Test - X3: Reunion : X3: Reunion
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Wer sein Schiff voll unter Kontrolle haben will, muss sich durch einen Riesenwust an Tastenkombinationen bzw. Hotkeys kämpfen. Da hilft auch die nett gemeinte Ingame-Hilfe nicht wirklich weiter, da diese wichtige Details einfach verschweigt. Auch das etwas eigensinnige Menü-Management mithilfe der rechten Maustaste ist nicht das Gelbe vom Ei. Sogar das HUD des Schiffes stellt Anfänger vor mehr Fragen, als es Antworten liefert. Echte Profis und Kenner des Vorgängers haben damit sicherlich kaum Probleme und schöpfen das Potenzial voll aus. Alle anderen werden jedoch abgeschreckt.
Es steckt viel drinSchade eigentlich, denn im Kern hat 'X3: Reunion' viel zu bieten. Alleine das Handelssystem offenbart mit einem dicken Zeitpolster im Rücken einen wahren Suchtfaktor. Ihr fliegt von Station zu Station, vergleicht die Preise, passt Wirtschaftsschwankungen ab und nutzt Lieferengpässe zu euren Gunsten aus. Wahlweise entscheidet ihr euch zu Beginn sogar für eine reine Händlerkarriere. Alternativ stehen Laufbahnen als Attentäter oder Forscher zur Auswahl – oder soll es eine Runde im Simulator sein? Der ist ein recht guter Einstieg für den Umgang mit dem Zielsystem, das gerade in hitzigen Gefechten samt der Hektik etwas störrisch und unkomfortabel wirkt.
Habt ihr diese Tücken aber erst mal gemeistert, könnt ihr euch auf packende Dogfights im Weltraum freuen. Mit erfolgreichen Abschüssen und anderen Verdiensten steigen euer Ansehen und der Kontostand. Das Geld investiert ihr in bessere Ausrüstung für euren Raumjäger oder größere Ladekapazitäten des Frachters. Ganz wie ihr wollt. Wie bereits erwähnt: Wer genügend Zeit, Geduld und eine Portion Frustresistenz mitbringt, kann sich in den Weiten des X3-Universums austoben und kommt voll auf seine Kosten.
Fühlt sich an wie echtEiner der großen Pluspunkte des Spiels ist ganz klar die dichte und glaubhafte Atmosphäre. Man hat zu jeder Zeit das Gefühl, sich in den schier unendlichen Weiten des Universums zu bewegen. Alles um einen herum ist riesig und das eigene Schiff ist im direkten Vergleich winzig klein. Dank leuchtender Pulsare, farbiger Sternennebel und strahlender Planeten kommt sofort Science-Fiction-Stimmung auf. Die Schiffsmodelle wirken zwar manchmal etwas detailarm, doch insgesamt können sich die Objekte allesamt sehen lassen. Die Kämpfe sind ebenfalls effektreich in Szene gesetzt und warten mit gleißenden Explosionen und farbigen Laserstrahlen auf. An einigen Stellen mussten wir leider unschöne Grafik- bzw. Clipping-Fehler feststellen, die den positiven Gesamteindruck etwas trüben. Auch die stockenden Video-Meldungen fielen negativ auf.
Ebenfalls verantwortlich für die tolle Atmosphäre ist der exzellente Soundtrack. Von orchestralen, fast schon sphärischen Klängen begleitet, lässt man sich schon mal gerne einige Minuten einfach treiben. Kombiniert mit den beeindruckenden Bildern des Weltalls nimmt das alles beinahe mystische Züge an. Im Kampf schaltet die Musik auf dynamischere Rhythmen um. Etwas durchwachsener präsentiert sich dagegen die deutsche Sprachausgabe. Wirklich schlecht sind die Sprecher nie, doch mangelt es oftmals an Betonungsvermögen und Engagement.
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