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Test - Banishers: Ghosts of New Eden : Wow, das Geisterjäger-Action-Adventure ist viel größer als wir dachten

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  • PS5
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Greift zu, wenn...

… ihr ein Action-Adventure in einzigartigem Setting mit flotten Kämpfen, bedrückenden Entscheidungen und massig Aktivitäten spielen wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr schnell gelangweilt seid von fehlender Abwechslung und eintönigen Abläufen.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Spannendes Setting, flotte Kämpfe, riesige Spielwelt, herzzerreißende Entscheidungen. Aber.

Banishers: Ghosts of New Eden ist die Hingabe, Leidenschaft und Liebe seiner Entwickler in jedem Moment deutlich anzumerken. Die Liebesgeschichte der beiden Geisterjäger, die in ihrem Kampf gegen einen Hexenfluch auch ihr eigenes tragisches Schicksal besiegeln, sticht aus dem Helden- und Phantastik-Einerlei ähnlich gearteter Action-Adventure-Titel angenehm heraus und stellt seine Spieler immer wieder moralisch auf die Probe, zwischen eigenen Wertvorstellungen und spielgerichtetem Zweckdenken abzuwägen. Dass man sich zunehmend dabei unwohl fühlt, manche Entscheidungen dem eigenen Gewissen regelrecht zuwider sind - das muss ein Spiel erstmal schaffen.

Das Kampfsystem wiederum spielt sich flott, frisch und geschmeidig. Vor allem im ständigen Wechsel zwischen Haudegen Red und seiner zaubernden Geistergefährtin Antea ergeben sich originelle Facetten, ohne dass sich das Spiel mit Moves und Möglichkeiten überlädt. Die Bosse gehören mit zum beeindruckendsten, was es in letzter Zeit in dieser Kategorie gab, und die grafische Präsentation kann sich durchweg sehen lassen. Die Spielwelt wiederum ist riesig und prall gefüllt mit Aktivitäten und Nebenquests. Überall gibt es etwas zu entdecken und nicht selten will man nur mal eben noch kurz schauen, was sich hinter dieser und jener Abzweigung verbirgt, nur um sich für die nächsten Stunden in einem neuen optionalen Gebiet zu verlaufen.

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Leider wird vermutlich nur ein Bruchteil der Spieler den bewundernswerten Aufwand, den sich die Entwickler gemacht haben, je zu Gesicht bekommen. Denn schon bald wiederholt sich einfach nur noch alles, sieht alles gleich aus und fühlen sich die immer nach demselben Schema ablaufenden Kämpfe tretmühlenartig und monoton an, sodass man zwangsweise irgendwann die Lust daran verliert. Den Spukermittlungen, dem eigentlichen Herzen von Banishers, will man sich dann schon gar nicht mehr ausführlich widmen, auch weil man schnell das ständig wiederkehrende Muster durchschaut, nach dem sie gestrickt sind. Von den mitunter in unzeitgemäßer Schnodderschnauze verfassten Dialogen mal ganz zu schweigen.

Dabei ist Banishers beileibe kein schlechtes Spiel, im Gegenteil, unterm Strich eigentlich ein recht ordentliches. Aber es hätte eben ein hervorragendes Spiel sein und seinen direkten AAA-Konkurrenten von God of War bis Star Wars Jedi auf Augenhöhe begegnen können, hätten die Entwickler die unfassbar viele Arbeit, die sie augenscheinlich geleistet haben, weniger in schiere Uferlosigkeit gesteckt, sondern stattdessen in die Vielfalt und Ausgereiftheit ihrer Inhalte. Selten jedenfalls hat mich ein Spiel in eine derartig schwankende Berg-und-Tal-Bahn gesetzt zwischen „wow, macht das Bock“-Momenten und „uff, ich hab sowas von keine Lust mehr.“

Überblick

Pro

  • außergewöhnliches, düsteres Setting
  • flottes Kampfsystem
  • riesige Spielwelt
  • massig Inhalt für bis zu 60 Stunden
  • moralische Entscheidungen
  • Inszenierung auf Nextgen-Niveau

Contra

  • zu wenig Abwechslung
  • auf Dauer monotone Kämpfe
  • Masse statt Klasse
  • erzählerisch durchschaubares Muster
  • viel Leerlauf

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