgänger nur behutsam überarbeitet. Wie gehabt kämpft ihr euch in der Rolle des putzigen Lego-Indys und seiner Freunde mit Pistole, Peitsche, Stühlen und Co. durch eure Lieblingsfilmszenen. Dr. Jones' Eskapaden führen euch dabei vom südamerikanischen Dschungel bis zu den Berggipfeln Indiens.
Wie ihr schon nach wenigen Spielminuten feststellen werdet, hat Indy die Pause seit dem letzten Lego-Indiana-Jones-Spiel klug genutzt und zahlreiche neue Moves erlernt. Auf Knopfdruck angelt sich euer Alter Ego jetzt sportlich Widersacher mit seiner Peitsche oder befördert sie mit einem gekonnten Schulterwurf zu Boden. Die Gegner-KI ist freilich nicht der Rede wert, dafür dürft ihr euch bei den gelegentlich anstehenden Bosskämpfen zumindest ansatzweise an etwas kniffligeren Strategien versuchen.
In ruhigen Minuten löst ihr derweil zahlreiche kleinere Rätsel und Puzzle-Einlagen, die abwechslungsreich und sehr fordernd, dabei aber nie wirklich unfair sind. Neu ist, dass einige Levels jetzt in eine Open-World-Struktur eingebettet sind, die es euch gestattet, die Aufgaben in beliebiger Reihenfolge und Dauer anzugehen. Ihr könnt also wahlweise Level für Level abarbeiten und die Handlung auf diese Weise vorantreiben oder von Rätseleinlage zu Rätseleinlage springen und damit mehrere „Baustellen" gleichzeitig bearbeiten. Auf diese Weise stellt das Spiel relativ einfach sicher, dass ihr nie frustriert vor einem schwierigen Puzzle kapitulieren müsst, sondern jederzeit an einer anderen Stelle weiterspielen könnt.
Die Langzeitmotivation ist gesichert
Für erfolgreiche Aktionen belohnt euch das Programm übrigens mit der spielinternen Währung, die ihr dazu verwenden könnt, Boni und zusätzliche Fahrzeuge freizuschalten, mit deren Hilfe ihr wiederum in bestimmten Abschnitten erst weiterkommt. Auf diese Weise eröffnen sich euch immer neue Spielsituationen, die für jede Menge Langzeitmotivation sorgen. Zudem könnt ihr mithilfe der im Spiel versteckten Artefakte rund 60 zusätzliche Figuren freischalten. Kenner der Filme freuen sich so auf ein Wiedersehen mit dem kleinen Shorty, Marcus Brody oder Indys Vater.
Zudem werden die freischaltbaren Fahrzeuge deutlich stärker ins Spiel eingebunden, als es noch beim Vorgänger der Fall war. So müsst ihr euer Talent in zahlreichen Checkpoint-Rennen an steilen Klippen vorbei oder in Destruction-Derbys unter Beweis stellen. Die Rennen sind dabei zwar spektakulär in Szene gesetzt, stellen aber aufgrund der trägen Kameraführung und der ungenauen Verarbeitung der Controller-Eingaben den schwächsten Part des Spiels dar.
Ansonsten hat Traveller's Tales auf allen Systemen handwerklich solide Arbeit abgeliefert. Vor allem die Kulissen und Charaktere der Filme wurden bestechend detailgetreu in das Lego-Universum übertragen. Ganz große Klasse! Als besondere Dreingabe hat der Entwickler übrigens noch einen tollen Editor auf das Speichermedium gepackt, mit dem ihr eigene Levels für das Spiel erstellen könnt. Das macht Spaß und geht leicht von der Hand. Einziger Wehrmutstropfen: Ihr baut einzig für euch selbst. Eure Machwerke könnt ihr nicht mit Freunden teilen! Außer euch wird sie also niemand zu Gesicht bekommen.
Kommentarezum Artikel