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Special - Verspielter Sommer 2008 – DL-Games auf X360, PS3 und Wii - Teil 3 : Download-Spielen auf den Zahn gefühlt

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Pixeljunk Eden (PlayStation 3)

So schön stylisch, so simpel, so sperrig
Genre: Geschicklichkeitsspiel / Jump'n'Run
Spieleranzahl: 1-3
Entwickler: Q-Games
Publisher: SCEE
Kosten: 9.60 Euro
Kostenlose Demo: Ja

Wenn sich ein japanisches Entwicklerteam eines christlichen Urthemas annimmt, dann darf man so einiges erwarten. Umso mehr, wenn es ein neues Spiel der ungewöhnlichen 'Pixeljunk'-Reihe ist - also irgendwo zwischen Kunst und Spiel. Und tatsächlich ist 'Pixeljunk Eden' alles andere als gewöhnlich. Auf abstrakte Weise greift die Story die Geschichte um Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies auf. Ihr steuert ein seltsames Wesen, das gleichsam als berufener Gärtner in diverse paradiesische Gärten eindringt. Dort bewegt sich das kleine Männchen an riesigen Pflanzen vorbei, springt selbstsicher an Grashalmen, Wurzeln und Blumen herum und schwingt sich mit einem Spinnenfaden meterweit in die Lüfte. Sein Ziel ist das Einsammeln von magischen Spectra-Knospen sowie herumfliegende Pollen, um neue Pflanzen wachsen zu lassen. Seid ihr erfolgreich, gedeiht die Flora und ein weiterer Garten wartet. Läuft die Zeit ab oder werdet ihr von Feinden verletzt, werdet ihr aus dem Paradies verstoßen. Anders als in der Bibel werdet ihr aus eurem eigenen Garten Eden aber nicht vertrieben - im Gegenteil, dorthin könnt ihr euch zurückziehen und entdecken, wie er sich Stück um Stück weiterentwickelt.

Anfangs wirkt der Mix aus Geschicklichkeitsspiel und 2D-Jump'n'Run etwas langweilig. Der Reiz der Gartenausflüge offenbart sich erst Schritt für Schritt. Auch die etwas bockige Steuerung verlangt trotz ihrer Schlichtheit Einarbeitungszeit - ihr braucht etwas, bis ihr erkennt, wie ihr optimal mit eurem Faden hantiert und an welchen Objekten ihr euch festhalten könnt. Das Heranwachsen der Pflanzen ist nicht nur ein optischer Gag, sondern ein wichtiges Spielelement - nur so erreicht ihr neue Teile eines Gartens und kommt Spectra näher. Die sprunglastige Sammelei wird von Garten zu Garten komplexer, interessanter und motivierender.

Nach und nach erwischt man sich dabei, wie man von neuen Spielideen überrascht wird und dann gar nicht mehr aufhören will zu spielen. Einen gehörigen Teil hierzu trägt auch die enorm stylische 2D-Grafik bei. Irgendwo zwischen Ethno-Design, Schattenspiel, Lavalampen-Charme und abstraktem Kunstwerk macht 'Pixeljunk Eden' optisch viel her. Nicht gerade der Bringer ist der Koop-Modus. Das eher bedächtige Tempo des Spiels eignet sich nicht so gut für eine gesellige Multiplayer-Runde.

Ähnlich wie schon beim PSN-Klassiker 'fl0w': Wer genügend Geduld mitbringt, wird mit einem wunderschönen und süchtig machenden Spielerlebnis belohnt, das Casual-Gamer wie Spieleveteranen gleichermaßen in seinen Bann zieht.

Wertung: Gut

SPOGS Racing (WII)

Räder auf dem Weg in den Abgrund
Genre: Rennspiel
Spieleranzahl: 1-2
Entwickler: D2C Games
Publisher: D2C Games
Kosten: 1000 Wii-Point
Kostenlose Demo: Nein

So richtig gute Rennspiele sind auf der Wii noch Mangelware, sieht man mal von der spaßigen Funraserei 'Mario Kart Wii' und dem Arcade-Racer 'Excite Truck' ab. Wenn schon die Auswahl bei den vollwertigen Spielen für ein müdes Gähnen sorgt, dann sollen Pistensäue wenigstens per Download auf ihre Kosten kommen. Das dachte sich wohl das Entwicklerteam D2C und veröffentlichte jüngst 'SPOGS Racing' auf WiiWare. Gute Idee, schlechte Umsetzung: Das Team scheint keinerlei Talent für das Genre zu haben. Anders lässt sich nicht erklären, was sich vor unseren erstaunten Augen tut. Die Grafik ist eine einzige Katastrophe. Die furchtbar ruckelige 3D-Grafik mit ihren katastrophalen Texturen und der erschütternden Detailarmut erinnert an 3D-Grafikversuche eines Super NES oder Atari ST. Klar, dass hierbei kein Renn-Feeling aufkommt.

Aber auch abseits der Technik leidet 'SPOGS Racing' an mehr als nur einem kaputten Pneu. Ihr braust in seltsamen Einradvehikeln über die öde gestalteten Pisten. Besonders stolz sind die Entwickler auf das Crash'n'Grab-System: Berührt ihr einen Kontrahenten auf der Fahrbahn, könnt ihr ihm Autoteile klauen und euren "Wagen" damit upgraden. Hoffentlich fallt ihr nicht schon vom Stuhl vor Begeisterung, denn das Feature ist in der Praxis alles andere als spannend umgesetzt. Darüber hinaus kommen Extra-Items während der Rennen zum Einsatz. Diese Gegenstände entsprechen ohne irgendwelche Originalität dem typischen Funracer-Standard. Zu allem Unglück lenken sich die Vehikel sehr übel - die Entwickler sprechen hierbei von einer herausragend intuitiven Steuerung. Nicht einmal das Balancing oder die Gegner-KI während der Herausforderungen machen Sinn.

Glückwunsch an D2C Games: Ihr habt das schlechteste WiiWare-Spiel verbrochen und solltet in Zukunft lieber etwas Spaßigeres programmieren, vielleicht Staatsschuldenberechnungssoftware, Straßenschilder-Designertools oder Atomraketensimulatoren.

Wertung: Sehr schlecht

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