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Test - Driven : Driven

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Obwohl der letztjährige Kinofilm 'Driven' mit Sylvester Stallone und Til Schweiger nicht sonderlich erfolgreich war, setzt BAM! Entertainment voll auf die Spielumsetzungen zum Film. Nachdem das Rennspiel auf PlayStation 2 leider weniger überzeugen konnte, stellt sich die Frage, ob das Game Boy Advance-'Drive' für mehr Spielspass sorgen kann.

Driven
Feurige Racing-Action.

Der Film zum Formel 1-Zirkus
Eigentlich war die Idee gar nicht so schlecht: In den USA gibt es bekanntlich eine ganze Reihe von Filmen, die erfolgreich das Geschehen von verschiedenen US-Motorsport-Rennen als Hintergrund für die Handlung nehmen. Leider sieht's in punkto Movies zur Formel Eins da deutlich düsterer aus, was wohl daran liegt, dass sich die Amerikaner im Gegensatz zu uns Europäern noch nicht so recht für den F1-Zirkus begeistern konnten. Der letztes Jahr in den Kinos gelaufene Streifen 'Driven' sollte diesen Missstand beheben - neben einer Reihe europäischen Schauspielern wie Til Schweiger und Sternchen wie Jasmin Wagner oder Verona Feldbusch stand Hollywood-Star Sylvester Stallone vor der Kamera. Leider stiess der Film bei den Kritikern auf wenig Begeisterung. Immerhin dürfte die Vorlage mit ihren rasanten Rennsequenzen genügend Hintergrund für eine Videospielumsetzung bieten.

Viele Spielmodi - einfaches Gameplay
Nach dem Start des Spiels findet ihr euch auch schon im Hauptmenü wieder, wo euch folgende Spielmodi erwarten: 'Arcade', 'Einzelrennen', 'Testfahrt', 'Film', 'Mehrspieler', 'Bonus-Level' und 'Meisterschaft'. Eines haben die Modi aber alle gemeinsam: das eigentliche Rennen sieht immer gleich aus - ihr nehmt Platz in einem Formel 1-Wagen, wobei das Renngeschehen stets aus der Vogelperspektive gezeigt wird. Da die Ansicht recht weit weg ist, wirken die Boliden ziemlich klein. Auch das Handling erinnert eher an Spielzeugautos als an anspruchsvolle Highspeed-Wagen: Mit einem Knopf gebt ihr sofort Vollgas, mit dem anderen bremst ihr ab. Ausserdem dreht ihr mit dem Steuerkreuz die Wagen nach links oder rechts - mehr braucht es nicht, um Rennen zu gewinnen. Die Fahrzeuge lassen sich sehr gutmütig und simpel steuern, wer schon mal ein 'Micro Machines'-Spiel gezockt hat, kann sich das Feeling von 'Driven' in etwa vorstellen.

Driven
Chaos in der Kurve.

Die einzige Schwierigkeit liegt darin, dass die Perspektive sich nicht dreht, wenn ein Wagen um die Kurve fährt, so dass ihr die Steuerung diesem Umstand anpassen müsst. Das Ziel des Rennens dürfte klar sein: Ihr sollt möglichst als Erster die Ziellinie der Rundkurse überqueren. Die anderen Fahrer haben da aber etwas dagegen und fahren rücksichtslos drauflos, so dass es schnell mal zu einem Crash kommen kann. Das betroffene Fahrzeug explodiert bei zu vielen Kollisionen, wird aber nach einigen Sekunden wieder in neuem Glanz auf die Rennstrecke zurückbefördert. Dieses einfache, Arcade-lastige Spielprinzip wirkt anfangs recht langweilig und kann sich keineswegs mit der Komplexität von gewöhnlichen F1-Games messen, trotzdem bietet 'Driven' einen eigentümlichen 'Old Shool'-Charme. Und gerade weil man so herrlich simpel drauflos rasen kann, kommt zuweilen die 'nur noch eine Runde'-Motivation auf. Ein spezielles Feature bietet 'Driven' aber doch: Während der erfolgreichen Fahrt steigert sich der Formel Eins-Pilot in die so genannte 'Zone', in der sich das Fahrzeug kurzfristig in einen Feuerball verwandelt, wodurch ihr einerseits schneller über die Strecke jagt und andererseits sogar der Schaden des Boliden abgebaut wird.

Driven
Ein Truck blockiert die Rennbahn.

Einiges zu tun
Was das eigentliche Gameplay an Komplexität vermissen lässt, können immerhin die vielen Spielmodi wieder wettmachen, so dass ihr einige Zeit beschäftigt sein werdet. In 'Testfahrt' und 'Einzelrennen' wählt ihr einen der zwölf Fahrer aus, die alle unterschiedliche Rennwerte besitzen, und braust über eine der sieben Strecken-Szenarien wie Manhattan oder Manley Park. In der 'Testfahrt' seid ihr alleine auf der Piste, im 'Einzelrennen' sind die zwölf gegnerischen Fahrer auch mit von der Partie. Die 'Meisterschaft' birgt dann gleich einen Wettbewerb mit mehreren Rennen, inklusive Qualifikation. Hier lässt sich der Spielstand abspeichern, im Gegensatz zum 'Film'-Modus. Dort schlüpft ihr in die Rolle des 'Driven'-Helden und Formel 1-Greenhorns Jimmy Bly, der sich durch Training und der erfolgreichen Teilnahme an Wettbewerben bis an die Spitze des Formel Eins-Zirkus kämpfen will. Für Abwechslung sorgen einige Trainingseinheiten, in denen ihr zum Beispiel auf einer Strecke verteilte Münz-Icons einsammeln müsst. Im 'Bonus-Level' könnt ihr ausserdem bereits freigespielte Extra-Strecken in Angriff nehmen und losrasen. Im 'Arcade'-Modus nehmt ihr ebenfalls an einem Rennen gegen andere Fahrer teil, müsst aber zusätzlich noch Checkpoints innerhalb eines knapp bemessenen Zeitlimits passieren.

Wer nicht alleine zocken will, kann sein Game Boy Advance per Link mit den GBAs seiner Kollegen verbinden, wodurch bis zu vier menschliche Spieler um die Wette fahren können. Löblicherweise reicht es sogar, wenn nur ein Spieler ein 'Driven'-Modul hat. Getrübt wird dieser amüsante Spielmodus durch die Tatsache, dass keine vom Computer gesteuerte Fahrer mit von der Partie sind. So wirkt das Rennen bei nur zwei Spielern zuweilen etwas langweilig.

Driven
Der hintere Wagen ist in der Zone.

Unspektakuläre Präsentation
Visuell bietet das Spiel übersichtliche Menüs und eine hübsche Game-Grafik aus der 2D-Vogelperspektive. Die kleinen Fahrzeuge und die Elemente am Streckenrand sind ansprechend detailliert gestaltet, allerdings wirkt das Ganze ziemlich unspektakulär und einfach gehalten. Dafür ist das Scrolling in alle Richtungen schön schnell und meist flüssig. Auch die Übersicht ist stets gewährleistet, trotz des hohen Tempos. Ebenfalls kein Grund zur Klage gibt die gute deutsche Übersetzung der Menü-Punkte und Texte im 'Film'-Modus, wobei der Sound eher mittelmässig ausgefallen ist. Die Hintergrundmusik wirkt nervös, fällt aber nicht sonderlich auf. Dagegen nervt etwas das monotone Motorengeräusch des Fahrzeugs, das mehr an einen elektrischen Rasierer erinnert als an Formel Eins-Boliden.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Driven' liefert BAM! Ein spassiges, aber fast schon zu simples Rennspiel für Game Boy Advance, das zumindest in punkto Spielmodi-Umfang und klassischem Arcade-Feeling überzeugen kann. Trotz des Formel Eins-Szenarios verzichteten die Entwickler auf Raffinessen wie Boxenstopps oder eine komplexe Steuerung - einfach Gas geben und nach links und rechts steuern ist angesagt. Die Präsentation hätte allerdings ruhig etwas spektakulärer ausfallen dürfen. Somit bleibt ein knapp überdurchschnittliches Racing-Game, das immerhin mehr Spass macht als das PlayStation 2-'Driven'.  

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