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Test - Atomic Heart : Bioshock-Konkurrent oder Grafikblender?

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Greift zu, wenn...

… ihr ein Herz für dezent abgedrehte Singleplayer-Shooter im Stile von Wolfenstein, Bioshock oder Prey habt und über einige überambitionierte, schlecht vermittelte Spielelemente hinwegsehen könnt.

Spart es euch, wenn...

… ihr High-Speed-Action a la Call of Duty auf der Wunschliste habt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Sehenswert gestalteter Shooter mit einigen Designschwächen

Abseits aller Kontroversen war ich gespannt auf Atomic Heart. Entpuppt es sich als Grafikblender oder tatsächlich als ernsthafter Konkurrent famoser Singleplayer-Shooter wie Bioshock, Prey oder Wolfenstein? Nicht, weil Mundfish es nicht gewollt hätte – Atomic Heart strotzt nur so vor Ambitionen und quillt dabei gern auch mal über. Konzeptionelle Anleihen bei Bioshock sind durchaus erkennbar, sowohl inhaltlich in Form der Dystopie eines ideologischen Ideals, als auch spielerisch bei Kampf, Waffenvielfalt und Elementarkräften. Schlussendlich ist es beides nicht, sondern ein tatsächlich relativ gutes Spiel, vor allem für ein Erstlingswerk. Allerdings war da noch einiges mehr drin.

Gestalterisch kann man dem Spiel wenig vorwerfen. Das Art Design und die grafische Umsetzung sind absolut sehenswert und vor allem eigenständig. Der Soundtrack ist Klasse und die deutsche Spachausgabe ist immerhin prinzipiell nicht übel, sieht man mal davon ab, dass die Masse an blöden Sprüchen der Hauptfigur und das stetige Gebrabbel von Handschuh Charles mitunter einfach zu viel werden. Irgendwann hört man einfach nicht mehr hin und das ist schade, weil man so einige wichtige Storyhappen verpasst. Überhaupt ist die Inszenierung der Story an sich nicht gerade eine Stärke des Spiels. Nach einem starken Einstieg verliert man doch recht schnell den Faden – das geht besser und intensiver.

Was mich im Grunde am meisten stört ist, dass Atomic Heart keinen wirklichen Flow hat. Die Story bekommt keinen Drive, das stetige (und nötige) Ressourcensammeln reißt einen immer wieder heraus, trotz sinnvoller Bedienung. Man wird nie wirklich gut an neue Spielelemente oder Upgrades herangeführt, einige Steuerungsfunktionen sind nicht dokumentiert, die Menüs könnten um einiges intuitiver und übersichtlicher sein. Auch einige Spielabschnitte sind einfach unnötig aufgebläht – in der Kürze liegt die Würze.

Ein etwas strafferes Gesamterlebnis hätte dem Spiel sehr gut getan, so verliert man sich immer wieder in an sich sinnvollen Bausteinen, die aber nicht konsequent ausgearbeitet wurden. Atomic Heart artet trotz guter Ideen und der unbestrittenen Grafikpracht immer wieder in Arbeit aus, anstatt Spielspaß zu verbreiten. Ein paar weniger „Och nee, echt jetzt?“-Momente und ein strafferer Spielfluss hätten dem sicherlich nicht schlechten Spiel sehr gut getan.

Überblick

Pro

  • beeindruckende Gestaltung von Grafik und Art Design
  • erfreulich flüssige Performance ohne allzu große Bugs
  • originell gestaltete Spielwelt
  • solide, wenn auch nicht übermäßig beeindruckend inszenierte Story
  • gute Synchronsprecher
  • abwechslungsreiche Kämpfe
  • beeindruckende Bosse
  • guter Soundtrack
  • clevere Rätselpassagen

Contra

  • einige Spielelemente schlecht bis gar nicht erklärt
  • nervige Ressourcensammelei
  • einige Abschnitte zu sehr ausgewalzt
  • Humor zündet nicht immer
  • Bedienung und Menüs könnten übersichtlicher sein
  • zum Launch kein Ray-Tracing
  • schwache Charakterisierung der Hauptfigur
  • Polymer-Fertigkeiten recht saftlos
  • nicht viel los in den Außenarealen

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