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Test - CronusMax Plus V3 : Xbox-Controller an PS4? Geht!

  • PC
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Die findigen Kerlchen von Collective Minds konnten uns kürzlich bereits mit dem Xbox One Media Hub positiv überraschen. Vom gleichen Hersteller stammt auch das CronusMax Plus V3, das es im Grunde schon eine Weile gibt, aber erst in der aktuellen Version nebst Firmware-Update sein volles Potenzial entfaltet. Es lässt euch nämlich mit so ziemlich jedem Controller an jeder Plattform zocken. Grund genug, das Tool, das uns freundlicherweise von GamesOnly.at zur Verfügung gestellt wurde, unter die Lupe zu nehmen.

Öffnet man die Verpackung, staunt man zunächst nicht schlecht. Neben einem mehr oder weniger simpel wirkenden USB-Stick samt einem Kabel und einer leider nur auf Englisch vorhandenen eher oberflächlichen Anleitung findet man nichts im hübsch bunten Karton. Wie jetzt, und damit soll es möglich sein, mit dem PS4-Controller an der Xbox One zu zocken? Oder mit einem Xbox-Controller an der PS3? Kann doch nicht sein, oder?

Unscheinbarer Controller-Dolmetscher

Der USB-Dongle ist in der Tat unscheinbar. Per USB-Stecker wird er in einen USB-Eingang der jeweiligen Konsole gestöpselt. Ein USB-Eingang dient zum Anschluss von Controllern, ein seitlicher Mini-USB-Anschluss samt beiliegendem Kabel verbindet das gute Stück wenn nötig mit einem PC. Ansonsten entdecken wir lediglich eine LED-Anzeige sowie einen Schalter, mit dem ihr eins der zehn auf dem CronusMax speicherbaren Profile ansteuern könnt.

Der Trick liegt darin, dass das CronusMax die Signale eines Controllers umwandelt und der jeweiligen Konsole schmackhaft macht. Folgende Kombinationen sind unter anderem grundsätzlich möglich:

  • PS3 Controller Wired: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • PS3 Controller Wireless: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • PS4 Controller Wired: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • PS4 Controller Wireless: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Xbox 360 Wired Controller: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Xbox 360 Wireless Controller: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Xbox One Wired Controller: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Wii U Pro Controller: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Wii Remote + Nunchuck: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3, Windows PC
  • Keyboard & Maus: PS4, Xbox One, Xbox 360, PS3

In einigen Fällen sind allerdings bestimmte Voraussetzungen erforderlich. So müssen bei Wireless-Controllern entsprechende Bluetooth- oder Wireless-Empfänger vorhanden sein. Maus und Tastatur werden nicht direkt angeschlossen, sondern durch einen PC zum CronusMax durchgeschleift. An den Xbox-Konsolen müssen zudem zur Initialisierung originale Kabel-Controller vorhanden sein, um das Autorisierungssystem entsprechend zu überbrücken. Nähere Angaben hierzu findet ihr auf der Herstellerseite – es würde zu sehr ins Detail gehen, hier alles aufzulisten.

Mal schwierig, mal simpel

Prinzipiell könnt ihr auf diesem Wege sogar exotischere Controller wie Lenkräder oder Flightsticks an verschiedenen Konsolen nutzen. In ersterem Fall müsst ihr allerdings auf Effekte wie Force Feedback verzichten und bei PC-Lenkrädern ist ein PC-Anschluss erforderlich, wobei der PC dann via Kabel mit dem CronusMax verbunden wird. Rumble-Funktionen hingegen werden zum Teil übernommen. Zudem müsst ihr mitunter auf bestimmte Kalibrierungselemente verzichten.

Einfachere Kombinationen, wie einen Kabel-Xbox-Controller an einer PS4 zu nutzen, sind ohne größere Umstände umsetzbar, und das funktioniert erstaunlicherweise sogar ohne erkennbare Eingabeverzögerung. Hierbei müsst ihr gegebenenfalls das CronusMax nach Download der Software kurz an den PC anschließen, das Ausgabeprotokoll wählen, das Gerät in die Konsole stöpseln, den Controller in den Eingang des CronusMax stecken und los geht es. Je nach Controller und Konsole ist das mal simpler, mal aufwendiger. Es gibt aber bereits eine ganze Reihe von YouTube-Videos und Forenbeiträgen, die euch bei etwaigen Problemen weiterhelfen.

Wir hatten jedenfalls kaum Probleme, einen Xbox-Controller an einer PS4 oder einen PS4-Controller an einer Xbox One zum Laufen zu bringen. Komplexere Controller wie Lenkräder bedürfen einiger Einstellungen am PC in der Software des CronusMax, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Mächtiger Editor mit fragwürdigen Möglichkeiten

Die Möglichkeiten des CronusMax sind damit allerdings noch nicht ausgeschöpft. Wer tiefer in die Materie einsteigen will, kann umfangreiche Mods und Skripte für seine Controller erstellen und sie als Profile speichern und aktivieren. Das geht von ganzen Controller-Belegungen bis hin zu komplexen Makros und Skripten, von denen es auch eine ganze Menge zum Download über die Software gibt.

Diese sind zum Teil allerdings mit Vorsicht zu genießen und sollten nicht unbedingt fürs Online-Spiel genutzt werden, da die Grenze zum Cheaten teilweise deutlich überschritten wird. Fliegt ihr damit auf, ist euer PSN- oder Xbox-Account sehr schnell gesperrt. Wir empfehlen sehr, sich damit auf die reine Nutzung der Controller oder das Remapping von Belegungen zu fokussieren und keinen Unsinn mit den Skripten anzustellen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nützliches, aber mitunter sperriges Gadget

Es ist schon erstaunlich, was sich findige Köpfe so alles ausdenken, um der lästigen Controller-Inkompatibilität zwischen den Plattformen entgegenzutreten. Das CronusMax Plus V3 liefert für rund 70 Euro (Bezugsquelle: GamesOnly.at) auf jeden Fall eine überaus interessante Lösung, die zumindest bei Kabel-Controllern recht einfach zu handhaben ist. Prinzipiell ist es damit tatsächlich möglich, nahezu jeden Controller an einer beliebigen Plattform zu nutzen, mal mit mehr Einrichtungsaufwand, mal mit weniger. Ein paar Limitierungen, die auch ein CronusMax nicht überwinden kann, muss man hier und da allerdings in Kauf nehmen, trotz der mächtigen Software, die viel ermöglicht.

Schade nur, dass die Dokumentation recht sparsam und nur auf Englisch ist. Immerhin gibt es im Netz einige YouTube-Videos und Forenbeiträge, die bei den meisten Einrichtungsproblemen weiterhelfen. Insgesamt aber ein wirklich gelungenes Tool für jeden, der einen bestimmten Controller bevorzugt und ihn am liebsten an allen Konsolen nutzen möchte.

Überblick

Pro

  • nahezu jeder Controller an verschiedenen Plattformen nutzbar
  • keine erkennbare Eingabeverzögerung
  • bei Kabel-Controllern simple Installation
  • Wireless-Controller werden, sofern entsprechende Empfänger vorhanden sind, unterstützt
  • Editor mit vielen Skript- und Einstellungsmöglichkeiten
  • umfangreiches Angebot an spielespezifischen Skripten

Contra

  • magere Dokumentation und nur auf Englisch (YouTube und Forum sind hilfreich)
  • bei einigen Kombinationen ist das Einrichten bei jedem Start erforderlich
  • PC-Controller wie Lenkrad, Maus oder Tastatur erfordern einen PC für den Anschluss
  • Einrichtung bei manchen Kombinationen recht aufwendig

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