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Test - VVVVVV : C64-Feeling auf dem 3DS

  • 3DS
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Das schlichte Spielprinzip schließt Rätsel komplett aus, dafür müsst ihr einige eurer Crew-Mitglieder zurück zum Raumschiff begleiten, sobald ihr sie gefunden habt. Hierbei trotten sie euch blind hinterher, weshalb ihr beim Passieren von Gefahrenzonen gleich doppelt auf das richtige Timing achten müsst.

Schlicht und genial

Das Spiel lebt von zwei Stärken: Zum einen steckt das Level-Design trotz des simplen Spielprinzips voll origineller Ideen und einer gewitzten Architektur. Die fremde Dimension ist nicht linear aufgebaut, sondern ähnlich einem klassischen Metroid schön verzweigt. Deshalb wird VVVVVV niemals langweilig, obwohl ihr eigentlich nur lauft sowie ständig zwischen Boden und Decke wechselt.

Zum zweiten ist der Soundtrack von Magnus Pålsson ein echter Genuss. Seine Instrumentierung orientiert sich an der kultigen Chiptune-Technologie und vermittelt ähnlich wie die Grafik ein fesches Retrogefühl. Ein Großteil der Melodien geht sofort ins Blut. Viele Musikstücke klingen gleichzeitig eingängig, vertraut, komplex und vielschichtig.

Inzwischen existiert für das PC-Original von VVVVVV ein Leveleditor. Mehrere Fans und Freunde von Terry Cavanagh, dem Erfinder des Spiels, haben dieses Utensil fleißig genutzt und ihre ganz eigene Dimension gebastelt, in der ihr erneut mit Captain Viridian auf die Suche nach euren Crew-Mitgliedern geht. Netterweise liegen der 3DS-Umsetzung 18 solcher selbstgebauten Levels bei. Seid jedoch gewarnt: Die meisten davon übertreffen den Schwierigkeitsgrad des Orginalspiels bei Weitem und sind nur für absolute Profizocker genießbar.

Aus diesem Grund kann dieser Bonus die größte Schwäche des Spiels nur bedingt kompensieren: VVVVVV ist nicht besonders umfangreich. Für das Finden aller Crew-Mitglieder benötigt ihr gut ein bis maximal zwei Stunden, selbst wenn ihr dabei tausend Tode gestorben seid. Darüber hinaus motivieren allenfalls die zwanzig leuchtenden Objekte, die teilweise gut versteckt in der Dimensionsinterferenz herumliegen, und diverse Time-Trial-Herausforderungen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Das PC-Original habe ich bereits vor zwei Jahren regelrecht verschlungen, weshalb ich die frohe Kunde verbreiten möchte: Bei der 3DS-Umsetzung ist nichts von der Faszination verloren gegangen. Freilich wäre es aufgrund des schlichten Spielprinzips, der auf bewusst auf C64-Niveau gehaltenen Grafik sowie des narrensicheren Level-Designs verwunderlich gewesen, wenn Entwickler Nicalis diese Konvertierung irgendwie ruiniert hätte. So können auch Nintendo-Fans einen der originellsten Independent-Titel der jüngeren Zeit erleben, gleichwohl deren Nerven aufgrund der peniblen Kollisionsabfrage mehrfach auf die Probe gestellt werden. Zur Beruhigung gibt es die beschwingte wie wirklich ausgezeichnet komponiert Chiptune-Musik, die ohne jeden Zweifel zur besten ihrer Art gehört.

Überblick

Pro

  • einer der besten modernen Chiptune-Soundtracks
  • simples Spielkonzept, starkes Leveldesign
  • äußerst charmanter Retrostil

Contra

  • pingelige Kollisionsabfrage
  • die meisten Bonuslevels sind viel zu schwer
  • kurzes Hauptspiel

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