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Test - Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt : Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

  • PSone
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Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Handeln und Klettern gehören zu Milos Spezialitäten.

Die Spielcharaktere wechselt ihr an einem Funkgerät, das gelegentlich in den Welten auftaucht. Dort könnt ihr zwischen den Figuren wechseln und manchmal sogar abspeichern. Doch woran erkennt ihr, an welcher Stelle welche Spielfigur angesagt ist? Diese Informationen erhaltet ihr im Spiel selbst. An diversen Stellen, an denen Interaktivität gefragt ist, erscheint über der Spielfigur ein Ausrufezeichen. Nach einer kurzen Denkpause erklärt die Figur dann meist, was zu tun ist. Ihr müsst nur noch raten, welche Spielfigur dieses Problem beseitigen kann. Einige einfache Beispiele: Im Verlaufe des Spieles findet ihr ein Zahnrad und einen riesigen Bohrer, der jedoch defekt ist. Wer könnte nun die Maschine reparieren? Genau, Audrey besitzt technisches Verständnis und löst die Aufgabe. Und wer ist in der Lage, ein mit Geröll versperrtes Tor aufzusprengen? Ihr seht schon, gemäß der Zielgruppe sind diese Aufgaben nicht schwierig ausgefallen und eher zeitaufwendig, als herausfordernd.

Immerhin haben die Jungs von Eurocom es dadurch geschafft, das Spiel unterhaltsam zu gestalten. Die Wege sind relativ linear und nur selten werdet ihr diverse Abschnitte erneut bestreiten. An vielen Stellen werdet ihr nicht weiterkommen, bevor ein Rätsel gelöst oder ein Schalter an einer anderen Stelle betätigt wurde. Diese zu finden, ist erst in späteren Welten ein Problem - wer jedoch seine Augen offen hält, wird schnell klar kommen. Frustration bleibt also aussen vor. Überhaupt ist das Spiel sehr einfach ausgefallen und bereits mittelmäßige Spieler werden bereits mehr Leben einsammeln, als sie normalerweise verlieren. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zunächst einmal gibt es nur wenige Möglichkeiten, in einen Abgrund zu stürzen. Selbst wenn das passiert, verliert ihr nur einige Energiepunkte und nicht sofort ein Leben. Ihr startet dann am letzten Radio, welches auch einzelne Etappen markiert. Ein weiterer Aspekt sind die unterschiedlichen Gegner. Deren Waffen sind nicht verheerend und sehr langsam. Es dauert so seine Zeit, bevor der Gegner zum erneuten Angriff ansetzt - egal ob Käfer, Feuer- und Eisgolem oder andere Insekten. Somit habt ihr viel Zeit, den Gegner zu bezwingen. Abgesehen davon treten sie nur selten in Zweier- oder Dreiergruppen auf und können bereits aus grosser Distanz besiegt werden. Wer also nicht völlig planlos durch die Gegend rennt, der wird in keine Schwierigkeiten kommen.

Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Kämpfe gegen solche Endbosse sind nur ganz selten.

Wie bereits gesagt, beinhaltet das Spiel auch diverse Items. So lassen sich jede Menge Essendosen oder Medipacks finden, mit denen ihr eure Energieleiste wieder auffüllen könnt. Davon gibt es haufenweise in Kisten versteckt, die ihr nur kaputtschlagen müsst. Milo kann von jedem Item maximal zehn Stück bei sich tragen und somit brauchte ich in den letzten Welten keine Kisten mehr aufschlagen, da ich von allem reichlich besass. Selbstverständlich liegen auch einige Leben in der Gegend herum - diese sind aber versteckter und schwieriger zu finden. Ihnen nachzujagen, macht jedoch kaum Sinn, da ihr mittels weisser Kristalle ebenfalls zu weiteren Leben gelangen könnt. Für 15 Stück gibt es ein neues Leben. Ziemlich großzügig, da pro Level mindestens 30 solche weisse Kristalle versteckt sind und ihr jederzeit auch in andere Level zurückspringen könnt, um Items und Leben neu nachzurüsten.

Der Sinn dieser Rücksprungaktion ist aber an und für sich ein anderer: Es gibt pro Level verschiedene Buchstaben des Wortes ATLANTIS. Sammelt ihr alle Buchstaben pro Welt ein, dürft ihr im Hauptmenü ein Filmchen anschauen. Ausserdem gibt es pro Level einen grünen Kristall. Sammelt ihr alle ein, dürft ihr noch Artworks anschauen und die Charaktere geniessen, die dann frei drehbar sind und von allen Seiten betrachtet werden können. Mittels der Rücksprungaktion ist es euch also möglich, die Jagd nach dem grünen Kristall und den Buchstaben nachzuholen. Neben den weissen Kristallen gibt es noch andere bunte Kristalle, die ihr mit euren Waffen benutzen könnt, womit diese dann effektiver sind. Benutzt habe ich diese Kristalle jedoch nie.

Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Viele Gegner lassen sich aus grosser Distanz besiegen.

Spielerisch gesehen ist der Titel also recht einfach (in Anbetracht der Zielgruppe ist das durchaus legitim), aber durchaus motivierend geworden. Eurocom hat bei der Umsetzung grossen Wert auf eine abwechslungsreiche Gestaltung der Level gelegt. Mal seid ihr auf einem U-Boot, dann im Kampf mit einem Wassermonster, auf der Flucht mit einem Fahrzeug, in einem Level, wo viele gekonnte Sprungeinlagen gefragt sind, mal taucht ihr fast ausschliesslich durch Level und ähnliches. Spielerisch für Genre-Fans nichts Neues, aber dafür gut gemischt. Jede der zwölf Welten ist grafisch anders gestaltet worden und unterstreicht die gekonnte Mischung des Gameplays. Die Grafiken selbst erinnern an Aladdin und sind im Zeichentrickstil gehalten. Gegenüber der Preview-Fassung gibt es keinerlei Probleme mit der Darstellung mehr und insgesamt entsteht ein guter Gesamteindruck, da es an Details bei den Texturen nicht mangelt und die gesamte Engine flüssig läuft. Ein grafisches Feuerwerk oder technisch gekonnt inszenierte Umgebungen sucht man aber vergebens. Man hat eher das Gefühl, alles bereits schon mal irgendwo gesehen zu haben.

So richtig erstklassig ist der Titel in Punkto Soundkulisse. Der Titelsong erscheint immer wieder mal in den einzelnen Welten. Dort werden auch andere Tracks aus dem Film abgespielt, die in den einzelnen Abschnitten jeder Welt wechseln und somit dynamisch erscheinen. Die deutsche Lokalisation ist sehr gut gelungen. Es sind die Kinosprecher, die den Charakteren ihre Stimme leihen. Allerdings geschieht das meist nur in den Zwischensequenzen. In Sachen Geräuscheffekte der Gegner und Spielumgebung ist mir nichts Negatives aufgefallen.

 

Fazit

von Jan Krause
'Atlantis' ist ein toller Plattformer mit ziemlich einfachem Schwierigkeitsgrad. Die Durchspieldauer liegt unter zehn Stunden Spielzeit für fortgeschrittene Spieler. Daher empfiehlt sich der Titel eher für jüngere Spieler. Positiv sind die einfach verständliche Steuerung, der Abwechslungsreichtum in Sachen Gameplay, sowie die vielen Zwischensequenzen aus dem Kinofilm. Alles in allem ist 'Atlantis' ein relativ gewaltfreies, linear gehaltenes Spiel für Kleine und daher durchaus eine Erwägung als Weihnachtsgeschenk wert, sofern 'Harry Potter und der Stein der Weisen' nicht an erster Stelle steht.  

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