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Test - Tom Clancy's Ghost Recon: Advanced Warfighter : Tom Clancy's Ghost Recon: Advanced Warfighter

  • X360
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Nach der Trainingsmission und dem erfolgreichen Abschließen der ersten Mission ist die Steuerung derart ins Blut übergegangen, dass die Gesamtatmosphäre noch besser rüberkommt. Der Spielfluss treibt den Spieler durch die verschiedenen Teile Mexiko Citys des Jahres 2013, durch historische Straßenzüge, ärmliche Außenbezirke, Geschäftsviertel und schließlich in den von Kathedralen gesäumten historischen Stadtkern. Zeit zum Verschnaufen bleibt praktisch nicht. Sobald man sich etwas zurücklehnen will, ändert sich die Lage. An einigen Stellen kann man zur Vorsorge eine Drohne vorschicken, die Gegner markiert. Das verleiht dem Actionaspekt des Spiels nochmals Gewicht. Ebenso werden Gegner markiert, sobald man einmal das Fadenkreuz darüberstreichen lässt. Im Jahr 2013 muss man sich nicht mehr auf die eigenen Augen verlassen. Wer dann ganz verrückt ist, versucht sich am Schwierigkeitsgrad ’hart’ und lernt, wie langsam man vorrücken muss, wenn einem sein Leben etwas wert ist. Die Scharfschützen treffen sofort tödlich, die feindlichen Soldaten schießen präzise und sehr schnell.

16 Freunde sollt ihr sein

Der von Red Storm in Amerika entwickelte Multiplayer-Modus von 'Ghost Recon: Advanced Warfighter’ (im Gegensatz zum Singleplayer, der von Ubisoft in Frankreich entwickelt wurde) ist anders und fühlt sich sehr anders an als der Einzelspieler-Modus. Dinge wie das Suchen von Deckung und das Anlehnen an Häuserecken funktionieren nicht. Außerdem ist das Spiel viel schneller und noch mehr auf Action fokussiert. Hierbei muss der Mehrspielerpart in zwei Teile aufgeteilt werden. Da wären zum einen die Kooperationsmissionen, die nicht den Missionen des Spiels entsprechen, sondern eigene Geschichten erzählen (abseits vom Haupteinsatzgebiet der Ghosts). Bis zu 16 Spieler können diese Koop-Missionen lösen, wobei sich der Schwierigkeitsgrad an die Anzahl der Spieler anpasst.

Der ’echte’ Multiplayer-Part bietet für jeden Fan etwas. Vom einfachen ’Deathmatch’ oder ’Team Deathmatch’ bis hin zu Belagerungen und ’Capture the Flag’ ist für bis zu 16 Spieler auf zehn Karten alles geboten, was das Herz begehrt. Im Spectator-Modus kann man sich bei jedem Spieler einklinken und ihm über die Schulter schauen. Dazu kommt, dass man – auch wenn es der Spieler gerade nicht nutzt – Hilfsmittel wie die Thermosicht aktivieren kann. Leider muss das Balancing für einige Modi als wirklich schlecht bezeichnet werden, da manche Maps immer dem gleichen Team alle Möglichkeiten geben und sich das auf ’Hamburger Hill’- oder Belagerungsspiele so weit auswirkt, dass sie für Clan- oder Ligaspiele unbrauchbar werden. Karten, die gut balanciert sind, machen dafür umso mehr Spaß. Deshalb, Ubisoft: Patchen und neue Maps, bitte.

Mehr als eine Milliarde Polygone und die Xbox 360

So eindrucksvoll die Zahl von einer Milliarde Polygone pro Bild klingt, so unglaublich einige Szenen aussehen, so stark merkt man doch, dass die Xbox 360 manchmal ins Stolpern kommt. In einem Langzeittest von über acht Stunden am Stück war ein Level nicht mehr spielbar, weil Artefakte und Grafikfehler die Sicht versperrten. Das mag nicht bei allen Spielern so sein, weil das schon eine lange Zeit ist, sollte aber trotzdem nicht passieren und zeigt einige Unsauberkeiten in 'Ghost Recon: Advanced Warfighter’. Dafür wird insgesamt ein tolles Bild geboten: High Dynamic Range Lighting ist ein fester Bestandteil, Hitzeflimmern und unglaubliche Weitsicht lassen den Spieler die Hitze fühlen. Keine Frage, dass 'Ghost Recon: Advanced Warfighter’ der zurzeit am besten aussehende Titel auf der neuen Microsoft-Konsole ist. Kleinere Pop-ups treten leider dennoch auf. Besonders, wenn die Weitsicht sehr groß ist und man per Zielfernrohr auf Gegnersuche geht.

Die Nacht- und Halbdunkelmissionen sind eine zweischneidige Sache. Natürlich ist es schwieriger, sich in der Nacht zurechtzufinden. Die Thermosicht hilft da ebenfalls nicht weiter. In diesen Missionen ist man konstant dabei, zwischen normaler Sicht und Nacht-/Thermosicht umzuschalten.

Wenn etwas gut in die Spielwelt eingegliedert wird, kann man es oftmals einzeln gar nicht erkennen. Und doch würde etwas fehlen, wenn man es herausnehmen würde. So verhält es sich mit dem Gesamtpaket ’Sound’. Niemals sind Effekte, Musik oder Sprachausgabe nervig – sie sind da, um das richtige Feeling zu erzeugen. Die sehr gut besetzten englischen Sprecher sorgen durch ihren Einsatz dafür, dass man die Anspannung fühlt, unter der die Spielcharaktere leiden. Wer das erste Mal mit dem Hubschrauber über Mexiko City in der Abendsonne fliegt, dazu die extra für den Titel neu interpretierte Version von ’All along the Watchtower’ hört, der freut sich über die atmosphärische Dichte und Erzählweise des gesamten Spiels. Unbegreiflich schlecht erscheint allerdings für Spieler, die Missionen im englischen Original gespielt haben, die deutsche Lokalisation. Ich würde jedem Spieler, der auf Atmosphäre wert legt, raten, beim englischen Original zu bleiben und die Sprache seiner Konsole im Systemmenü umschalten, wenn er sich in die Straßen von Mexico City stürzen will.

Fazit

von
'Ghost Recon: Advanced Warfighter’ ist kein klassischer Taktik-Shooter mehr. Puristen sollten nur zu diesem Spiel greifen, wenn sie wissen, worauf sie sich einlassen. Diejenigen, die einen actiongeladenen Hochklasse-Shooter mit Taktik-Einschlag suchen, der technisch zum derzeit Besten auf der neuen Konsole zählt und der eine gelungene Geschichte besitzt, können ohne Bedenken zugreifen. Nach etwa zehn Stunden hat man auf der normalen Schwierigkeitsstufe alle Missionen gesehen. Dann kommt man zum tollen Multiplayer-Part und den Kooperativ-Missionen. Obwohl es teilweise noch am Balancing im Mehrspieler-Modus hapert, fesselt dieser Teil nochmals für viele Stunden. 'Ghost Recon: Advanced Warfighter’ ist das momentane Optimum an Grafik, Sound und Einbindung des Spielers auf der Xbox 360.

Überblick

Pro

  • Grafikpracht, die zurzeit ihresgleichen sucht
  • genialer Soundtrack, motivierte Sprecher
  • gutes Missionsdesign
  • glaubhafte Geschichte, gut erzählt
  • fesselnder Multiplayer-Modus

Contra

  • KI der eigenen Truppen teilweise einfach furchtbar
  • KI der Gegner schlecht
  • Grafikfehler nach längeren Sessions
  • Balancing im MP noch nicht gut

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