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Test - Castlevania: Curse of Darkness : Castlevania: Curse of Darkness

  • PS2
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Den Beelzebub mit dem Teufel austreiben …

Der größte Schwachpunkt von ’Curse of Darkness’ ist das recht einfallslose Leveldesign. Stets nur geradeaus oder im Neunzig-Grad-Winkel verlaufende, schmale Korridore vermitteln nicht gerade das Gefühl von Freiheit, das man an modernen Action-Adventures kennen und lieben gelernt hat. Darüber können auch die teils versteckten und erst durch neue Talente passierbaren Geheimpassagen nicht hinwegtäuschen. Allerdings lenkt Konami recht geschickt von dieser Tatsache ab: durch die so genannten Unschuldsteufel. Dieses Feature stellt euch verschieden geartete dämonische Gefährten zur Seite, die sich gemäß eurem Verhalten unterschiedlich entwickeln. Diese höllischen Tamagotchis kommen in Feen-, Magier-, Steinmonster- oder Vogelform daher und gehorchen euren Anweisungen aufs Wort. Per Steuerkreuz befehlt ihr ihnen autonomes Verhalten oder wählt und zündet deren Spezialfähigkeiten per Dreiecktaste selbst. Die heilkundigen Feen bilden hierbei die passivste Fraktion, während die Magier den Aggressoren per Zauberattacke aus der Ferne heimleuchten. Die Steinkolosse verfügen über eine Beschützerfunktion und zahlreiche Nahkampfattacken und eure gefiederten Kumpanen tragen euch sanft und sicher über bodenlose Schluchten.

Neben den auf die übliche Hau-drauf-Art erworbenen Erfahrungspunkten sind es vor allem die Evolutionskristalle, auf die eure Schützlinge angewiesen sind. Je nach verwendeter Waffe lassen besiegte Feinde verschiedenfarbige Juwelen fallen, welche die Art der Entwicklung und somit auch das Aussehen und die Fähigkeiten eures Monstrums beeinflussen. Schade, dass Konami dem Spieler die Auswirkungen seiner Waffenwahl auf den Unschuldsteufel nicht schon im Vorfeld verrät. Die Devise lautet also ganz klar: Ausprobieren! Nach einer Weile lässt jede eurer Züchtungen eine Teufelsscherbe fallen, welche ihr im Shop zu einem neuen Unschuldsteufel umwandelt. Ein tolles System, das, spätestens wenn der Spieler seinen zweiten KI-Kollegen erhält, einen nicht zu leugnenden Suchteffekt erzeugt. Ab diesem Zeitpunkt ist man geneigt, Konami die langweiligen Levelkonstrukte zu vergeben und zu vergessen, denn es zählt nur eins: an die Kristalle für die nächste Evolutionsstufe zu kommen.

Mit halbem Herzen

Das Gefühl einer gewissen Halbherzigkeit wird man dennoch während der gesamten Spieldauer nicht los. Das mag an der vollständig veralteten Grafik mit ihren verwaschenen Texturen liegen, an dem zu behäbigen Lauftempo Hectors oder der verbockten Zielaufschaltung, welche die Kamera ein ums andere Mal wild umherschlingern lässt. Ein gutes Spiel ist ’Curse of Darkness’ aber – vor allem wegen zuletzt erwähnter Stärken und des tollen englischen Voice-Actings – allemal.

Fazit

von Alexander Bohn
’Castlevania – Curse of Darkness’ macht vor allem deutlich, dass Konami einer ihrer ältesten Serien anscheinend keine große Bedeutung mehr beimisst. Geradezu stiefmütterlich wird hier ein tolles Konzept in eine mit deutlichen Mängeln behaftete Schale gepresst. Dabei wäre so viel mehr drin gewesen, für diese einstmals (und auf Nintendo-Handhelds noch immer) wahrhaft großartige Serie. Das tolle Unschuldsteufel-Feature und die typische Post-Gothic-Atmosphäre bescheinigen dem Titel zwar seine Daseinsberechtigung in vollem Umfang, ob dies allerdings reichen wird, auch dieses Serienkind zu einem Verkaufsschlager werden zu lassen, wage ich zu bezweifeln.

Überblick

Pro

  • Sucht erzeugendes Unschuldsteufel-Feature
  • coole Gegner
  • typische ’Castlevania’-Atmosphäre

Contra

  • langweiliges Leveldesign
  • lahmes Lauftempo des Spielcharakters
  • unzeitgemäße Grafik
  • teils seltsame Animationen

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