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Test - Wii Play: Motion : Spiel's feinfühliger, Sam!

  • Wii
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Beispielsweise müsst ihr per Wii-Fernbedienung eine überdimensionale Eistüte möglichst gerade halten, um herabfallende Eiskugeln oder einen Softeisstrahl aufzufangen. Logisch, dass der "Eisberg" rasch stärker wackelt als der Trainerstuhl eines abstiegsgefährdeten Fußballclubs. Ebenfalls amüsant: Dank MotionPlus und Wiimote-Lautsprecher geht ihr mit Fingerspitzengefühl ganz im Stil der legendären Ghostbusters auf Gespensterjagd. Ein andermal sollt ihr ein Raumschiff samt Ladung an eine Raumstation andocken.

Noch schlichter: Eure Spielfigur fliegt durch einen Tunnel, wo alle paar Meter eine Mauer den Fall erschwert. Nur wenn ihr eure Wii-Fernbedienung und damit die Spielfigur so dreht, dass sie durch den jeweiligen Mauerspalt passt, vermeidet ihr ein vorzeitiges Spielende. Fast schon meditativ: Werft einen flachen Stein so über den See, dass er mehrmals von der Wasseroberfläche abprallt - und passt auf, dass die Wii-Fernbedienung nicht aufgrund eures Eifers im Fernseher landet. Altbekannt wie öde hingegen die olle Maulwurfklopperei, wie man sie von der Kirmes kennt.

Nicht überall ein Plus im technischen Bereich

Tatsächlich merkt man bei den meisten Minispielen das Plus des Wii MotionPlus: Die Steuerung ist exakter, diverse Minispiele wären ohne den Zusatz nicht realisierbar gewesen. Allerdings wundert man sich unweigerlich, weshalb die Steuerung bei einigen der zwölf Minispiele, beispielsweise bei einem anspruchslosen Schießbudenspiel, hakelig oder ungenau ausfällt - dies lässt sich wohl am ehesten mit der Schlampigkeit der Programmierer erklären.

Außerdem ist Wii Play: Motion genau wie sein Vorgänger ein spielerisches wie motivationstechnisches Leichtgewicht: Die Spielchen sind arg schlicht, die Motivation, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, ist alleine bald aufgebraucht. Ärgerlicherweise fehlt überdies ein Story- oder Turniermodus, der euch länger bei Laune halten würde. So wandert die Disc bald bloß noch in geselliger Spielrunde in die Wii. Hier punktet Wii Play: Motion als gutmütiger Party-Spaß, der auch Gelegenheitsspielern und gar Nichtspielern Spaß bereitet. Wobei ihr leider einige Minispiele bloß nacheinander zocken dürft.

Aber zurück zur Technik: Mag die Bewegungssteuerung noch auf einem zeitgemäßen Level sein, gilt dies für die Präsentation keineswegs. Die Optik von Wii Sports und Wii Play war bereits zu Wii-Anfangszeiten im Grunde inakzeptabel und Wii Play: Motion setzt euch eine kaum aufwendigere Optik vor. Die Wii kann mehr und der Wii-Spieler kann mehr erwarten als diese lieblose Inszenierung. Dazu kommt, dass die omnipräsenten Miis nicht jedermanns Sache sind. Schade, dass beispielsweise keine Nintendo-Helden als Alternativen auswählbar sind. Ähnlich schwach fällt der Sound mit überwiegend nervigen Dudelmelodien und einer spartanischen Geräuschkulisse aus.

Fazit

von David Stöckli
Ich habe einst sehr viel von Wii MotionPlus erwartet und war bislang vom Spiele-Output eher ernüchtert. Genauso ernüchternd ist Wii Play: Motion. Die schwache Technik passt zu den dezent uninspirierten Geschicklichkeitsspielen. Viele dieser Spielchen machen außerdem einfach zu wenig Spaß, weil man diese Aufgaben so ähnlich schon x-fach in anderen Spielen gezockt hat. Übrig bleibt eine unnötige Spielsammlung, die bloß kurzzeitig als Party-Gaudi taugt und vor allem eines ist: nicht mehr als eine Disc-Beilage zu einer Wii-Fernbedienung.

Überblick

Pro

  • überwiegend gute MotionPlus-Nutzung
  • einige spaßige Zusatzspielvarianten
  • taugt prima als Party-Spiel

Contra

  • qualitativ sehr durchwachsene Minispiele
  • technisch veraltete Präsentation
  • einige Minispiele mit ungenauer Bewegungsabfrage

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