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Test - Another Code: Recollection : Test: Die beiden Mystery-Adventure kommen endlich auf Switch

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Greift zu, wenn...

… ihr Lust auf ein entschleunigtes Abenteuer mit hoher Rätseldichte und mystischer Atmosphäre habt.

Spart es euch, wenn...

… ihr nicht einmal dieses Review lesen konntet, ohne nervös mit den Fingern auf den Tisch zu klopfen. Für dieses Spiel braucht ihr Geduld.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Nicht umsonst ein Kult-Klassiker

Als die Another-Code-Spiele vor vielen Jahren erschienen, wurden sie im Allgemeinen nicht besonders warmherzig empfangen. Viele urteilten, sie seien zu behäbig und zu ereignislos angesichts ihrer Spielzeit. Anderen waren die Rätsel zu schwer. Erst über Jahre hinweg änderte sich die Einstellung. Diese besondere Ruhe und Einfühlsamkeit im Storytelling, wie auch die geschickt etablierten Eigenschaften aller Spielfiguren, erschafft eine Atmosphäre, die man nicht oft antrifft. Diese Atmosphäre wurde im Remake nicht nur eingefangen, sondern zusätzlich vertieft.

Ich kann Kritiker des Konzepts allerdings verstehen. Auch mir sind gewissen Szenen zu langatmig. Es ist meiner Meinung nach nicht immer nötig, jeden Gedankengang zur tiefgreifenden Emotion mutieren zu lassen. Schon gar nicht, wenn der Gedankengang zwei Szenen später wieder über den Haufen geworfen werden muss, weil sich neue Erkenntnisse bilden. Auch Ashleys ständiges Gestöhne geht mir in der Vertonung der Neuauflage mächtig auf den Zeiger. Um ihre Gefühlslage zu vermitteln, hätte man Gesichtsausdrücke, und Körperhaltung heranziehen können. Gerade so ein Teenager strotzt doch vor Attitüde.

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Ich halte die Neuauflage dieser Klassiker also keineswegs für einen vollen Erfolg, zumal der grafische Anstrich auf technischer Seite selbst für die Switch schwach ist. Stilistisch mag ich den Aquarell-Stil durchaus, zumal die Räumlichkeiten der Häuser einige schöne modellierte Objekte zeigen. Aber die Kamera ist lähmend langsam, sofern man das nicht im Optionsmenü ändert, und klebt zudem oft zu nah an Ashleys Rücken. Wenn man dann bei einem Spaziergang im Freien bei einer Steinwand meint, nur noch einen groben Grauton-Klecks zu sehen, blitzen schnell Begehrlichkeiten auf.

Davon mal abgesehen bietet die Kompilation der beiden Klassiker allerdings ordentlich Stoff für Rätselfreunde und Fans von Visual Novels. Die neuen Hilfsfunktionen senken den Schwierigkeitsgrad gehörig, sofern ihr sie in Anspruch nehmt, daher brauchen auch Einsteiger die Puzzles nicht zu fürchten. Kurzum: Another Code: Recollection ist kein Stoff für Jedermann. Aber wenn ihr ein entschleunigtes Spielerlebnis sucht, solltet ihr auf jeden Fall mal reinschauen. Saugt euch notfalls erst einmal die Demo aus Nintendos Online-Store.

Überblick

Pro

  • dichte Atmosphäre
  • gelungene Neuinterpretation zweier Adventure-Klassiker
  • interessante Puzzles
  • gut ausgearbeitete Spielfiguren
  • grundsätzlich gute Klangkulisse
  • Sprachausgabe in Englisch oder Japanisch
  • neue optionale Hilfsfunktionen senken den Schwierigkeitsgrad

Contra

  • manchmal unnötig langatmig
  • gewisse Puzzles arg kryptisch
  • Kamera nicht immer ideal positioniert
  • stilistisch schön, aber technisch kein Highlight

Awards

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    • NSw

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