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Test - Crimson Shroud : Tabletop auf Minibildschirm

  • 3DS
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Im Kampf steuert ihr alle drei Gefährten, die natürlich über unterschiedliche Eigenschaften verfügen. Während des Gefechts ist taktisches Vorgehen gefragt. Welchen Gegner schalte ich zuerst aus? Verwende ich im Kampf wertvolle Magiepunkte, die für Zauber und Fertigkeiten gebraucht werden? Die junge Frea hat etwa die Möglichkeit, durch Meditation einen Teil ihrer Magiepunkte wieder aufzufrischen. Manchmal kann es sich lohnen, einen der Gefährten zu heilen, statt beim Gegner Schaden zu verursachen. Ferner gibt es Sprüche, die Gegner schwächen oder die Mitstreiter stärken. Die Möglichkeiten im Kampf sind von Beginn an ziemlich vielfältig. Einsteiger könnten sich dadurch anfangs vielleicht überfordert fühlen, Rollenspiel-Fans freuen sich hingegen über die Vielfalt an Möglichkeiten und den taktischen Tiefgang.

Vor allem die Kombos, die ihr im Kampfgeschehen aufbauen könnt, erweisen sich als ziemlich effektiv. Dabei kommt den Elementen, mit denen manche eurer Waffen versehen sind, eine besondere Bedeutung zu. Wenn ihr Angriffe mit verschiedenen Elementen ausführt, könnt ihr Elementketten bilden und so euren Attacken mehr Kraft verleihen. Es lassen sich jedoch nicht alle Elemente miteinander verbinden, sodass die Auswahl eurer Angriffe eine besondere Rolle spielt. Hinzu kommt, dass auch die Angriffsmethoden der Gegner eine Auswirkung auf die Verkettung haben. Ihr seht schon, in Crimson Shroud will jede Aktion gut überlegt sein. So kann es mitunter zu längeren Gefechten kommen. Kämpfe, die länger als eine Viertelstunde dauern, stellen dabei keine Seltenheit dar.

Strategisches Abenteuer mit viel Lesefutter

Pen-&-Paper-Rollenspieler fühlen sich bei Crimson Shroud bestimmt schnell heimisch. Da wirkt es ganz sympathisch, dass die gegnerischen Kreaturen mit einem Sockelaufsatz daherkommen und so wirken, als wären sie einen Warhammer-Tabletop-Spiel entliehen.

Zwischen den Kämpfen reist ihr auf der eingeblendeten Karte durch die Welt. Mit dem Touchscreen klappt das sehr komfortabel. Doch nicht nur die taktisch geprägten Kämpfe, auch die Geschichte hat es in sich. Viele von euch könnten sich jedoch an den großen Textwüsten stören, durch die ihr euch klicken müsst. So wirkt Crimson Shroud oftmals mehr wie ein interaktives Buch als wie ein Videospiel.

Einige Szenen lassen sich überspringen. Immer, wenn sich die Geschichte in die Vergangenheit der Charaktere begibt, kann die entsprechende Stelle übersprungen werden. Wer also nicht ganz so tief in die Geschichte eintauchen möchte, kann Teile der Handlung einfach links liegen lassen und sich auf die Kampfszenen konzentrieren. Am Lesen von größeren Textmengen werdet ihr aber auch so nicht vorbei kommen. Das Lesen der Texte macht jedoch großen Spaß, da die Geschichte sehr lebhaft erzählt wird.

Zu kurz kommen darf natürlich auch das rollenspieltypische Sammelfieber nicht. Immer wieder findet ihr neue Waffen, Rüstungen oder sonstige Ausrüstungsgegenstände, die eure Werte erhöhen und euch somit bessere Chancen im Kampf gewähren. Die Werte der Charaktere erhöhen sich im Verlauf des Spiels übrigens nicht von selbst. Es gibt also kein klassisches Levelsystem für die Figuren. Ihre Werte werden lediglich durch die Ausrüstungsgegenstände verändert. Dies ist auch optisch an den Charakteren zu erkennen. Wenn ihr also eine neue Waffe bekommt, ist das im Kampf deutlich zu sehen. Weiterhin lassen sich im Verlauf des Spiels neue Fertigkeiten erlernen, die euch neue Möglichkeiten im Kampf eröffnen. Oftmals habt ihr vor dem Erlernen neuer Fertigkeiten sogar die Wahl zwischen mehreren Optionen. Wählt weise, denn die Wahl wird große Auswirkungen auf euren nächsten Kampf haben.

Fazit

Sebastian Hamers - Portraitvon Sebastian Hamers
Der Anfang von Crimson Shroud ist schon ein wenig zäh. Mehrere Minuten klickt ihr euch zunächst durch eine wahre Textwüste, komplett auf Englisch und ohne jegliche Sprachausgabe. Im Jahre 2013 ist das schon etwas gewöhnungsbedürftig. Wer sich auf das Textmonster einlässt, wird jedoch belohnt. Die Geschichte wird wirklich schön erzählt und bietet genug Anreize, immer weiter zu lesen. Gute Englischkenntnisse sind jedoch Voraussetzung, um das Spiel wirklich genießen zu können. Begeistert haben mich vor allem die Kampfsequenzen. Schon von Beginn an stehen euch viele Möglichkeiten offen, den Kampf zu gestalten. Taktisches Vorgehen ist gefragt, diesbezüglich muss sich Crimson Shroud vor keinem Vollpreisspiel verstecken. Wenn ihr also eine Vorliebe für rundenbasierte Kämpfe habt und auch vor einem halbstündigen Kampf nicht zurückschreckt, solltet ihr das Spiel einmal in Augenschein nehmen. Ungeduldige Naturen werden vermutlich nicht viel Freude am Spiel haben, zu sperrig ist der Ablauf und zu träge das Spielprinzip. Vor allem könnte doch etwas Frust aufkommen, wenn ihr nach einem zwanzigminütigen Gefecht schließlich noch ins Gras beißt.

Überblick

Pro

  • schön erzählte Geschichte
  • Kämpfe mit taktischem Tiefgang
  • etwa 10 Stunden Spielzeit
  • Sammeltrieb wird angesprochen
  • Teile der Geschichte lassen sich auf Wunsch überspringen

Contra

  • fast nur Standbilder
  • keine deutschen Texte
  • keine Sprachausgabe
  • grafisch unspektakulär

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