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Preview - Mittelerde: Schatten des Krieges : Komplexer, dynamischer, blutrünstiger

  • PC
  • PS4
  • One
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Vasallen erinnern sich

Hauptaugenmerk in unserer Beispielschlacht war die Einnahme dreier Basispunkte innerhalb einer leicht verschachtelt angelegten Burg. Wie üblich lenkten wir Talion höchstpersönlich in Verfolgerperspektive von Ort zu Ort, um unsere eigenständig agierenden Soldaten tatkräftig zu unterstützen, verblutende Einheiten zu heilen und die Marschrichtung vorzugeben. In bester King-of-the Hill-Manier dauert es einige Zeit, bis die eigene Armee einen der drei Basispunkte soweit gesäubert hat, dass Talion ihn vereinnahmen kann. Dies geschieht, in dem er sein Schwert in den Boden rammt.

In der Zwischenzeit dirigieren wir ihn durch ein fantastisch choreographiertes Schwertkampfballett mit etlichen Angriffs- und Verteidigungsvarianten. Einfache Hiebe, schwere Attacken, Überrollmanöver und viele weitere Bewegungen scheinen den Controller (oder alternativ Maus und Tastatur) auf den ersten Blick zu überladen. Zumal der Held zwischenzeitlich Pfeil und Bogen zücken muss, um weit entfernte Verteidigungsanlagen zu sprengen, gegnerische Bogenschützen von Mauern zu holen oder sich an gewisse Orte zu teleportieren – beispielsweise auf den Rücken reitfertiger Kreaturen.

Nach ein wenig Eingewöhnung flutscht es jedoch. Manchmal sogar ein wenig zu gut. Wer unbedacht auf den Knöpfen herumhämmert, spielt sich gewissermaßen selbst schwindelig und offeriert Gegnern unnötige Schwachstellen. Solche Unachtsamkeit endet im Kampf gegen Anführer meist tödlich und hat den Neustart einer Schlacht zufolge. In mehrerer Hinsicht ärgerlich, denn wie schon im Vorgänger erinnern sich Anführer an den Ausgang des letzten Schlagabtauschs und sparen nicht mit Spott. Obendrein lernen sie Talions Angriffsvarianten kennen und richten ihre Verteidigungsstrategie danach aus.

Eine Lektion, die wir auf die harte Tour lernten, denn uns zog ein Hüne des Typs „Schwertbrecher“ gleich dreimal hintereinander die Beine auf Halbmast. Dass wir bis dahin längst den dritten Basispunkt erreicht hatten und gleichzeitig gegen drei ranghohe Offiziere antraten, mag ein schwacher Trost sein, schützte aber nicht vor den Konsequenzen.

Kein Grund zum Trübsalblasen. Übung macht den Meister, und unterhaltsam bleibt das dichte Kampfgewusel selbst nach dem x-ten Anlauf. Schließlich gab es auch etwas zu lachen. Der akustisch dominierte Angriff eines grobschlächtigen Ork-Barden samt Zupfinstrument wird uns jedenfalls einige Zeit im Gedächtnis haften bleiben.

Aufgeben kommt sowieso nicht infrage, denn jede Schlacht hat ihre Konsequenzen. Einerseits sammelt ihr stetig neue Upgrades in Form von Schwertern, Bögen, Rüstungen und mehr. Andererseits bleibt eine Schlacht auf strategischer Ebene nie stehen. Ob ihr erfolgreich zum Anführer einer Armee vordringt, ihn tötet, per Ringmacht in die eigene Armee eingliedert oder nicht, ist insofern zweitrangig, als dass die Struktur der gegnerischen Armee ständigem Wandel unterliegt. Bei jedem Verlust eines ranghohen Offiziers rückt ein anderer durch Beförderung nach.

Das ist nicht nur beim Gegner eine wichtige Vorgehensweise. Habt ihr eine Festung eingenommen, so müsst ihr mit Angriffen aus Saurons Reihen rechnen. Talion kann nicht an etlichen Fronten gleichzeitig kämpfen. Somit obliegt euch die Pflicht, vertrauenswürdige Anführer und Offiziere zu ernennen.

4K für alle

Unsere Anspielgelegenheit war zwar nur von kurzer Dauer, aber recht aufschlussreich. Schon jetzt steht fest, dass die gekonnt ausbalancierte Mischung aus Strategie und hektischer Action-Schlachtplatte viele Spielertypen anspricht. Nicht nur weil der Genre-Mix viel Abwechslung verspricht und über die Open-World-Struktur etliche Spielstunden füllen wird. Auch die Präsentation hinterlässt einen ungemein positiven Eindruck.

Grafisch fein ausgearbeitete Orks, die in diversen britischen Akzenten schimpfen, drohen und spotten, entlocken nicht nur Mittelerde-Kennern ein breites Grinsen. Hier wird ein buchstäbliches Feuerwerk abgebrannt, das grobe Ketten, harten Stahl und magische Fabelwesen zu einem grandios brachialen Kunstwerk vereint. „Schatten des Krieges“ ist kein Spiel für friedfertige Blumenschubser. Außerdem verspricht Monolith ein waschechtes, natives 4K-Erlebnis auf allen kompatiblen Plattformen. So soll nicht nur Microsofts Xbox One Scorpio entsprechend bedient werden, sondern auch Sonys PlayStation 4 Pro.

Natives 4K auf den Konsolen? Definitiv! Auf Nachfrage versicherte man uns, dass kein Checkerboarding zum Einsatz kommt. Um das hochgesteckte Ziel zu erreichen, vertraue man auf ein gekonnt verschachteltes Level of Detail, das nicht nur mehrere Detailstufen der Geometrie verwaltet, sondern auch die Texturen betrifft. Fein aufgelöste Oberflächen entdeckt man nur in unmittelbarer Umgebung. Je weiter das Auge in die Ferne abschweift, desto grober die grafische Umsetzung.

Das dynamische LOD-System kommt nicht nur auf den Konsolen zum Zuge, sondern auch auf dem PC. Erneut hakten wir nach, von welcher Leistungsklasse wir ausgehen können. Die Antwort: Es wird genügend feinjustierbare Grafikoptionen geben, um alle halbwegs modernen Grafikkarten auszureizen. Eine Geforce GTX 1070 muss natürlich mehr am Hintergrunddetail sparen als eine 1080 oder gar eine 1080 Ti, doch alle jüngeren Modelle der Geforce- und Radeon-Reihe sollen ein flüssig spielbares 4K-Erlebnis darstellen können. Holla die Waldfee!

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