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Preview - The Bureau: XCOM Declassified : Mit Schlips und Laser

  • PC
  • PS3
  • X360
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Ohne Taktik geht da gar nichts

Soweit, so gut, doch wie spielt sich das Ganze denn nun? Grundsätzlich erst mal wie ein Third-Person-Shooter, denn genau so steuert ihr Carter durch die Umgebungen. Eure beiden Teammitglieder werden von der KI übernommen und nicht direkt gesteuert. Allerdings könnt ihr den beiden jederzeit Anweisungen geben, indem ihr per Knopfdruck die Battle-Focus-Funktion aktiviert. Dann verlangsamt sich das Spiel massiv. Ihr könnt euren Agenten nun Befehle erteilen, ein bisschen so wie in Mass Effect. Ihr weist den Jungs Positionen zu (die Deckungssymbole aus den XCOM-Titeln sind dabei), markiert Ziele und aktiviert die speziellen Fähigkeiten der Agenten. Dabei gibt es sogar Kombinationsmöglichkeiten. Zum Beispiel, indem ihr den Engineer eine Mine legen lasst und danach der Commando einen Gegner mit der Taunt-Fähigkeit genau dorthin lockt. Oder der Engineer ein Geschütz platziert, das ihr selbst wiederum mittels Telekinese in die Luft hebt, damit aus der Höhe auf eure nun ungeschützten Gegner gefeuert wird.

Die Fähigkeiten der vier Klassen nebst eurer eigenen entpuppen sich als ausgesprochen vielfältig und sind zudem noch durch die bereits erwähnten Perks modifizierbar. So kann der Commando Gegner anlocken oder mit einer Pulswelle wegstoßen, der Engineer legt Minen oder stellt besagte Geschütze auf. Der Supporter hingegen schwächt Gegner oder schützt euch mit einem Energieschild. All diese Fähigkeiten werden wie erwähnt natürlich erst nach und nach freigeschaltet, sofern eure Jungs überleben. Apropos: wird ein Kamerad niedergeschossen, habt ihr noch ein bisschen Zeit, ihn zu retten und wiederzubeleben, ebenso, wie ihr eure Kameraden um Hilfe rufen könnt, falls es euch erwischt. Allerdings geht das nicht unendlich. Es läuft ein Timer und wenn in dieser Zeit keine Wiederbelebung erfolgt, ist der Agent verblutet und tot. Für immer.

Wer nun glaubt, er könnte sich im Third-Person-Shooter-Stil munter durch die Level ballern, wird genau diese Situation sehr schnell erleben. The Bureau entpuppt sich als beinhartes Taktikspiel, in dem jeder Fehler bitter bestraft wird. Deckung ist das A und O und diese erreicht ihr nur, wenn auch Feuerschutz gewährleistet ist. Die Gegner wissen selbst gut genug, wie Deckung funktioniert und sind überaus aggressiv. Zudem gibt es viele unterschiedliche Alien-Typen, wie die Outsider, die Greys oder die aus XCOM Enemy Unknown bekannten Mutons. Geschickte Positionierung eurer Kameraden ist ebenso unerlässlich wie der gezielte Einsatz der Fähigkeiten der Teammitglieder. Beispielsweise indem ihr den Commando einen Gegner „taunten“ lasst, um derweil selbst in dessen Flanke zu gelangen.

Kleinstadt-Impressionen

In unserer leider recht kurzen Anspielsession galt es, ein verschollenes Team in einer Kleinstadt ausfindig zu machen. Die war malerisch und farbenfroh in Szene gesetzt, aber auch mit viel Zerstörung und Leichen garniert. Man fühlte sich ein wenig an die schicken B-Movies aus den 60ern erinnert. Die Umgebungen sind dabei liebevoll mit vielen hübschen Details in Szene gesetzt, auch wenn die Grafik selbst sicherlich keine neuen Maßstäbe setzt. Aber das muss sie auch gar nicht. Auf dem Weg zu unserem Ziel trafen wir übrigens viele Bewohner der Stadt, die unter einem von den Aliens verbreiteten Virus litten und quasi wie Schlafwandler durch die Gegend stapfen. Was einige äußerst bizarre Szenen zur Folge hat, bei denen man sich das Grinsen nicht verkneifen kann. Trotz der brutalen und grausamen Aliens kommt auch der typische XCOM-Humor nicht zu kurz.

Schon auf den Straßen trafen wir auf die ersten Aliens, in diesem Fall Outsider mit versklavten Greys, und wir lernten schnell und schmerzhaft, dass die Autowracks auf der Straße nicht der schlechteste Platz sind, um das eigene Leben zu erhalten. Der Sturm auf eine von Aliens belagerte Radiostation, in die der einzige Überlebende des Teams sich geflüchtet hatte, wurde dann auch zu einer echten Herausforderung, die wir nur überstehen konnte, weil der Kollege in weiser Voraussicht einige Sprengladungen gelegt hatte, die er auf unseren Zuruf per Radialmenü zündete. Hier bestätigte sich die Aussage nochmals, dass es kein Ballerspiel, sondern in der Tat ein Taktikspiel ist. Nur wer die Umgebungen nutzt, die Fähigkeiten der Aliens erkennt und die eigenen geschickt einsetzt, wird hier Erfolg haben.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Ich war im Vorfeld extrem gespannt, was uns 2K da vorsetzen würde, hatten mich die ersten Ankündigungen seinerzeit doch ebenso verunsichert wie viele andere Spieler. Doch nach dieser Anspiel-Session bin ich beruhigt und freue mich sehr auf The Bureau. Natürlich ist der Titel nicht so strategisch vielfältig wie andere der Reihe. Es ist nun mal ein Actionspiel und kein Strategietitel. Doch The Bureau hat es in sich. Es ist in der Tat kein Ballerspiel, sondern ein taktisch forderndes Vergnügen mit vielen abwechslungsreichen Elementen und einem wunderbaren B-Movie-Charme, dem man sich kaum entziehen kann. Im Grunde ist es das, was ich mir erhofft habe: Ein XCOM, in dem man nicht aus der sicheren Vogelperspektive das Geschehen plant und verfolgt, sondern bei dem man mittendrin ist und ungemein viele Elemente der Serie wiederentdeckt. Klar bleiben noch einige Fragen offen, zum Beispiel ob die Missionen und Schauplätze genug Abwechslung bieten und ob die KI, vor allem die der eigene Agenten, auf einem guten Niveau ist. Nichts wäre schließlich ärgerlicher, als wenn die Kameraden ständig Kamikaze spielen. Aber ich bin da guter Hoffnung, denn das, was wir anspielen konnten, machte schon einen richtig guten Eindruck. Nebenher übrigens noch ein Lob an 2K Marin für den Mut, solch einen Titel abseits vom ganzen Mainstream in die Startlöcher zu stellen!

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The Bureau: XCOM Declassified
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