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Test - Spider-Man : Spider-Man

  • Xbox
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Spider-Man
Der Shocker will Ärger.

Der Pfad der Gerechten
Nach diesem Training solltet ihr euch dann aber zügig auf Verbrecherjagd machen. Zunächst befindet ihr euch über den Dächern der Stadt, beziehungsweise zwischen riesigen Wolkenkratzern. Theoretisch könnt ihr euch durch die beachtliche Größe dieser Gegend schwingen, doch ihr habt einen Job zu erledigen. Mittels eines Höhenanzeigers und einem Kompass wird euch stets angezeigt, wo euer nächstes Ziel ist. In den ersten Stages macht ihr euch auf die Suche nach dem Mörder eures Onkels und mischt dabei Gauner auf Dächern einiger Hochhäuser und eine düstere Gaunerlagerhalle auf. Bereits in diesen ersten Levels solltet ihr die Steuerung von Spidey fest im Griff haben, zumindest in den höheren Schwierigkeitsgraden als 'leicht'. Dies liegt weniger an den Sprung- und Klettereinlagen, die nicht wirklich fordernd ausgefallen sind, sondern mehr an den zahlreichen Gegnern, die durchaus einige Schläge einstecken können und auch ordentlich austeilen. Besonders mühsam sind Gesellen mit Schiesseisen - am besten fesselt ihr diese aus der Distanz und schaltet danach schnell die waffenlosen Schurken aus. Glücklicherweise ist Peter Parker aber alles andere als hilflos im Nahkampf - ihr solltet vor allem nach goldenen Spinnen-Icons Ausschau halten. Sammelt ihr ein solches Extra ein, erhaltet ihr eine neue Nahkampfkombination. Mittels des gut getimten Drückens von drei Tasten vollführt Spidey coole und akrobatische Angriffe, die eure Gegner ganz schön alt aussehen lassen.

Im Vergleich zu den PSone-Abenteuern von Spider-Man ist das Gameplay im vorliegenden Spiel weniger Jump'n Run-lastig, sondern es müssen mehr Kämpfe erfolgreich absolviert werden. Des Weiteren erwarten euch aber auch diverse kleine Rätsel wie das Finden und Betätigen von Schaltern, um an einer anderen Stelle des Levels einen Durchgang zu öffnen. Allerdings ist nicht immer ganz klar, wo ihr als nächstes hingehen müsst, so dass ihr ab und zu etwas unorientiert die Stage abklappert. Meist solltet ihr möglichst rasch in die Offensive gehen und die Gegner schnell ausschalten. Ab und zu ist es allerdings ratsam, nicht entdeckt zu werden, da sonst Alarm und somit eine Gegnerschwemme ausgelöst wird. Ähnlich wie in 'Metal Gear Solid 2' und ähnlichen Titeln schleicht ihr möglichst im Schatten durch den Level und passiert eine Passage, wenn euch die Gegner gerade den Rücken zuwenden.

Spider-Man
Eine wahrlich brenzlige Situation für Spidey.

Ihr seht schon, für Abwechslung ist gesorgt. Auch wenn das Gameplay meist in etwa dasselbe ist, unterscheiden sich doch die Aufgaben: Einmal sollt ihr Polizisten vor den Schlägen von Einbrechern schützen, ein andermal verfolgt ihr den Elektro-Freak Shocker durch Abwasserkanäle und U-Bahnstationen, absolviert einen mit Fallen gespickten Todesparcours des Wildjägers Kraven, sucht in einem Firmenkomplex nach Spuren des Green Goblins, sabotiert ein Hochsicherheitslabor, schaltet unter Zeitdruck riesige Bomben aus, verfolgt den Green Goblin durch die Wolkenkratzer und repariert dessen Attacken auf die Stadt, kämpft euch in einem brennenden Glockenturm bis in dessen Spitze, rettet Marie-Jane vor dem Tod und prügelt euch natürlich mehrmals mit dem Green Goblin. Diese Fights mit dem Oberschurken finden hauptsächlich über den Dächern der Stadt statt und sind nicht ganz einfach, da Spidey ja nur hangeln, aber nicht fliegen kann. Somit müsst ihr gleichzeitig hangeln, die Richtung und Höhe bestimmen, den gegnerischen Attacken ausweichen und den Bösewicht im richtigen Moment schlagen. Zum Glück gibt es immerhin Hilfe in Form einer aufschaltbaren Kamera, welche die Perspektive immer so zeigt, dass sowohl Spidey als auch der anvisierte Bösewicht zu sehen ist - trotzdem noch eine hakelige Sache.

Überhaupt ist die Sicht das Hauptmanko des ansonsten spaßigen Actiontitels. Leider müsst ihr praktisch ständig die Perspektive nachjustieren, um die Übersicht zu behalten. Das stört nicht nur das Spielgeschehen, sondern macht das Ganze noch schwieriger, da die Gegner ohne Skrupel angreifen, währenddem ihr erst sucht, wo der Typ überhaupt ist. Besonders nervig ist dabei, dass Spider-Man in die gleiche Richtung weiterläuft, in die ihr ursprünglich den Stick gedrückt habt, auch wenn sich die Perspektive durch die automatische Kamera oder euer nachjustieren verändert. Ein weiterer Kritikpunkt ist der überzogene Schwierigkeitsgrad - während ihr bei 'leicht' noch einigermaßen locker die mehr als 22 Levels meistert, stellt sich in einer höheren der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade selbst bei erfahrenen Spielern schnell Frust ein: Viel zu schnell neigt sich eure Energie im Kampf dem Ende zu und ihr dürft beim letzten Checkpoint nochmals einen Versuch wagen. Fieserweise könnt ihr nur alle versteckten Extras freispielen, wenn ihr 'Spider-Man' in allen Schwierigkeitsgraden durchspielt. Nur so kommt ihr an alle Boni wie Artworks, Behind-the-Scenes-Kinodreh-Fotos, neue Kostüme, ein Bowling-Minispiel oder gar den Green Goblin als Spielfigur.

Spider-Man
Xbox-exklusiv: Wildjäger Kraven.

Heldengerechte Grafik und Sound?
Vergleicht man 'Spider-Man' auf PlayStation 2, GameCube und XBox, sind kaum wirklich Unterschiede zu sehen. Trotzdem kann die Xbox-Version eine Spur besser abschneiden als die Konkurrenz, da sich hier Spidey durch sehr sauber gestaltete und hübsch texturierte Levels kämpft. So sind nirgends ein Flimmern oder unschöne Polygonfehler zu sehen und auch die Weitsicht in den Außenlevels ist überzeugend. Gefallen kann auch die meist hohe Bildrate und die angenehm flüssigen Animationen. Trotzdem wäre vor allem in punkto Texturen auf der Xbox wohl noch mehr drin gelegen und auch die Qualität der Rendersequenzen ist eher oberes Mittelmass. Abzug in der Grafikwertung bringen ebenfalls die angesprochenen Probleme mit der Kamera, die in einigen Situationen überdies unsystematisch hin- und wegzoomt.

Kaum Tadel erhält dafür die Sounduntermalung von 'Spider-Man'. Ihr bekommt während der Action stets passende und motivierende Tracks geboten, die zwar nicht immer auffallen, aber dafür auch nie stören. Ebenfalls gelungen sind die Soundeffekte, die in den Kämpfen und Explosionen so richtig für Stimmung sorgen. Das Sound-Highlight ist aber die Sprachausgabe: Die deutschen Sprecher sind richtig motiviert und leihen sowohl Spidey als auch den Bösewichtern überzeugend ihre Stimme. Zum Glück ist dabei auch das Script sehr gut gelungen, so dass der Held immer mal wieder einen witzigen Spruch von sich lässt oder im Kampf mit einem Superschurken diesen verbal lächerlich macht. Insbesondere im Training darf auch der eine oder andere Seitenhieb auf das Spielgenre nicht fehlen. Einziger Wermutstropfen für Kinofans ist die Tatsache, dass nicht die original englische Sprachausgabe des Spiels wählbar ist, denn da sorgen die Stars der Filmvorlage für den richtigen Ton. Zwar mittlerweile fast schon Standard auf der Xbox sollte noch erwähnt werden, dass ihr auch bei 'Spider-Man' - das entsprechende Equipment vorausgesetzt - besten Dolby Digital 5.1-Sound genießen könnt.

 

Fazit

von David Stöckli
Wer den Kinohit oder die PSone-Abenteuer von Spider-Man mochte, kommt um dieses spaßige Action-Adventure nicht herum. Der Titel ist nicht nur umfangreich, sondern sorgt durch die abwechslungsreichen Aufgaben und die komplexe, aber schnell erlernte Steuerung für viel Spaß. Leider trüben zwei Mankos das ansonsten auch technisch gelungene Spiel: Einerseits ist der Schwierigkeitsgrad zu hoch angesetzt und sorgt für Frust, andererseits müsst ihr euch auch noch mit der mangelhaften und nervenden Kameraeinstellung herumschlagen. Spidey-Fans und Action-Liebhaber sollten allerdings zugreifen - dank tollem Sound, sauberer Grafik und zwei Extra-Levels ist hier die Xbox-Version erste Wahl.  

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